Der Marsch zur Longfall–Jause.
9.Urlaubstag - Sonntag, 5.8.2007

Heute früh stehen wir um sieben auf. Durch das Waschbecken auf unserem Zimmer ist die Morgenhygiene kein Problem. Anschließend geht es wieder zum Frühstück hinunter in die Gaststube. Die vier Nürnberger und die Dame mit ihrer Tochter sind auch schon auf ihren gestrigen Plätzen.

Kaum haben wir Platz genommen, da gibt es ein Problem. Der Vater des einen Jugendlichen möchte eine Zigarette rauchen, aber weder er und noch sonst einer im Raum hat Feuer. Nur die Wirtin kann helfen. Sie hat ein Feuerzeug und er kauft es ihr dann auch gleich sehr preiswert ab. Es ist für ihn wohl die Rettung in höchster Not! Er kann und muss nun nach draußen gehen – eine rauchen, wir dagegen frühstücken und es schmeckt ebenso gut wie gestern. Wir vertilgen auch fast alles, was auf dem Tisch steht. Heute haben wir mehr Appetit und es ist ja wieder ein anstrengender Marsch mit den Kraxen angesagt.

Nach dem Essen gehen wir gleich hoch auf unser Zimmer, welches ja direkt über der Theke liegt. Wir packen die Kraxen aus und anschließend gleich wieder ein. Das dauert ein wenig, aber jetzt haben wir Ordnung in unserem Gepäck. Gegen neun Uhr haben wir es geschafft, wir sind abmarschbereit. Wir ziehen unsere Wanderschuhe an und verabschieden uns von der Wirtin. Dabei geben wir ihr einen vorbereiteten Zettel mit unserer Internetadresse und unserem Dank.

Dann wandern wir los. Es ist Sonntag, auf der Hirzer Hütte ist heute "Kindertag“. Deshalb kommen uns auf dem Weg zur Seilbahn alle möglichen Leute entgegen, viele davon mit Kindern.

Tag9, Bild1, 5.8.2007, 9:01 Uhr
Gefrühstückt und gepackt – wir sind abmarschbereit.
Tag9, Bild2, 5.8.2007, 9:02 Uhr
Hier haben die Jugendlichen geschlafen.
Tag9, Bild3, 5.8.2007, 9:05 Uhr
Eddi, Evi und Willi sind gespannt - heute geht’s zum Longfallhaus!
Tag9, Bild4, 5.8.2007, 9:07 Uhr
Stimmt, das Eis war gut.
Tag9, Bild5, 5.8.2007, 9:07 Uhr
Lauter feine Sachen...
Tag9, Bild6, 5.8.2007, 9:08 Uhr
Wir sind gut drauf, aber auch ein wenig gespannt.
Tag9, Bild7, 5.8.2007, 9:18 Uhr
Der Abschiedsblick zur Hirzer Hütte (Tallner Alm), es war wieder einmal sehr schön da.
Tag9, Bild8, 5.8.2007, 9:19 Uhr
Bestimmt kommen wir irgendwann wieder.
Tag9, Bild9, 5.8.2007, 9:20 Uhr
Den Weg kennen wir schon, es geht zur Bergstation der Seilbahn.
Tag9, Bild10, 5.8.2007, 9:22 Uhr
Es ist heute wolkenfrei und schon jetzt sehr warm.

Als wir an der Station Klammeben angelangt sind, sehen wir ein buntes Treiben vor uns. Die Seilbahn spuckt alle paar Minuten eine neue Gruppe froher Touristen aus. Wir betrachten das Gewusel mit ein wenig Abstand. Da die Bahn pausenlos aufwärts fährt, geht es ja auch genauso oft abwärts, wir haben also keine Eile. Wir nehmen uns die Zeit und gehen erst einmal in die Jause Klammeben. Zuerst bewundern wir die Aussicht auf Meran hinunter, dann bestellen wir uns jeder ein kleines Bier. So lassen sich die wimmelnden Touristen besser ertragen.

Tag9, Bild11, 5.8.2007, 9:22 Uhr
Der Gasthof Klammeben und die Station der Seilbahn.
Tag9, Bild12, 5.8.2007, 9:28 Uhr
Das ist der Ausblick vom Gasthof Klammeben, wir sind erst einmal eingekehrt.
Tag9, Bild13, 5.8.2007, 9:29 Uhr
Evi hat einen Tisch ergattert.
Tag9, Bild14, 5.8.2007, 9:30 Uhr
Hier ist schon am Morgen richtig was los.
Tag9, Bild15, 5.8.2007, 9:30 Uhr
Der Blick schweift immer wieder in die Ferne.
Tag9, Bild16, 5.8.2007, 9:31 Uhr
Da unten liegt Meran in der Sonne.
Tag9, Bild17, 5.8.2007, 9:31 Uhr
Auch der Fernblick ist heute nicht schlecht.
Tag9, Bild18, 5.8.2007, 9:31 Uhr
Wir haben uns zwei Bier von Forst bestellt.
Tag9, Bild19, 5.8.2007, 10:01 Uhr
An der Seilstation ist viel los, es ist heute Kindertag auf der Hirzer Hütte.
Tag9, Bild20, 5.8.2007, 10:02 Uhr
Es gibt Rabatt für Kinder, so kommen schubweise eine Menge Leute an.

Etwas später wollen wir aber nun hinunter fahren. Es ist auch kein Problem. Zum Sonntagmorgen sind die aufwärts fahrenden Gondeln restlos voll, abwärts dagegen leer. So sind wir allein mit dem Gondelführer unterwegs. Sofort entspannt sich eine nette Unterhaltung, die aber nicht allzu lange dauert, da wir schnell an der Mittelstation angelangt sind. Eigentlich sind es ja zwei Bahnen, in der Mitte muss man umsteigen.

