Auf dem Hirzer.
8.Urlaubstag - Sonnabend, 4.8.2007

Heute erwachen wir in unserem Zimmer in der Hütte, es ist alles ein wenig anders als an den Tagen zuvor. Die Nacht war eher durchwachsen. Evi war zwischendurch mehrfach munter, um ihre Knie zu kühlen. Der Sonnenbrand, den wir uns beide zugezogen haben, hat bei ihr zu dicken Knien geführt. Um die Schmerzen ein wenig zu lindern und damit die Schwellung abklingt, hat sie die Knie in der Nacht gekühlt. Um einen Kühleffekt zu erzielen, hat sie einfach einen Waschlappen mit Wasser aus einer der Wasserflasche getränkt. Dann hat sie von Zeit zu Zeit die Knie gewechselt und neues Wasser auf den Lappen gegeben, zum Schlafen kommt man dabei aber kaum.

Ich dagegen hatte so etwas wie "Herzrasen“. Diese Erscheinung wird durch die Höhe hervorgerufen. Der Körper braucht mehrere Tage, um sich an die veränderten Bedingungen, insbesondere an den niedrigeren Luftdruck anzupassen. Ein Ausdruck dieser Anpassungsarbeit ist der beschleunigte Herzschlag, der auch ohne körperliche Belastung auftritt, selbst beim Schlafen. Man liegt also ruhig im Bett und das Herz schlägt einem "bis zum Hals“. Es schlägt schnell und man merkt jeden Herzschlag.

Man kann diese Erscheinung unter Umständen aber auch verhindern. Dazu geht man ein- bis zweihundert Meter über die Höhe hinaus, auf der man die Nacht verbringen will. Dann steigt man die etwa zweihundert Höhenmeter wieder hinab und so tritt das "Herzrasen“ wohl nicht auf. Uns wäre das möglich gewesen, wir hätten ein Stück in Richtung Hirzer hinauf wandern können. Aber gestern habe ich von der Höhenkrankheit noch nichts gemerkt und so habe ich jetzt nur noch die Chance, zu warten, bis mein Körper sich angepasst hat.

Und gegen drei Uhr musste ich zu allem Überfluss auch noch auf die Toilette. Nun ist das an sich ja nicht weiter schlimm. Nicht so aber in der alten Hütte, hier erzeugt jeder Schritt einen Lärm, dass man denkt, man weckt das ganze Haus. Ich schleiche ganz langsam und vorsichtig, aber mindestens auf unserer Etage waren wohl alle anderen munter.

Nach unserem Gefühl sind wir gerade erst eingeschlafen, da meldet sich auch schon wieder der Wecker, es ist halb sieben. Wir beschließen einfach, noch ein Viertelstündchen zu ruhen. Also wird unser Wecker "stillgelegt“. Aber das nutzt diesmal nichts, denn etwa um sieben klingelt der Wecker im Nachbarzimmer. Das hat aufgrund der dünnen Holzwände den gleichen Effekt, als wäre es unser Wecker. Was soll’s, stehen wir also doch schon auf. Heute ist alles komfortabel, das Waschen findet am eigenen Waschbecken statt. Danach geht es gleich hinunter in die Gaststube zum Frühstück. Die Getränke gibt es bei der jungen, netten Wirtin am Tresen. Sie hat alle Arten Tee, Kaffee mit Milch, Cappuccino und Milch im Angebot. Der Rest ist bereits eingedeckt, immer an den Plätzen, an denen wir gestern Abend gesessen haben.

Tag8, Bild1, 4.8.2007, 8:54 Uhr
Ein strahlender Morgen, wir brechen zum Hirzer auf.

Es gibt mehrere Scheiben Brot, darunter Anis- und Kümmelbrot. Eines schmeckt besser als das andere. Dazu steht Marmelade bereit, es gibt zwei Sorten, dazu noch Käse, Butter, Wurst – für uns beide mehr als genug. Und es schmeckt uns gut. Dann kommt auch das ältere Ehepaar aus Frankfurt zum Frühstück, wir haben uns ja gestern mit den Beiden sehr lange unterhalten.

Wir begrüßen uns freundlich und kommen auch gleich wieder ins Gespräch. Nebenbei frühstücken wir in aller Ruhe, nun zu viert. Wir erfahren, das die beiden heute zum Hirzer hinauf steigen und von da aus ihre Tour in Richtung Meraner Hütte fortsetzen wollen. Sie müssen dann auch bald heimfahren, weil ihr Urlaub zu Ende geht. Wir wollen heute an unserem "freien Tag“ auch zum Hirzer hinauf, aber wir werden nicht mit den Beiden zusammen gehen. Es ist heute unser Ausruhtag, an dem wir ohne Gepäck umherlaufen wollen. Vielleicht treffen wir uns ja oben, wer weiß.

