Vorbereitungen auf die Wandertour
1.Urlaubstag, 28.7.2007, Samstag

Es war Freitag, der 27.7.2007. An diesem Tag fand eine Grillparty für die Familie aus Anlass von Christians Geburtstag statt. Wir saßen bei Oma im Garten und es war schön. Christian fuhr nach der Party noch in der Stadt.

Am nächsten Morgen, am Sonnabend, haben wir nun alle Probleme. Evi und ich kämpfen mit Kopfschmerzen und Christian geht es auch schlecht. Also legen wir uns wieder hin und schlafen bis Mittag. Länger geht aber leider nicht, es wird sonst zu spät für unsere Urlaubsfahrt. Wir haben noch allerhand vorzubereiten. Zuerst fahren wir zu mir auf Arbeit. Ich hatte am Freitag ganz vergessen, die CF–Karten mitzubringen, die ich mir ausgeborgt habe. So holen wir die zwei Karten mit je 512 MB ab, danach fahren wir direkt zu Globus.

Es müssen noch einige kleine Sachen gekauft werden. Damit aber nicht erst eine größere Einkaufsorgie daraus wird, greifen wir uns für den Transport unserer Einkäufe zwei kleine Handkörbe statt eines großen Einkaufswagens. Wir kaufen für unsere Wanderung Dauerbrot und zusätzlich noch ein paar Sachen für Christian – als Verpflegungsreserve. Er bleibt ja zu Hause und muss auch etwas essen. Dazu kommt zuletzt noch eine Flasche guter Rotwein für meine Schwester, sie hat am 30. Juli Geburtstag. Nach dem Bezahlen hole ich mir am Stand gegenüber von den Kassen noch ein Backfischbrötchen. Evi hat leichte Magenschmerzen, sie will lieber nichts essen. Nach diesem kleinen Mittagessen fahren wir nach Hause, es geht uns immer noch nicht so gut und wir sind vor allem müde, also legen wir uns noch eine Stunde hin.

Gegen 17 Uhr geht es dann aber endgültig ans Einpacken der Kraxen. Das Problem ist ja nicht, das uns etwas fehlt. Aufgrund unserer häufigen Wander-Aktivitäten haben wir alles Nötige da. Unser Problem ist daher eher, genau das auszuwählen, was wir brauchen und alles Überflüssige zu Hause zu lassen. Es geht da um Optimierung und Gewichtsverringerung – es sind sehr viele Entscheidungen in kürzester Zeit zu treffen.

Wir haben die Wanderutensilien bereits im Schlafzimmer liegen, die leeren Kraxen kommen hinzu und los geht es. Wie immer haben wir das von Evi auch geäußerte Problem: "soviel hatten wir wohl noch nie mit“. Und so geht das eine ganze Weile, es ist ja allerhand zu bedenken und dann einzupacken. Und noch mehr muss zu Hause bleiben, die Auswahl fällt wie immer sehr schwer. Nehmen wir langärmlige T-Shirts mit oder eher nicht? Und immer so weiter...

Nebenbei bereite ich auch noch die Technik vor, lade die Akkus ein letztes Mal, schaue die CF-Karten an und formatiere sie neu. Ich rechne aus, dass meine Speicherkarten bei der höchsten Auflösung für 3170 Bilder reichen. Daraus ergeben sich durchschnittlich etwa hundertachtzig Bilder pro Tag.

Nach und nach wird es überschaubar. Dann klingelt es, meine Schwester besucht uns. Kurz darauf kommt noch eine Nachbarin. Wir unterhalten uns ein wenig, aber nebenbei geht es weiter. Evi schneidet mir die Haare kurz. Ich dusche anschließend gleich, es ist nun auch schon zweiundzwanzig Uhr. Gegen dreiundzwanzig Uhr fünfzehn wollen wir in Richtung Stadt starten, so ist der Plan.