Tag9, Bild21, 5.8.2007, 10:02 Uhr
Wir haben noch Zeit für ein kleines Panoramabild.
Tag9, Bild22, 5.8.2007, 10:03 Uhr
Gleich werden auch wir an diesem Seil hängen.
Tag9, Bild23, 5.8.2007, 10:03 Uhr
Nur die Kühe, die sind all das gewohnt.
Tag9, Bild24, 5.8.2007, 10:03 Uhr
Wir wollen nun ins Tal hinunter fahren.
Tag9, Bild25, 5.8.2007, 10:04 Uhr
Wir kaufen an der Kasse eine Fahrkarte.
Tag9, Bild26, 5.8.2007, 10:03 Uhr
Dann geht es zur Seilbahn.
Tag9, Bild27, 5.8.2007, 10:08 Uhr
Der Blick von der Plattform aus.
Tag9, Bild28, 5.8.2007, 10:08 Uhr
Jetzt geht es los.
Tag9, Bild29, 5.8.2007, 10:09 Uhr
Ich fotografiere durch das Plexiglas-Fenster.
Tag9, Bild30, 5.8.2007, 10:10 Uhr
Wenn wir hinunter wollen, muss eine andere Gondel aufwärts fahren.
Tag9, Bild31, 5.8.2007, 10:12 Uhr
Wir sind schon an der Mittelstation. Es heißt umsteigen.

In der unteren Bahn sind wir auch wieder die einzigen Fahrgäste. Auch dieser Gondelführer ist nett. Er erzählt uns einiges über Meran und seinen Job hier bei der Seilbahn. Aber auch hier wird die Unterhaltung nicht allzu lang, dann sind wir schon unten.

Tag9, Bild32, 5.8.2007, 10:13 Uhr
Die haben wir verpasst.
Tag9, Bild33, 5.8.2007, 10:14 Uhr
Auch von hier hat man einen wunderschönen Blick.
Tag9, Bild34, 5.8.2007, 10:15 Uhr
Eine runter, eine rauf – wie gehabt.
Tag9, Bild35, 5.8.2007, 10:15 Uhr
Während wir warten, schauen wir uns Meran von oben an.
Tag9, Bild36, 5.8.2007, 10:17 Uhr
Jetzt kommt die Gondel.
Tag9, Bild37, 5.8.2007, 10:17 Uhr
Es ist kein Platz mehr, sie ist randvoll.
Tag9, Bild38, 5.8.2007, 10:18 Uhr
Man staunt, wie viele Leute da hinein passen.
Tag9, Bild39, 5.8.2007, 10:19 Uhr
Jetzt fahren wir abwärts.
Tag9, Bild40, 5.8.2007, 10:20 Uhr
Der Gondelführer ist nett, wir haben viel Spaß.
Tag9, Bild41, 5.8.2007, 10:21 Uhr
Es geht steil hinunter, da unten liegt der Ort Saltaus.
Tag9, Bild42, 5.8.2007, 10:22 Uhr
Die ständig wechselnde Aussicht ist genial.
Tag9, Bild43, 5.8.2007, 10:22 Uhr
Saltaus ist eher ein kleines Dorf.
Tag9, Bild44, 5.8.2007, 10:23 Uhr
Das runde Gebilde da unten ist ein Zeltplatz.
Tag9, Bild45, 5.8.2007, 10:24 Uhr
Dort unten warten jede Menge Leute, die auf den Berg wollen.

Hier steht eine lange Schlange vor der Bahnstation, es wollen viele Leute hinauf zum "Kindertag“ auf der Hirzer Hütte. Es gibt ja aus diesem Anlass oben einige Rabatte, besonders für Kinder, es finden Veranstaltungen statt und es ist Sonntag. Der Parkplatz ist schon gut gefüllt. Evi muss erst einmal auf Toilette, es liegt wohl an dem Bier vorhin. Vor der Bahnstation stehen ein paar Bänke, da setzen wir die Kraxen ab. Ich bewachte sie und schaue mir die Touristen in der Schlage an, während ich auf Evis Rückkehr warte.

Als sie zurück ist, nehmen wir das Problem mit dem Bargeld in Angriff. Da man auf den Hütten und in den Jausen meist nur bar bezahlen kann, haben wir nun kaum noch Bargeld. Also suchen wir hier in der kleinen Ortschaft Saltaus einen Geldautomaten, das sollte in diesem Urlauberdorf ja eigentlich kein Problem sein. Aber so einfach, wie wir uns das gedacht haben, ist es auch nicht. Wir suchen eine ganze Weile.

Tag9, Bild46, 5.8.2007, 10:26 Uhr
Wir sind unten, am Eingang steht eine lange Schlange Leute.
Tag9, Bild47, 5.8.2007, 10:30 Uhr
Hier kann man auch fliegen...
Tag9, Bild48, 5.8.2007, 10:33 Uhr
Zuerst brauchen wir einen Bank-O-Mat, der Geld ausspuckt.
Tag9, Bild49, 5.8.2007, 10:33 Uhr
Saltaus ist nicht allzu groß, aber ein sehr gepflegtes Dorf.
Tag9, Bild50, 5.8.2007, 10:33 Uhr
Was ist das für ein Turm?
Tag9, Bild51, 5.8.2007, 10:33 Uhr
Die wichtigsten Infos auf zwei Schildern.
Tag9, Bild52, 5.8.2007, 10:34 Uhr
Das Gebäude vor uns sieht interessant aus.
Tag9, Bild53, 5.8.2007, 10:35 Uhr
Es ist das Hotel Saltauserhof.
Tag9, Bild54, 5.8.2007, 10:36 Uhr
Einen Briefkasten haben wir schon mal gefunden, auch wenn diese hier rot aussehen.
Tag9, Bild55, 5.8.2007, 10:38 Uhr
Aha, es handelt sich um eine moderne Kirche.

So wandern wir fast bis zum Dorfausgang, hier gibt es einige Hotels. Dann hat Evi die planlose Sucherei satt und fragt einen Mann, ob und wenn ja, wo es hier einen Geldautomaten gibt. Es stellt sich heraus, dass wir an einem vorbeigekommen sind, nur hätten wir die Querstraße ein kleines Stück hinunter gehen müssen...