Nach dem Frühstück gehen wir auf unsere Zimmer, um unseren Tagesrucksack für heute zu packen. Auch das Ehepaar geht auf sein Zimmer einpacken, aber sie sind eher fertig als wir. Die Frau hatte schon beim Frühstück völlig zu Recht ihren Mann ein wenig gedrängelt wegen der Sonne und der Wärme. Es ist ja doch ein ziemlicher Anstieg bis auf den Hirzer hinauf. Wir dagegen brauchen länger mit dem Einpacken, aber wir haben ja heute auch jede Menge Zeit.

Die beiden sind also schon weg, als wir über die Wiesen starten. Unseren Zimmerschlüssel geben wir der Wirtin. Dann geht es aufwärts über die Alm in Richtung Hirzer, es ist kurz vor neun Uhr. Wir kennen die Strecke ja noch von 2002.

Tag8, Bild2, 4.8.2007, 8:54 Uhr
Heute machen wir eine Tageswanderung ohne Kraxe, mit Handgepäck.
Tag8, Bild3, 4.8.2007, 8:56 Uhr
Es ist richtig schönes Wetter.
Tag8, Bild4, 4.8.2007, 8:57 Uhr
Als wir ein kleines Stück von der Hütte weg sind, mache ich das erste Panoramabild.
Tag8, Bild5, 4.8.2007, 9:01 Uhr
Wir wandern der Sonne entgegen. Die Frau aus dem Haus da vorn wollte uns 2002 in ihrem Garten zelten lassen.
Tag8, Bild6, 4.8.2007, 9:02 Uhr
Da geht es hinauf.
Tag8, Bild7, 4.8.2007, 9:02 Uhr
Zwei ein halb Stunden dauert die Wanderung laut Schild.
Tag8, Bild8, 4.8.2007, 9:36 Uhr
Es wird langsam steiler und mehr Schotter liegt herum.

Es wird nach der Wiese etwas steiler, dann geht das Gelände in ein großes Schotterfeld über. Wir steigen langsam, aber stetig und gleichmäßig hinauf zur "Oberen Scharte“. Das letzte Stück hat ein paar kleine Klettereinlagen, aber dass wussten wir schon und es ist ja auch nicht weiter schwierig. So sind wir gegen viertel vor elf Uhr oben – jetzt ist eine kleine Pause angesagt.

Tag8, Bild9, 4.8.2007, 9:41 Uhr
Wir sind nun schon ein ganzes Stück von der Hütte entfernt.
Tag8, Bild10, 4.8.2007, 9:45 Uhr
Jetzt sehen wir sogar schon die Seilbahnstation.
Tag8, Bild11, 4.8.2007, 10:11 Uhr
Aus dem Weg ist ein Schotterweg geworden.
Tag8, Bild12, 4.8.2007, 10:19 Uhr
Wir sind an der Schütte, es geht schon ganz schon steil hinauf.
Tag8, Bild13, 4.8.2007, 10:25 Uhr
Jetzt sind wir mitten in der Schütte.
Tag8, Bild14, 4.8.2007, 10:41 Uhr
Der Weg wird durch die roten Punkte auf den Steinen markiert.
Tag8, Bild15, 4.8.2007, 10:41 Uhr
Nun haben wir auch ein paar ganz leichte Klettereinlagen.
Tag8, Bild16, 4.8.2007, 10:46 Uhr
Wir sind nun doch schon ziemlich hoch.
Tag8, Bild17, 4.8.2007, 10:46 Uhr
Gleich sind wir auf dem Pass "Obere Scharte“.
Tag8, Bild18, 4.8.2007, 10:49 Uhr
Nun schauen wir auf der anderen Seite ins Tal "Anteranalm". Von da sind wir 2002 gekommen.

Auf dem Weg hier hoch haben wir uns mit vielen Leuten nett unterhalten, es hat richtig Spaß gemacht. Auf dem Pass treffen wir auch das Ehepaar wieder, sie haben schon eine Weile hier oben gesessen und geschaut. Wir zeigen ihnen die Schokakola, wir hatten gestern Abend über unsere Erfahrungen damit berichtet. Sie probieren jeder ein Stückchen und es schmeckt ihnen gut.