Die Kraxen werden nun endgültig fertig gemacht. Dann ziehen wir uns noch um. Es sind noch viele Kleinigkeiten zu erledigen, auch in der Wohnung ist noch einiges aufzuräumen. Als alles fertig ist, esse ich noch drei Käse-Brötchen. Im Fernsehen beginnt im ZDF gerade der Boxkampf von Regina Halmich gegen Wendy Rodriguez oder so ähnlich. Wir schauen die ersten 4 Runden an, die Halmich scheint die Wendy gut zu dominieren.

Tag1, Bild1, 28.7.2007, 22:28 Uhr
Eddi bewacht Evis fertige Kraxe.
Tag1, Bild2, 28.7.2007, 22:28 Uhr
Auch meine Kraxe ist eingepackt.

Aber wir können den Kampf nicht bis zu Ende verfolgen, wir müssen los. Der Zug wartet nicht. Meine Schwester Christine fährt uns in die Stadt. Sie wohnt im selben Haus zwei Stockwerke unter uns und erwartet uns schon vor ihrer Wohnung. Auch unsere Nachbarin Eva, die schon über siebzig Jahre alt ist, steht unten. Sie ist extra wegen uns munter geblieben. Wir verabschieden uns und dann geht es los. Christine fährt mit ihrem Corsa zügig und gut in Richtung Hauptbahnhof. Unsere Kraxen haben wir mit Mühe in das Auto hinein bekommen, eine liegt im Kofferraum, die andere neben mir auf der Rücksitzbank.

Tag1, Bild3, 28.7.2007, 23:25 Uhr
Das Abenteuer kann beginnen, Evi ist abmarschbereit.
Tag1, Bild4, 28.7.2007, 23:25 Uhr
Auf geht‘s, Evi ist noch skeptisch.
Tag1, Bild5, 28.7.2007, 23:27 Uhr
Vorm Haus macht meine Schwester ein Bild von uns.

Wir wollen auch noch Geld abheben. Christine befürchtet, um Mitternacht könnte im Hauptbahnhof kein Automat mehr verfügbar sein, deshalb will sie mit uns erst einmal zu Löhrs Carrè fahren. Es handelt sich hierbei um einen großen Gebäudekomplex in der Nähe des Hauptbahnhofes, da gibt es auch eine große Sparkasse. Aber als wir aus östlicher Richtung um den Bahnhof herum fahren, ist vor uns alles voller Blaulicht, es stehen einige Polizei- und Krankenwagen auf der mehrspurigen Straße. Es hat wohl einen ernsten Unfall gegeben. Ein Muldentaler mit dem Kennzeichen MTL und ein Golf aus Delitzsch, er hat DZ am Nummernschild, sind daran beteiligt. Von den vielen Spuren ist nur noch eine frei, so können wir gerade noch die Unfallstelle passieren.

Beeindruckt durch den Unfall und weil wir noch viel Zeit haben, entscheiden wir uns kurzerhand um. Wir wollen nun doch erst einmal versuchen, im Hauptbahnhof Geld ab zu heben. Wir fahren also in das Parkhaus auf der Westseite des Hauptbahnhofes und parken dort. Dann werden die Kraxen geschultert und es geht los. Hier beginnt unsere Wanderung, ab jetzt wird nur noch gewandert oder Zug gefahren. Durch den Westeingang kommen wir in den Bahnhof. Hier ist Samstag gegen Mitternacht einiges los. Jugendliche, Reisende, alles wuselt durcheinander.

Tag1, Bild6, 28.7.2007, 23:51 Uhr
Wir sind am Hauptbahnhof.

Der erste Weg führt uns zu den Geldautomaten. Ja, man kann hier Tag und Nacht Geld abheben, wie soll es auch anders sein in einem internationalen Bahnhof. So ist auch die Geldbeschaffung problemlos erledigt. Vom Automaten aus wandern wir nun gleich zum Bahnsteig 14, hier soll unser Nachtzug um halb ein Uhr nach München starten. Auf dem Bahnsteig ist weniger los als unten in der Halle, nur einige wenige Reisende warten gleich uns auf den Zug.

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