Nun kann es kein Problem mehr sein, Geld abzuheben. Jedenfalls denken wir das. Evi will mit ihrer Visa-Card abheben, aber der Automat verweigert genau an dieser Stelle die Kommunikation, besser die Mitarbeit, er spuckt die Karte einfach wieder aus. Also bekommen wir kein Bargeld? Aber wir haben ja noch unsere stinknormalen EC-Karten in der Hinterhand. Die Frage ist, ob die hier in Südtirol wirken, für unsere Reisen hatte ja Evi extra eine Visa-Card, ich dagegen eine Master-Card beantragt. Aha, die EC-Karte nimmt das Gerät. Jetzt sind wir wieder flüssig.

Tag9, Bild56, 5.8.2007, 10:40 Uhr
Ein Einheimischer hat geholfen, so haben wir ihn gefunden. Aber er nimmt die Kreditkarte nicht.
Tag9, Bild57, 5.8.2007, 10:51 Uhr
Die Pension Sonnegg ist prächtig mit Blumen geschmückt.

Wir wandern nun zurück durch den schicken Ort Saltaus, nun sind wir schon wieder auf der Suche. Diesmal schauen wir nach dem Weg 5a, der uns über ein paar Serpentinen zum Weg 24 bringen soll. Der Weg 24 ist allgemein sehr bekannt, es ist der Meraner Höhenweg. Jeder, der einmal in Meran im Urlaub war, wird ihn kennen. Zielstrebig werden wir ihn über die 5a erreichen – das war der Plan.

Eigentlich sollte das ja auch kein Problem sein, aber irgendwie lese ich die Karte falsch. Nach einer kleinen Diskussion gibt Evi nach, wohl wider besseres Wissen. Prompt landen wir wieder unten an der Hauptstraße. Gut, dass wir nicht allzu weit in die falsche Richtung gegangen sind und auch die Steigung nicht allzu bedeutend war.

Tag9, Bild58, 5.8.2007, 10:52 Uhr
Jedes Haus ist hier üppig mit Blumen verziert.
Tag9, Bild59, 5.8.2007, 10:53 Uhr
Auf diesem Grundstück herrscht mediterranes Flair.
Tag9, Bild60, 5.8.2007, 11:00 Uhr
Die Blumen bedeuten doch eine Unmenge an Pflege, wie geht denn das?
Tag9, Bild61, 5.8.2007, 11:09 Uhr
Das Dorf gefällt uns gut.
Tag9, Bild62, 5.8.2007, 11:09 Uhr
Die Feuerwehr des Ortes, alles sehr modern. Wir kommen hier nur vorbei, weil ich falsch abgebogen bin.
Tag9, Bild63, 5.8.2007, 11:09 Uhr
Wir wandern weiter in die falsche Richtung und suchen dabei den Schatten.

Da heute schön die Sonne scheint, ist es schon wieder ziemlich warm. Wir gehen also die Gasse zurück, jetzt leicht bergauf, wieder vorbei an der freiwilligen Feuerwehr. Unterwegs fällt uns auch eine tolle Antennenanlage auf, so mit Freiverdrahtung quer über die Straße. Dann sind wir wieder an der Straßenkreuzung, an der wir vorhin schon einmal waren. Und siehe da, Evi hatte Recht. Wir gehen die Straße ein Stück entlang und nach einer leichten Kurve geht links der Weg ab.

Tag9, Bild64, 5.8.2007, 11:15 Uhr
Nachdem wir an der Hauptstraße unten heraus kamen, heißt das neue Motto Umkehr.
Tag9, Bild65, 5.8.2007, 11:17 Uhr
Auf dem Rückweg fällt mir diese sehr lustige Konstruktion auf.
Tag9, Bild66, 5.8.2007, 11:17 Uhr
Eine getarnte Antenne, das Kabel verrät sie.
Tag9, Bild67, 5.8.2007, 11:20 Uhr
Jetzt sind wir auf dem richtigen Weg.

Nun sind wir richtig. Wir kommen von dem Weg 5a auf die Straße, über die der Weg 24 hier ein Stück verläuft. Diese Straße mit den vielen Serpentinen kennen wir schon von unserer Tour vor vier Jahren. Es geht nun an die fünfhundert Meter bergauf, stetig, ein großer Teil auf Asphalt. Dazu gibt es keinen Schatten und Wolken sind heute auch nicht. Da schlaucht der Anstieg schon ganz schön.