Dann starten die beiden in Richtung des Hirzer, wir dagegen wollen lieber noch ein wenig ausruhen und ihnen dann erst folgen. Wir gönnen uns einen kleinen Imbiss aus Evis Rucksack, aber vor allem einen Schluck Wasser aus der Flasche. Es sind kaum Wolken am Himmel, es ist schon ziemlich warm. Dadurch ist auch unser Wasser schon ziemlich warm.

Tag8, Bild19, 4.8.2007, 10:57 Uhr
Ein Panoramabild in östlicher Richtung.
Tag8, Bild20, 4.8.2007, 10:58 Uhr
Evi schaut nach den Wegen.
Tag8, Bild21, 4.8.2007, 11:01 Uhr
Ich raste einfach nur und schaue.
Tag8, Bild22, 4.8.2007, 11:10 Uhr
Auf dem Hirzer ist einiges los.
Tag8, Bild23, 4.8.2007, 11:13 Uhr
Ein Panoramabild in westlicher Richtung. Da unten in der Hütte stehen unsere Kraxen. Links sieht man den Berg Honigspitz (2695 m) und rechts den Berg Hirzer (2781 m).

Evi und ich haben nun eine Diskussion, denn Evi will lieber nicht auf den Hirzer steigen. Ihr ist das zu anstrengend, außerdem sieht es von hier auch schwierig aus. So reden wir eine Weile hin und her, dann entscheidet sie sich doch anders, sie kommt mit. Als wir losgehen, folgen uns gleich weitere vier Leute auf dem schmalen Weg, so hat Evi auch nicht viel Zeit zum Nachdenken.

Der Weg hinüber ist zwar schmal und an ein paar Stellen auch ein wenig ausgesetzt, aber man kann ihn schon gehen. Ab und zu muss man ein wenig steigen. Dann kommen wir an die Stelle, wo sich der Weg teilt, nach rechts geht es hinunter zur Anteranalm und gerade aus geht es zum Hirzer. Jetzt klettern wir über die immer steiler werdende Schütte. Es geht in kleinen Serpentinen hinauf.

Dann ist es soweit, das letzte, steilste Stück ist geschafft, jetzt sind wir auf dem Hirzer. Bei unserem letzten Besuch 2002 waren wir leicht in Panik und allein hier oben, jetzt wirkt alles viel angenehmer. Hier auf dem Gipfel sind richtig viele Leute versammelt. Der Holzbalken, neben dem ich damals gesessen habe, ist auch noch da. Heute genießen wir die Aussicht, obwohl ich wie immer ein wenig Gipfelangst verspüre.

Tag8, Bild24, 4.8.2007, 11:24 Uhr
Der Weg hat sogar einen Namen.
Tag8, Bild25, 4.8.2007, 11:26 Uhr
Ganz einfach ist die Passage nicht.
Tag8, Bild26, 4.8.2007, 11:37 Uhr
Es geht über ein ziemliches Schuttfeld.
Tag8, Bild27, 4.8.2007, 11:26 Uhr
Da hinauf wollen wir.
Tag8, Bild28, 4.8.2007, 11:49 Uhr
Vom Pass "Obere Scharte" dort drüben kommen wir.
Tag8, Bild29, 4.8.2007, 11:56 Uhr
Wir haben es geschafft, wir sind oben.

Aber ein Panoramabild vom Gipfel wird trotzdem aufgenommen. Anschließend bleiben wir aber nicht mehr allzu lange hier oben. Auch die Frankfurter Eheleute von unserem Tisch, die natürlich auch schon hier oben sind, gehen gerade wieder abwärts. Während der Mann den normalen Weg nimmt, über den die meisten hier oben gekommen sind, geht seine Frau einen steilen Pfad am hinteren Teil des Gipfels abwärts. Wir verabschieden uns von den beiden, sie werden unten an der Gabelung in Richtung Meraner Hütte abbiegen, diesmal ist es also endgültig das letzte Treffen.

Wir bewundern die Beiden für ihre Vitalität. Sie sind beide sicher an die siebzig Jahre alt oder vielleicht sogar schon darüber. Aber sie sind gut unterwegs und Bergtouren offensichtlich gewohnt. Vor allem die drahtige, zierliche Frau, die den steilen Hang leichtfüßig hinabsteigt, erweckt unsere Bewunderung.

Tag8, Bild30, 4.8.2007, 11:57 Uhr
Der Hirzer hat mehrere Gipfel.

Tag8, Bild31, 4.8.2007, 11:57 Uhr
Dort unten liegt Meran.

Tag8, Bild32, 4.8.2007, 11:58 Uhr
Man hat schon einen herrlichen Ausblick von hier oben.

Tag8, Bild33, 4.8.2007, 11:58 Uhr
Wir wollen lieber nicht da hinüber gehen.
Tag8, Bild34, 4.8.2007, 11:59 Uhr
Der Rückweg zum Pass.
Tag8, Bild35, 4.8.2007, 11:59 Uhr
Der Blick nach Osten.
Tag8, Bild36, 4.8.2007, 12:00 Uhr
Auch das ältere Ehepaar ist auf dem Gipfel.
Tag8, Bild37, 4.8.2007, 12:00 Uhr
Das Gipfelkreuz sieht man auch von unten sehr gut.
Tag8, Bild38, 4.8.2007, 12:01 Uhr
Die Hirzer Hütte vom Hirzer aus gesehen.
Tag8, Bild39, 4.8.2007, 12:01 Uhr
Einige Gipfelbesucher machen sich an den Abstieg.
Tag8, Bild40, 4.8.2007, 12:01 Uhr
Andere genießen die Aussicht.
Tag8, Bild41, 4.8.2007, 12:01 Uhr
Heute ist die Sicht nicht schlecht.
Tag8, Bild42, 4.8.2007, 12:03 Uhr
Jetzt ist es fast wolkenfrei.
Tag8, Bild43, 4.8.2007, 12:03 Uhr
Willi auf dem Gipfel.

Kurze Zeit später geht es aber auch für uns abwärts. Am Anfang ist es ein wenig durchwachsen, weil es sehr steil und durch das lose Geröll sehr rutschig ist. Aber zumindest den ersten Teil packen wir souverän. Irgendwo mittendrin kommen wir aber leider von dem richtigen Pfad ab. Wir finden uns mit einem Mal auf dem schmalen Kamm wieder, der hinüber zur Scharte führt. Eigentlich ist der Weg auch nicht schlechter als der untere, aber wir wollen doch lieber auf den unteren wechseln. Damit beginnen unsere Schwierigkeiten, denn wir beginnen direkt über die Felsen abwärts zu steigen – in Richtung des unteren Weges.

Den unteren Weg erreichen wir aber so nicht, dagegen wird das Ganze zu einer Kletterei. An der Stelle gebe ich lieber auf, wir sind ja nicht gesichert. Evi dreht gleichfalls um und wir wandern nun doch auf dem Kammweg weiter. Weiter vorn, nicht mehr allzu weit von der Scharte entfernt, vereinigen sich dann die Wege. Das Querklettern hätten wir uns also sparen können, man muss es nur wissen. Alles ist gut, wir sind wieder an der Scharte, machen noch ein Panoramabild und ruhen ein wenig aus.

Tag8, Bild44, 4.8.2007, 12:12 Uhr
Evi beginnt mit dem Abstieg.
Tag8, Bild45, 4.8.2007, 12:15 Uhr
Am Anfang ist das ganz schön steil.
Tag8, Bild46, 4.8.2007, 12:20 Uhr
Wir wollen auf den unteren Weg.
Tag8, Bild47, 4.8.2007, 12:20 Uhr
Das ältere Ehepaar klettert ins Tal hinunter, sie wollen nach Meran2000, wo ihr Auto steht.
Tag8, Bild48, 4.8.2007, 12:23 Uhr
Wir wollen nun zurück zum Pass.
Tag8, Bild49, 4.8.2007, 12:20 Uhr
Welcher Weg ist der Richtige?
Tag8, Bild50, 4.8.2007, 12:23 Uhr
Der Blick zurück zum Hirzer.
Tag8, Bild51, 4.8.2007, 12:26 Uhr
Auf der anderen Seite schauen wir hinunter zur Hütte.
Tag8, Bild52, 4.8.2007, 12:26 Uhr
Unten oder oben lang?
Tag8, Bild53, 4.8.2007, 12:29 Uhr
Wir entscheiden uns für oben und das war falsch, der obere Weg ist schwieriger.
Tag8, Bild54, 4.8.2007, 12:43 Uhr
Irgendwann sind wir aber wieder auf dem unteren Weg.
Tag8, Bild55, 4.8.2007, 12:43 Uhr
Das Schild "Gebirgsjägersteig" ist nun schon vertraut.
Tag8, Bild56, 4.8.2007, 12:44 Uhr
Jetzt kann nichts mehr schief gehen.
Tag8, Bild57, 4.8.2007, 12:50 Uhr
Wir sind wieder auf der Plattform des Passes.
Tag8, Bild58, 4.8.2007, 12:58 Uhr
Auf den Honigspitz (2695 m) da drüben kann man auch steigen, aber wir haben keine Lust.
Tag8, Bild59, 4.8.2007, 13:00 Uhr
Da haben sehr viele mitgeholfen, auch wir haben einen Stein hinzugefügt.
Tag8, Bild60, 4.8.2007, 13:00 Uhr
Evi ist froh, dass der Hirzer hinter ihr liegt.
Tag8, Bild61, 4.8.2007, 13:01 Uhr
Dort unten auf der Anteranalm steht die Hütte des alten Mannes, wir waren 2002 bei ihm eingekehrt.
Tag8, Bild62, 4.8.2007, 13:02 Uhr
Das Kreuz auf dem Berg ohne Namen, Meran dahinter im Tal.
Tag8, Bild63, 4.8.2007, 13:03 Uhr
Es sind viele Leute hier oben.
Tag8, Bild64, 4.8.2007, 13:03 Uhr
Impressionen vom Kammweg.
Tag8, Bild65, 4.8.2007, 13:03 Uhr
Nach dort unten wollen wir dann wieder.
Tag8, Bild66, 4.8.2007, 13:03 Uhr
Die beiden Jausen.
Tag8, Bild67, 4.8.2007, 13:04 Uhr
Und von gegenüber grüßt die Texel-Gruppe.
Tag8, Bild68, 4.8.2007, 13:04 Uhr
Ein Panoramafoto vermittelt einen besseren Eindruck als ein Einzelfoto.