Tag9, Bild68, 5.8.2007, 11:21 Uhr
Es ist heute schon wieder sehr warm.
Tag9, Bild69, 5.8.2007, 11:29 Uhr
Die andere Seite des Tales mit dem Hirzer im Hintergrund.
Tag9, Bild70, 5.8.2007, 11:29 Uhr
Die Seilbahn zum Hirzer leistet heute Schwerstarbeit.
Tag9, Bild71, 5.8.2007, 11:34 Uhr
Das Gasthaus Hochegger kennen wir noch von 2002.
Tag9, Bild72, 5.8.2007, 11:34 Uhr
Bald müssen wir an die Straße mit den Serpentinen kommen.
Tag9, Bild73, 5.8.2007, 11:40 Uhr
Es geht aufwärts, eine kleine Pause haben wir uns verdient.
Tag9, Bild74, 5.8.2007, 11:56 Uhr
So macht es Spaß, auf nicht allzu steilen, schattigen Wanderwegen.
Tag9, Bild75, 5.8.2007, 11:56 Uhr
Ab und zu können wir durch die Bäume ins Tal hinab schauen.
Tag9, Bild76, 5.8.2007, 12:22 Uhr
Weiter geht’s.
Tag9, Bild77, 5.8.2007, 12:28 Uhr
Wir sind schon ein ganzes Stück oberhalb von Saltaus.
Tag9, Bild78, 5.8.2007, 12:29 Uhr
Wieder ein Blick hinüber zum Hirzer.
Tag9, Bild79, 5.8.2007, 12:30 Uhr
Auf diesem Bild sieht man den ganzen gegenüber liegenden Berghang.
Tag9, Bild80, 5.8.2007, 12:37 Uhr
Jetzt haben wir schon steilere Abschnitte.
Tag9, Bild81, 5.8.2007, 12:40 Uhr
Eine kleine Siedlung am Berg.
Tag9, Bild82, 5.8.2007, 12:41 Uhr
Blick ins Tal hinunter, rechts liegt Meran.
Tag9, Bild83, 5.8.2007, 12:41 Uhr
Dort unten fließt auch der Fluss Passer, der dann in Meran in die Etsch mündet.
Tag9, Bild84, 5.8.2007, 12:42 Uhr
Bevor es weitergeht gibt es noch dieses Panoramabild.
Tag9, Bild85, 5.8.2007, 12:42 Uhr
Wir wandern durch die Siedlung.
Tag9, Bild86, 5.8.2007, 12:45 Uhr
Auf der anderen Seite des Tales fliegen Gleitschirme.
Tag9, Bild87, 5.8.2007, 12:45 Uhr
Wir sind nun schon ziemlich hoch.
Tag9, Bild88, 5.8.2007, 12:46 Uhr
Es sind wohl meist Apfelplantagen, wie im ganzen Etsch-Tal von Meran bis Bozen.
Tag9, Bild89, 5.8.2007, 12:47 Uhr
Ab und zu sehen wir Meran.
Tag9, Bild90, 5.8.2007, 12:49 Uhr
Ein schönes altes Haus.
Tag9, Bild91, 5.8.2007, 12:49 Uhr
Wir sind auf der Serpentinen-Straße. Jetzt wird Schatten knapp.
Tag9, Bild92, 5.8.2007, 12:49 Uhr
Aber einen wunderschönen Blick hat man von hier.
Tag9, Bild93, 5.8.2007, 12:51 Uhr
Wir haben das Gasthaus Hochegger erreicht.
Tag9, Bild94, 5.8.2007, 12:52 Uhr
Wir wollen auf die Freifläche.

Gegen eins erreichen wir das Gasthaus Hochegger. Hier trinkt Evi eine Selters, ich kann es nicht lassen, ich bestelle ein Bier. Wir beschließen, hier auch gleich Mittag zu machen. Großen Hunger haben wir nicht, also gibt es für Evi Bratkartoffeln mit Spiegelei, ich dagegen entscheide mich für zünftigen gebackenen Leberkäse mit Spiegelei und Bratkartoffeln.

Tag9, Bild95, 5.8.2007, 12:54 Uhr
Zeit, ein wenig Mittag zu machen.
Tag9, Bild96, 5.8.2007, 12:57 Uhr
Hier hat man einen wunderschönen Blick auf den Hirzer.

Während wir essen, hören wir den Damen zu, die zwei Tische weiter sitzen. Und dies, ob wir es wollen oder nicht. Sie sind sehr lustig und auch einigermaßen laut. Offensichtlich handelt es sich um Frauen aus der Gegend, die sich hier zu einem "Kaffeekränzchen“ treffen. Wir verstehen deshalb auch nicht alles, was sie so erzählen. Die jüngste ist übrigens geschätzte siebzig Jahre alt. Und wir sind sehr beeindruckt von den Damen. Sie sprühen förmlich vor Vitalität. Da wird das Geschehen im Großraum Meran ausgewertet, über die Arbeit auf dem Hof gesprochen, über den nächsten Ausflug, den sie veranstalten wollen...

Dann erzählt die eine Dame, dass sie ja 1919 geboren ist und bald Geburtstag hat. Jetzt sind wir echt verblüfft. Dass sie schon Rente bekommt, das hätten wir ja vermutet, aber 1919 – wir haben ja jetzt immerhin 2007!

Tag9, Bild97, 5.8.2007, 13:42 Uhr
Wir haben gegessen, jetzt gibt es noch ein Bier.
Tag9, Bild98, 5.8.2007, 13:44 Uhr
Auf der anderen Seite des Tales werden die Gleitschirme fertig gemacht.
Tag9, Bild99, 5.8.2007, 13:47 Uhr
Und sie starten auch gleich.
Tag9, Bild100, 5.8.2007, 13:53 Uhr
Die Rast hat uns gut getan, aber nun wollen wir weiter.

Aber auch das schönste Essen ist einmal zu Ende. Es hat sehr gut geschmeckt, die Pause war auch dringend notwendig gewesen. Wir wollen ja heute noch zum Longfall hinauf und sind schon mächtig aufgeregt, was Helmut sagen wird. Deshalb winken wir den rüstigen Damen zum Abschied zu und es geht weiter. Wir sind wieder zurück auf dem Asphalt, den Serpentinen, in der Sonne. Es geht weiter aufwärts.

Ab und zu kommt auch ein Auto vorbei. Noch sind wir erholt vom Mittagessen, aber die Hitze beginnt schnell wieder zu schlauchen. Je länger wir unterwegs sind, desto langsamer werden wir. Wir machen ab und zu auch eine Pause, meistens dann, wenn ein Baum doch etwas Schatten bietet und trinken etwas Wasser. Aber zwischen den Pausen wandern wir stetig weiter bergauf. Es ist echt anstrengend auf dieser Serpentinen-Straße, sie wird immer länger, es wird immer wärmer....