Nun sitzen wir also hier oben und genießen den herrlichen Ausruh-Tag. Ganz unten im Tal sehen wir das ältere Ehepaar, sie haben den Abstieg geschafft. Man hat heute eine gute Sicht und das Panorama rund herum ist sehr schön. Wir überlegen, ob wir noch hinüber zum Honigspitz wandern, aber eigentlich haben wir beide keine richtige Lust. Wir wollen lieber wieder hinunter zur Hirzer Hütte. Insgeheim sind wir beide schon ziemlich aufgeregt, morgen erreichen wir ja unser erstes großes Zwischenziel. Wir wollen morgen zum Longfall wandern.

Tag8, Bild69, 4.8.2007, 13:05 Uhr
Wir machen noch etwas Rast am Steinturm.
Tag8, Bild70, 4.8.2007, 13:06 Uhr
Auch Evi ruht sich aus.
Tag8, Bild71, 4.8.2007, 13:06 Uhr
Und sie ist guter Laune.
Tag8, Bild72, 4.8.2007, 13:07 Uhr
Aber auch ich bin gut drauf.
Tag8, Bild73, 4.8.2007, 13:08 Uhr
Ein Blick hinüber zum Gipfel.
Tag8, Bild74, 4.8.2007, 13:17 Uhr
Eine interessante Gesteinsformation.
Tag8, Bild75, 4.8.2007, 13:17 Uhr
Wir sind nicht die einzigen, die hier rasten und in Richtung Osten, zu den Dolomiten schauen.
Tag8, Bild76, 4.8.2007, 13:17 Uhr
Im Vordergrund sieht man das Sarntal und im Hintergrund die Dolomiten.
Tag8, Bild77, 4.8.2007, 13:19 Uhr
Die Dolomiten sind eine beeindruckende Kulisse.
Tag8, Bild78, 4.8.2007, 13:20 Uhr
Evi genießt die Pause in der Sonne.
Tag8, Bild79, 4.8.2007, 13:23 Uhr
Dort unten ist unser Quartier.

Also beginnen wir mit dem Abstieg. Evi führt, ich folge, so ist es eigentlich fast immer. Hinter uns kommen weitere Leute, Einheimische. Der obere Teil bietet ein wenig ganz leichtes Klettern in Verbindung mit der beginnenden Schütte. An einer Stelle hat Evi dann ein Problem, sie ist ein wenig unkonzentriert und geht den "falschen“ Weg. Das geht an sich genauso gut, nur das sie nun ein wenig klettern muss. Da aber die Leute hinter uns kommen, hat sie keine innere Ruhe, wird nervös, fühlt sich getrieben und bekommt ein wenig Panik.

Als ich das merke, klettere ich sofort zu ihr hinüber und beruhige sie. Wir suchen uns in aller Ruhe einen Stand und lassen erst einmal die Leute vorbei. Jetzt geht es auch schon wieder. Ein älterer Einheimischer, er ist einer der Leute, denen wir nun folgen, sagt ein wenig weiter unten zu mir, er staune, dass wir mit den Bergen zurecht kämen, wo wir doch aus der Stadt stammen. Sofort sind wir wieder in einer angeregten Unterhaltung. Wir tauschen uns aus, wir erzählen, was wir so machen, da staunt er noch mehr. Und er erzählt uns einige Geschichten über die Berge und aus der Gegend.

Und ein Weilchen später wandern wir dann weiter abwärts. Jetzt ist aus dem leichten Klettern ein Wandern über die Schütte geworden. Wir sind jetzt ziemlich schnell, nicht nur ich habe nun Durst und unten "ruft“ ein Bier nach mir. Evi dagegen freut sich auf eine Buttermilch. Wir halten uns an die Einheimischen, so werden wir immer schneller, es macht Spaß und es geht gut abwärts.

Tag8, Bild80, 4.8.2007, 13:25 Uhr
Wir beginnen den Abstieg.
Tag8, Bild81, 4.8.2007, 13:26 Uhr
Es ist etwas steil und rutschig am Anfang.
Tag8, Bild82, 4.8.2007, 13:27 Uhr
Immer den Rot-Weißen Markierungen nach bis ins Tal hinunter.
Tag8, Bild83, 4.8.2007, 13:30 Uhr
Eigentlich ist der Weg nicht wirklich schwierig.
Tag8, Bild84, 4.8.2007, 13:47 Uhr
Es sind einige Wanderer unterwegs.
Tag8, Bild85, 4.8.2007, 13:47 Uhr
Wir sind mitten auf der Schütte.
Tag8, Bild86, 4.8.2007, 13:49 Uhr
Gleich haben wir den eigentlichen Weg erreicht.
Tag8, Bild87, 4.8.2007, 13:54 Uhr
Was finden die Schafe hier zu fressen?
Tag8, Bild88, 4.8.2007, 13:56 Uhr
Offensichtlich sind die grünen Büschel doch nahrhaft.
Tag8, Bild89, 4.8.2007, 13:56 Uhr
Das Verhalten dieses Schafes ist ja noch normal und erklärlich...
Tag8, Bild90, 4.8.2007, 13:56 Uhr
...aber was macht eigentlich dieses Schaf?
Tag8, Bild91, 4.8.2007, 13:57 Uhr
Es ist nicht das einzige – wir fragen einige einheimische Wanderer.
Tag8, Bild92, 4.8.2007, 13:57 Uhr
Sie vermuten, dass die Schafe Kühlung und Schatten suchen.
Tag8, Bild93, 4.8.2007, 13:59 Uhr
Jetzt sind wir aus dem Schuttfeld heraus.

Nach etwa der Hälfte machen wir eine kleine Pause zum Trinken, es ist doch ziemlich warm heute. Dabei rufen wir auch gleich unseren Sohn Christian an. Das Netz ist ganz gut hier oben, Meran ist nicht weit, und so klappt es hervorragend mit dem Anruf. Zu Hause ist alles in Ordnung, bei uns hier auch. Angesichts der Kosten halten wir das Gespräch eher kurz. Danach wandern wir weiter abwärts.

Schon von weitem, als wir noch weiter oben sind, sehen wir, dass an der Hütte richtig was los ist. Das schöne Wetter hat viele Leute hierher gelockt. Viele der Tagesgäste kommen mit der Seilbahn herauf und trinken hier oben Kaffee, bevor sie wieder abwärts fahren. Es ist ein Gewimmel wie in einem Bienenkorb.

Tag8, Bild94, 4.8.2007, 14:10 Uhr
Es ist doch noch warm geworden heute, Evi ist aber gut drauf.
Tag8, Bild95, 4.8.2007, 14:14 Uhr
Noch ist es steil, aber nicht mehr lange.
Tag8, Bild96, 4.8.2007, 14:24 Uhr
Doch es lässt sich nun bequem wandern.
Tag8, Bild97, 4.8.2007, 14:25 Uhr
Von da oben, vom Pass kommen wir.
Tag8, Bild98, 4.8.2007, 14:25 Uhr
Evi meint, hier sieht man das Kreuz auf dem Hirzer sehr schön.
Tag8, Bild99, 4.8.2007, 14:25 Uhr
Und sie hat (wie so oft) Recht.
Tag8, Bild100, 4.8.2007, 14:31 Uhr
Auf denn, die Hütte wartet.
Tag8, Bild101, 4.8.2007, 14:38 Uhr
Aber erst noch ein Abstiegsfoto.
Tag8, Bild102, 4.8.2007, 14:46 Uhr
Es scheinen einige Leute um die Hütte herum zu wuseln.
Tag8, Bild103, 4.8.2007, 14:49 Uhr
Gleich haben wir es geschafft.
Tag8, Bild104, 4.8.2007, 14:49 Uhr
Dieses Panoramabild musste sein.
Tag8, Bild105, 4.8.2007, 14:56 Uhr
Es ist ein herrlicher Tag, wir freuen uns auf die Hütte.
Tag8, Bild106, 4.8.2007, 14:57 Uhr
Man sieht erst wenn man näher kommt, was um die Hütte herum so los ist.