Tag9, Bild101, 5.8.2007, 14:02 Uhr
Die Straße geht ziemlich aufwärts, wie der Blick zurück zeigt.
Tag9, Bild102, 5.8.2007, 14:03 Uhr
Gedanklich sind wir ab und zu noch bei ihm, dem Hirzer.
Tag9, Bild103, 5.8.2007, 14:03 Uhr
Außerdem starten immer neue Gleitflieger.
Tag9, Bild104, 5.8.2007, 14:04 Uhr
Der Zeltplatz von Saltaus.
Tag9, Bild105, 5.8.2007, 14:10 Uhr
Unter Nutzung jeglichen Schattens geht es aufwärts.
Tag9, Bild106, 5.8.2007, 14:11 Uhr
Serpentine um Serpentine kämpfen wir uns voran.
Tag9, Bild107, 5.8.2007, 14:19 Uhr
Auch Eddi ist schon ganz geschafft.
Tag9, Bild108, 5.8.2007, 14:26 Uhr
Jeder Blick zeigt, wir sind wieder ein Stück höher.
Tag9, Bild109, 5.8.2007, 14:26 Uhr
Wir bewegen uns um den Berg herum und kommen so näher an Meran heran.
Tag9, Bild110, 5.8.2007, 14:36 Uhr
Wir kennen das schon von 2002, die Serpentinen in der Sonne sind eine Härteprüfung.
Tag9, Bild111, 5.8.2007, 14:38 Uhr
Wo man auch hingeht, man kommt nach Saltaus.
Tag9, Bild112, 5.8.2007, 14:38 Uhr
Wobei man sich dann immer noch über "bestmöglich“ streiten kann...

Dann aber hören wir Musik und Stimmengewirr. In der nächsten Kehre der Straße stellt sich heraus, woher der Volksfestlärm kam. Es gibt hier einen größeren Parkplatz und auf diesem findet ein Feuerwehrfest statt. Links sitzt, mit einem eigenen Sonnenschirm ausgerüstet, ein Feuerwehrmann mit einer Spendenbüchse. Auch wir geben eine Spende, es ist ja für einen guten Zweck. Weiter hinten gibt es dann einen Sitzbereich und einen Bierstand, rechts hat die Kapelle in einem Pavillon Aufstellung genommen. Das ganze hat Volksfestcharakter, hier kennen sich alle. Wir streben dem Bierstand zu, aus zwei Gründen, es gibt Schatten und man kann ein Bier trinken. Während wir jeder ein kleines Forst genießen, schauen wir dem Treiben der Einheimischen zu. Auch mit den jungen Leuten vom Bierstand wechseln wir ein paar Worte. Und zu all dem spielt die Blasmusik.

Tag9, Bild113, 5.8.2007, 14:49 Uhr
Musik und Bewegung voraus, was ist da los?
Tag9, Bild114, 5.8.2007, 15:00 Uhr
Ein Volksfest der örtlichen Feuerwehr. Eintritt kostet es nicht, aber man kann spenden.
Tag9, Bild115, 5.8.2007, 15:01 Uhr
Ein Freisitz, die Kapelle rechts im Pavillon, in der Mitte ein Stand mit gutem Forst.
Tag9, Bild116, 5.8.2007, 15:11 Uhr
Nach einem Bier und einer Pause geht es weiter.

Weil wir es gewissermaßen eilig haben, haben wir die Kraxen gar nicht erst abgesetzt. Als das Bier alle ist, was ja auch nicht allzu lange dauert an diesem warmen Tag, geht es für uns weiter aufwärts. Das letzte Stück Straße ist gesäumt von den Autos, mit dem ein Teil der Gäste zum Fest gekommen sind. Aber dann wechselt der Weg 24 von der Straße in den Wald, jetzt führt der Meraner Höhenweg endlich durch den Wald. Das schlimmste haben wir wohl für heute hinter uns, hier ist Schatten, die Steigung ist nicht mehr so steil und wir wandern über Waldboden.

Tag9, Bild117, 5.8.2007, 15:12 Uhr
Die rückwärtige Stoßstange elegant mit kleinen Schleifen fixiert...
Tag9, Bild118, 5.8.2007, 15:13 Uhr
Das ist wohl das richtige Fahrzeug für diese Berge hier.

Wir wandern nun also weiter durch den Wald, es geht zwar moderat, aber ständig aufwärts. Nach einer Weile sind wir ein ganzes Stück höher als der Parkplatz mit dem Feuerwehrfest, der nun schräg unter uns liegt. Die Kapelle hören wir immer noch, das Fest wird wohl auch noch bis heute Abend gehen.

Tag9, Bild119, 5.8.2007, 15:13 Uhr
Wir sind jetzt auf dem Meraner Höhenweg.
Tag9, Bild120, 5.8.2007, 15:24 Uhr
Hier im Wald ist deutlich mehr Schatten.
Tag9, Bild121, 5.8.2007, 15:27 Uhr
Wir bleiben auf dem Höhenweg.
Tag9, Bild122, 5.8.2007, 15:30 Uhr
Der Weg ist nicht mehr so steil und führt herrlich um den Berg herum.
Tag9, Bild123, 5.8.2007, 15:30 Uhr
Wir wandern nun an Meran vorbei in die Texel-Gruppe hinein.
Tag9, Bild124, 5.8.2007, 15:30 Uhr
Irgendwie romantisch, dieser Pfad.
Tag9, Bild125, 5.8.2007, 15:33 Uhr
Aber ab und zu geht’s doch noch aufwärts...
Tag9, Bild126, 5.8.2007, 15:35 Uhr
...wenn auch moderat.
Tag9, Bild127, 5.8.2007, 15:49 Uhr
Wir machen eine kurze Rast.
Tag9, Bild128, 5.8.2007, 15:52 Uhr
Evi im Zauberwald.
Tag9, Bild129, 5.8.2007, 15:54 Uhr
Der Hirzer ist nun schon sehr weit weg.
Tag9, Bild130, 5.8.2007, 15:54 Uhr
Aber die Gleiter sind immer noch unterwegs.
Tag9, Bild131, 5.8.2007, 15:56 Uhr
Auch unten beim Feuerwehrfest geht es weiter, wir hören die Musik bis hier herauf.
Tag9, Bild132, 5.8.2007, 15:56 Uhr
Immer weiter auf dem Meraner Höhenweg.
Tag9, Bild133, 5.8.2007, 15:58 Uhr
Hier gibt es wieder mehr Almen.
Tag9, Bild134, 5.8.2007, 16:00 Uhr
Der Blick ins Meraner Tal hinunter.
Tag9, Bild135, 5.8.2007, 16:01 Uhr
Die Scheune stand offen, als wir vorbeiwandern.
Tag9, Bild136, 5.8.2007, 16:03 Uhr
Das Tal zieht sich bis Bozen hin, überall gibt es Apfelplantagen.
Tag9, Bild137, 5.8.2007, 16:03 Uhr
Ein Panoramabild vom Meraner Tal.
Tag9, Bild138, 5.8.2007, 16:04 Uhr
Wir nähern uns nun dem Gasthaus Bergrast.
Tag9, Bild139, 5.8.2007, 16:06 Uhr
Es hat sogar eine kleine Brücke.
Tag9, Bild140, 5.8.2007, 16:07 Uhr
Hier geht es zum Freisitz.
Tag9, Bild141, 5.8.2007, 16:09 Uhr
Wir sind froh über den Schatten. Nur der iSun muss in die Sonne.
Tag9, Bild142, 5.8.2007, 16:18 Uhr
Auch von hier hat man einen schönen Blick.
Tag9, Bild143, 5.8.2007, 16:18 Uhr
Neben uns ist noch eine Wandergruppe da, sie gehen den Höhenweg anders herum.
Tag9, Bild144, 5.8.2007, 16:18 Uhr
Auch hier liebevoll gepflegte Blumen.
Tag9, Bild145, 5.8.2007, 16:19 Uhr
Erst gibt’s ein Bier, Evi ein Hefeweizen, ich ein Forst.