Als wir unten angelangt sind, ist es gerade fünfzehn Uhr. Wir setzen uns auch erst einmal auf den Freisitz, ich bestelle mir ein Bier, Evi sich eine Buttermilch. So sitzen wir eine Stunde in der Sonne und genießen das Panorama und den Trubel um uns herum. Da jetzt nicht viel los sein wird in der Hütte, gehen wir gegen sechzehn Uhr duschen. Und wir haben richtig kalkuliert, wir sind praktisch allein im Obergeschoß und können in aller Ruhe das warme Wasser genießen.

Tag8, Bild107, 4.8.2007, 15:12 Uhr
Irgendwie ist der Hirzer uns ans Herz gewachsen.
Tag8, Bild108, 4.8.2007, 15:12 Uhr
Wir waren sicher nicht das letzte Mal hier. Jetzt gleißt das Kreuz in der Sonne.
Tag8, Bild109, 4.8.2007, 15:12 Uhr
Mit vollem Zoom schauen wir locker noch einmal hinauf zum Gipfel.
Tag8, Bild110, 4.8.2007, 15:34 Uhr
Ich habe mir das Eis heute wohl verdient.
Tag8, Bild111, 4.8.2007, 15:39 Uhr
Immer wieder geht der Blick zum Hirzer hinauf.
Tag8, Bild112, 4.8.2007, 15:50 Uhr
Evi hat den Tagesrucksack aufs Quartier geschafft und mein Schreibzeug mitgebracht.
Tag8, Bild113, 4.8.2007, 15:50 Uhr
Dabei traf sie auf diese beiden alten Böcke. Gut, dass sie die Kamera dabei hatte.

Nachdem wir wieder in unserem Zimmer sind, stecke ich auch Evis Handy zum Laden an. Sie hatte es heute versehentlich den ganzen Tag an, da hat es wohl ununterbrochen nach einem Netz gesucht und der Akku ist dadurch schon wieder ziemlich entladen.

Gegen siebzehn Uhr sind wir dann zurück auf dem Freisitz. Jetzt halten sich hier schon deutlich weniger Gäste auf. Immer mehr Tagesgäste verabschieden sich in Richtung Seilbahn, die letzte fährt wohl gegen achtzehn Uhr. Wir setzen uns wieder hinaus auf den Freisitz und bestellen uns einen halben Roten. Wir wollen die Aussicht, die Sonne und die zunehmende Ruhe noch ein wenig genießen.

Am Tisch neben uns sitzen vier Leute, zwei Jugendliche, der Vater des einen und noch ein älterer Mann. Sie sind sehr lustig und bei der Unterhaltung mit ihnen vergeht die Zeit schnell. Die vier sind aus Bayern und stammen aus der Gegend um Nürnberg. Sie haben eine der zur Hirzer Hütte gehörenden und im Bau befindlichen neuen Häuser gemietet und erzählen über ihr Quartier. Sie sind begeistert.

Tag8, Bild114, 4.8.2007, 16:56 Uhr
Auch auf der Resegger Alm sitzen jede Menge Gäste.
Tag8, Bild115, 4.8.2007, 16:56 Uhr
Wir haben den exklusiven Ausblick auf den Hirzer...
Tag8, Bild116, 4.8.2007, 16:56 Uhr
...und während ich schreibe...
Tag8, Bild117, 4.8.2007, 17:04 Uhr
...gibt es auch richtige Genießer!
Tag8, Bild118, 4.8.2007, 17:05 Uhr
Postkarte Hirzer Hütte – Sonnenschein und Wein!

Wir trinken unseren Wein und warten aufs Abendbrot, das es hier auf der Hirzer Hütte ab achtzehn Uhr gibt. Evi holt noch die T-Shirts, die wir beim Duschen gleich mit gewaschen haben und hängt sie über das Geländer in die Sonne. Noch ist einiges los rund um die Hütte, aber immer mehr Leute verschwinden in Richtung Seilbahn. Es wird nach und nach immer ruhiger.