Wir sind etwa eine Stunde unterwegs, dann erreichen wir die Gaststätte "Bergrast“. Hier ist eine Gruppe Wanderer eingekehrt, die auch den Meraner Höhenweg gehen, nur anders herum als wir, sie sind sozusagen beim Abstieg in Richtung Saltaus.

Da auch wir unsere Kraxen absetzen, um ein wenig zu rasten und einzukehren, entspinnt sich gleich eine Unterhaltung über das woher und wohin. Die Leute sind echt lustig, alle trinken Buttermilch und sind gut drauf. Aber es dauert nicht lange, da brechen sie wieder auf, sie wollen heute noch zurück bis nach Meran. Es wird nun ruhiger auf dem Freisitz, mein Bier und Evis Buttermilch sind fast alle und wir überlegen eigentlich schon, auch gleich aufzubrechen.

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Tradition seit 1367.
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Wir genießen die Pause.

Doch da setzt sich die Wirtin mit zu uns an den Tisch. Sie bringt mir noch ein Bier mit, Evi bekommt auch noch eine Buttermilch. Dann entspinnt sich eine angeregte Unterhaltung. Wir erzählen, woher wir sind und was wir machen, sie berichtet auf unsere Fragen hin von dem Leben hier oben. Sie erzählt uns, dass ihre Leute auch alle bei dem Fest der Feuerwehr sind, an dem wir vorhin vorbeigekommen sind. Da Evi sich dafür interessiert, wie hier auf dem Berg und in Südtirol allgemein die ärztliche Versorgung funktioniert, kommen wir automatisch auch auf das Thema Krankheiten. Sie kann uns über die medizinische Versorgung Auskunft geben, aber sie erzählt uns drüber hinaus noch viel mehr Wissenswertes über Tirol.

Im Gegenzug berichten wir von Leipzig und von Deutschland. Besonders die Wendezeit, wie das damals war mit der "sanften Revolution“, wie wir all das erlebt haben, das alles interessiert sie. So vergeht die Zeit schnell. Wir sitzen nun schon über eine Stunde beisammen. Wir schreiben unsere Adresse und die Internetadresse mit unserer eMail auf einen Zettel, den wir ihr geben. Wir wollen ja heute noch zum Helmut, da ist schon noch ein Stück zu wandern, wir müssen los.

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Nach einer Buttermilch und einem langen Gespräch verabschiedet uns die nette Wirtin.
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Nun wollen wir aber zum Longfallhaus.

Aber jetzt ist es besser, die Sonne steht nicht mehr so hoch, es geht vorwiegend gerade, es gibt also keine Steigung mehr und der Weg verläuft im Schatten der Bäume quer durch den Wald. Wir sind aber doch für heute schon ziemlich geschafft, trotz der Pausen. Unabhängig davon steigt die Aufregung, je näher wir der Longfall-Jause kommen. Wir fragen uns, werden wir Helmut antreffen, wird alles klappen?

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Es geht fast nur gerade, aber der Weg zieht sich hin.
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Meran.
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Die abendliche Sonne taucht alles in einen warmen Schein.
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Evi hat es eilig.
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Abendstimmung im Tal.
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Jeder Quadratmeter Platz im Tal ist genutzt.
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Da ist es – "Longfall".
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Jetzt sind wir ganz weit weg vom Hirzer.
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Romantischer Abendzauber.
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Ist das ein Ort oder eine Warnung?
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Herrliche Abendstimmung.
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Das ist die Stelle mit dem Steinschlag.

Dann kommen wir aus dem Wald, hier stehen ein paar Häuser. Jetzt kann es nicht mehr weit sein. Wir wandern daran vorbei und dann sehen wir endlich die Longfall–Jause. Jetzt sind wir beide schon ziemlich aufgeregt. Wir steigen die Treppenstufen hinunter und gehen auf den Freisitz mit den fünf Tischen. Es ist fast alles noch so wie vor fünf Jahren, als wir schon einmal hier waren.

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Nun sollten wir bald da sein.
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Wir sind an der Longfall–Jause, die Spannung ist unerträglich.
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Geschafft, ist Helmut da?
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Wir lassen uns auf dem Freisitz nieder.

Kaum haben wir unsere Kraxen abgesetzt, kommt auch schon der Helmut um die Ecke und fragt, was wir wünschen. Wir bestellen erst einmal zwei Bier. Dann holt Evi die Weihnachtskarte aus dem Rucksack, die Helmut uns geschrieben hat. Sie zeigt sie ihm und erzählt im gleichen Atemzug, wie wir damals bei seinem Bruder am Holzstoß unser Zelt aufgeschlagen haben. Wir entschuldigen uns auch gleich, dass wir auf die Weihnachtskarte nicht geantwortet haben. Wir sind halt einfach selber mal vorbei gekommen.

Helmut erholt sich langsam von der Überraschung, ja, jetzt erinnert er sich sogar an den lustigen Abend damals, den wir gemeinsam in der Gaststube verbracht haben. Fragen und Gegenfragen jagen sich nun. "Ja, wir haben damals im Garten vom Bruder gezeltet, am Abend zusammen gesessen und ein oder besser mehrere Biere getrunken...“.

Evi fragt ihn auch nach seinem Vater, von dem sie damals besonders beeindruckt war. Er lebt noch und es geht ihm auch gut. Aber er ist ja nun noch älter und muss sich mehr ausruhen, er wohnt jetzt unten im Tal. Evi findet es schade, dass er nicht da ist. Sie erinnert sich noch genau, wie er am anderen Morgen mit einer riesigen Heukiepe losgezogen war...

Helmut fragt verschmitzt, ob er nun wegen seines Vaters beleidigt sein müsse, er dachte, er hätte uns beeindruckt. Ich bestätige ihm dies und auch, dass besonders Evi beeindruckt war – da freut er sich. Wir sind wohl immer noch oder auch wieder auf einer Wellenlänge. Evi überreicht ihm unser Gastgeschenk, einen Bildband über Leipzig, den sie die ganze Zeit in ihrem Rucksack getragen hat. Er freut sich, aber er hat erst einmal noch in der Gaststätte zu tun. Außerdem bekommt er gerade Besuch, ein älterer Mann, der wohl Hans heißt, begrüßt ihn.

Wir hören schon mit einem Ohr hin, irgendwie ist der Akzent von Hans nicht der eines Südtirolers. Der schon ältere Mann setzt sich an den Nachbartisch und unterhält sich ein wenig mit Helmut. Dabei wechselt Helmut auch einige Worte mit uns, bevor er ins Haus verschwindet. Kaum ist er weg, wendet sich Hans uns zu und fragt, woher wir denn kämen, unsere Aussprache wäre so sächsisch?

Als wir ihm antworten, wir kommen aus Leipzig, da erklärt er uns, er stamme aus Mittweida. Er ist schon direkt nach dem Krieg hierher nach Südtirol gezogen. Und schon entspinnt sich eine angeregte Unterhaltung. Es dauert auch nicht lange, da rutscht Hans von seinem Tisch an unseren, sein Weinglas bringt er auch gleich mit.

Es stellt sich heraus, dass er sechsundachtzig Jahre alt ist. Er hat schon den ersten Weltkrieg miterlebt. Im zweiten war er bei den Panzertruppen von Guderian zwei Jahre in Russland und dann nach einer Verletzung in Frankreich. Evis Vater wäre, würde er noch leben, zwei Jahre jünger.

Nach dem Krieg hat es ihn dann hierher verschlagen. Er hat jahrelang als Waldarbeiter und Holzfäller ein größeres Stück Wald ganz allein zu betreuen gehabt. Er meint, die Einsamkeit im Wald hat ihm geholfen, die Kriegserlebnisse zu verarbeiten. Während dieser Zeit wurden die Bäume noch mit Axt und Säge gefällt und anschließend mit Pferden aus dem Wald gezogen. Es war eine sehr schwere und gefährliche Arbeit.

Er kennt auch das Tragen schwerer Lasten. Wenn er im Tal war und sich mit Lebensmitteln eingedeckt hatte, da hat er oft mehr als fünfzig Kilogramm den Berg hinauf geschleppt. Er meint, es freut ihn, dass es noch Leute gibt, die so eine Tour mit der Kraxe machen. Es sei sicher beschwerlich, aber auch gerade wegen der Anstrengung schön und ein tolles Erlebnis, so ungezwungen durch die Berge zu streifen.

Dann stellt sich auch noch heraus, dass Hans vor, während und nach der Wende oft in Mittweida zu Besuch war. Deshalb kennt er auch die Verhältnisse sowohl in der Bundesrepublik als auch in Ostdeutschland. Als ich ihm dann erzähle, dass ich bei allen Demonstrationen in Leipzig bis zum Ende der DDR dabei war, ist sein Interesse geweckt. Jetzt will er sehr viel wissen, zwischendurch gibt er auch immer wieder eigene Erlebnisse aus dieser Zeit zum Besten. Sehr schnell ist eine Stunde um.

Helmut, der irgendwas in seiner Gaststube reparieren muss, kommt immer mal vorbei bei uns und wechselt einige Worte mit Hans und uns oder hört auch ein wenig zu. Er bringt uns bei Bedarf immer mal ein Kännchen mit einem halben Liter Roten, wir teilen natürlich gerecht mit Hans. Dann erscheinen auch noch weitere Besucher bei Helmut auf dem Freisitz, zwei Mitglieder der Bergwacht und ein älterer Einheimischer. Sie setzen sich an den von uns aus gesehen übernächsten Tisch ganz vorn und spielen Karten.

Helmut kennt sie und unterhält sich auch mit ihnen. Sie haben ein Handfunkgerät auf dem Tisch stehen, ab und zu wird eine Meldung durchgegeben. Sie berichten, dass drei Personen vermisst werden, die sich in Hütten zur Übernachtung angemeldet haben, aber bisher da nicht angekommen sind. Wenn die Leute nicht bis zu einer bestimmten Zeit eintreffen oder sich das Ganze anderswie klärt, müssen die Drei noch einmal los, dann gibt es eine Suche. Es läuft wohl schon eine Suchaktion, der eine meint, das wäre hier nichts Besonderes und käme oft vor. Die Bergwacht kontaktiert erst einmal alle Hütten und versucht herauszubekommen, ob die Wanderer vielleicht ihren Plan geändert haben und auf einer anderen Hütte aufgetaucht sind. Die in Bereitschaft stehenden Mitarbeiter werden dabei laufend über Funk über den Stand der Dinge informiert.