Wir beschließen, heute draußen zu essen. Es gibt für jeden von uns Speck und Ei mit Bratkartoffeln und Salat. Dazu bestellen wir einen weiteren halben Liter Rotwein. Es ist herrlich, so draußen zu essen.

Dann beobachten wir noch eine andere lustige Begebenheit. Der vielleicht zwölf Jahre alte Junge des Hauses möchte gern spielen gehen, hinüber zu der anderen Hütte auf der Hochebene, wo einige andere Kinder sind. Aber er darf nicht, er bekommt erst einen Auftrag. Wir haben nicht mitbekommen, was er machen soll, aber nach einer ganzen Weile erscheint er wieder und treibt ein paar Kühe vor sich her. Man sieht ihm an, wie wenig Spaß ihm das macht.

Dann hat er es aber geschafft, er hat die Kühe bis zum Stall getrieben. Jetzt darf er spielen gehen. Er setzt sich in Richtung der anderen Hütte in Bewegung, die Kinder dort haben wohl auf ihn gewartet. Es dauert nicht lange, dann sind sie alle verschwunden. Wer weiß, wo und was sie spielen. Wir aber haben uns schon amüsiert. Er war sozusagen richtig stinksauer und das absolute Unbehagen, das sich beim Treiben der Kühe aus jeder seiner Bewegungen ablesen ließ, war schon sehr witzig.

Tag8, Bild119, 4.8.2007, 18:55 Uhr
Die erste von zweien...
Tag8, Bild120, 4.8.2007, 18:55 Uhr
...er war stinksauer, seine Kumpels warten an der anderen Hütte auf ihn.
Tag8, Bild121, 4.8.2007, 18:56 Uhr
Aber er treibt erst die Kühe bis zum Stall, ehe es zum Spielen geht.
Tag8, Bild122, 4.8.2007, 18:56 Uhr
Die Alm wird auch hier beregnet.

Aber als die Sonne sehr tief steht, nimmt der Wind sehr zu und es wird ein wenig ungemütlicher auf dem Freisitz. Es wird auch deutlich kälter. Also gehen wir hinein in die Gaststube und suchen uns einen Platz. Wir bestellen uns als Nachtisch noch einen Kaiserschmarren. Er schmeckt himmlisch und reicht locker für uns zwei. Wir sind gerade fertig mit dem Teller, da geht der Wirt die Kühe melken. Wir kriegen das mit, weil er die Wirtin lautstark davon in Kenntnis setzt. Evi wird unruhig. Es dauert auch nicht lange und sie fragt die Chefin, ob sie mal beim Melken zuschauen kann. Die meint, das ist überhaupt kein Problem, also geht Evi gleich zum Stall hinüber. Ich dagegen schreibe weiter an meinem Tagesbericht.

Tag8, Bild123, 4.8.2007, 20:25 Uhr
Evi ist extra hinaus gegangen, um den Sonnenuntergang einzufangen.
Tag8, Bild124, 4.8.2007, 20:25 Uhr
Aber so richtig spektakulär ist er heute leider nicht.
Tag8, Bild125, 4.8.2007, 20:26 Uhr
Obwohl die Wolken schon lustig aussehen.
Tag8, Bild126, 4.8.2007, 20:26 Uhr
Jetzt ist es bald dunkel.

Als sie zurückkommt, hat sie viel zu berichten. So hat sie gesehen, dass die Kühe nicht mehr mit der Hand gemolken werden, sondern mit einem mobilen Gerät. Aber sie konnte immerhin beim Melken zuschauen, die Kühe streicheln und sich ein wenig als Bäuerin fühlen.

Nun sitzen wir also wieder zusammen in der Gaststube. Die vier Nürnberger, die in einer der externen Hütten wohnen, sitzen am Nebentisch und spielen Karten. Wir trinken unseren Rotwein und unterhalten uns ein wenig.

Dann kommt noch eine Frau mit einem kleinen Mädel und einem Hund herein in die Gaststube, sie fragt nach einem Zimmer für die Nacht. Sie stammt aber wohl aus der Gegend hier. Die Angestellte der Hütte, die Kellnerin mit dem polnischen Akzent, bringt Evi noch einen Jagertee. Ich habe meinen Bericht für heute geschafft und werde mich nun mehr um Evi kümmern. Da wir morgen wieder weit wandern wollen mit unseren Kraxen, bis hinüber zum Longfall-Jause, werden wir heute Abend nicht so lange auf bleiben. Es war ein schöner und erholsamer Tag.

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Auf dem Hirzer.
8.Urlaubstag - Sonnabend, 4.8.2007
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