Hans ist etwas stiller geworden, seit die drei aufgetaucht sind. Wir merken das und fragen ihn danach. Erst druckst er ein wenig, wir haben das Gefühl, er möchte das eigentlich lieber nicht erzählen... Aber dann fasst er sich ein Herz und erzählt, dass er bei einem Besuch in der Bundesrepublik in Hamburg seine Frau kennen gelernt hat. Sie ist dann mit nach Tirol gezogen aber sie hat wohl bis heute ein eher gespaltenes Verhältnis zu den Bergen. Sie macht auch mal eine leichtere Tour mit, aber...

Und eines Tages ist dann ist wohl folgendes passiert. Der weit über achtzig Jahre alte Hans wollte eine kleine Bergtour machen. Er meint, in seinem Alter kann er nicht mehr die ganz schwierigen Touren gehen, aber so einen Anstieg von tausendfünfhundert Metern auf einen Gipfel in der Umgegend und den anschließenden Abstieg schafft er schon noch in ein paar Stunden.

So ist er also aufgebrochen und auf den Gipfel gewandert. Er hat sich richtig wohl gefühlt in den geliebten Bergen da oben, das Wetter war gut und er beschloss spontan, seine Tour ein wenig auszudehnen und noch auf einen weiteren Gipfel zu wandern. Wasser und Verpflegung hatte er ausreichend. So weit, so gut. Seine arme Frau aber saß zu Hause und er tauchte einfach nicht wieder auf.

Irgendwie bekam sie es nach dem zweiten Tag, an dem Hans fehlte, mit der Angst zu tun und informierte die Bergwacht. Und damit hat sie wohl eine größere Suche ausgelöst, an der nach den Bemerkungen der Bergwachtleute vom Tisch vorn wohl ziemlich viele Leute beteiligt waren. Hans wurde dann gefunden, die Geschichte ging also gut aus, aber natürlich hängt sie ihm bis heute an und er muss die eine oder andere Bemerkung einstecken.

Dann wird das Handfunkgerät laut, per Funk meldet die Bergwacht Erfreuliches. Die vermissten Wanderer wurden wohl alle gefunden, so gibt es heute auch keinen abendlichen Sucheinsatz, glücklicherweise. Jetzt können auch die Männer von der Bergwacht ein Glas Bier oder einen Wein trinken.

Wir reden weiter mit Hans. Er hat ja schon von seiner Frau aus Hamburg erzählt, nun berichtet er, dass er sich hier in der Gegend ein Haus gebaut hat. Er ist zu Recht sehr stolz darauf, dass er nach dem Krieg mit nichts angefangen hat und es bis zu einem eigenen Haus gebracht hat.

So reden wir noch lange über alles Mögliche, Hans war ja auch schon oft in Leipzig. Irgendwie erinnert er uns auch ein wenig an Evis Vater. So sitzen wir zusammen, Helmut hat jetzt auch mehr Zeit, bis es schon fast dunkel ist. Es gibt genügend gut schmeckenden Rotwein, wir geben immer auch Hans davon ab und wir alle fühlen uns wohl. Aber es ist schon halb zehn und wir müssen irgendwo schlafen. Wir reden mit Helmut, aber der muss heute noch ins Tal hinunter zu seiner Frau. Vor fünf Jahren hat er noch hier oben übernachtet, aber das macht er wohl nur noch selten, seit er verheiratet ist.

Also wandern wir ein Stück von der Jause weg. An einem Feldrand gibt es eine günstige Stelle für unser alpines Notlager. Wir wollen ja nur im Zelt schlafen und packen morgen früh beizeiten ein. Das Zelt ist schnell aufgestellt und Evi rollt die Schlafsäcke aus. Dann geht es gleich zurück zur Jause, zu Helmut und Hans auf den Freisitz. Hier machen wir mit einem zünftigen Speck am Brettl Abendbrot. Während wir essen, verabschieden sich die Leute von der Bergwacht. Wir sitzen nun mit Helmut und Hans allein auf dem Freisitz. Es ist eine lustige und angeregte Unterhaltung.

Gegen halb zwölf räumt Helmut dann alles ein. Er muss hinunter ins Tal, er hatte wegen uns wohl sowieso schon einen Termin abgesagt. Den Hans nimmt er im Jeep mit, er hat auch bei dessen Frau angerufen, damit sie Bescheid weiß, wo er ist. Mit dem Jeep schafft Helmut übrigens Wanderer, die spät an seiner Jause ankommen oder sehr erschöpft sind, hinunter ins Tal nach Meran. Das heißt "Shuttle-Dienst“, funktioniert wie ein Taxi, man bezahlt und wird ins Tal gefahren. Wenn man es also bis zur Longfall-Jause geschafft hat, ist man bei Bedarf sehr schnell unten in Meran.

Diesen Service hat er eingerichtet, weil im Sommer öfters Leute spät oder völlig erschöpft bei ihm ankommen und diese dann doch noch einige Stunden im Dunkeln zu laufen hätten bis nach Meran. Er freut sich darüber, dass ich das auch in meinem Bericht schreiben will. Leider geht der wunderschöne Abend nun aber allmählich zu Ende. Wir begleiten Hans und Helmut zum Jeep, beide verabschieden sich von uns und fahren los. Dann wandern wir zu unserem Zelt.

Unsere Erwartungen und Hoffnungen sind mehr als erfüllt worden. Wir sind bei Helmut mit offenen Armen empfangen worden, er hat sich sogar an uns erinnern können. Wir haben einen schönen Abend verlebt und insbesondere die Erzählungen von Hans und die Unterhaltung mit ihm waren hoch interessant. Wir werden diesen Abend nicht vergessen.

Vor fünf Jahren haben wir hier die Geschichte des Tales und die von Helmuts Familie kennen gelernt. Diesmal haben wir viel über und von Hans erfahren, der in seinen sechsundachtzig Jahren viel erlebt hat. Wir reden im Zelt noch etwas über unsere Eindrücke, dann aber siegt die Müdigkeit. Wir haben einen schönen Tag hinter uns, jetzt heißt es schlafen.

 8.Tag 
Der Marsch zur Longfall–Jause.
9.Urlaubstag - Sonntag, 5.8.2007
 10.Tag