Das Elbsandsteingebirge - Wandern und Klettern
Vorwort und Inhalt

Inhalt des Reiseberichtes

1. Kapitel - Anreise ins Elbi
Durch Staus bis ins Kirnitzschtal.
2. Kapitel - Anmarsch zum Klettersteig Häntzschelstiege
Eine wunderschöne Wanderung mit steigender Spannung.
3. Kapitel - Die Häntzschelstiege
Der Höhepunkt.
4. Kapitel - Der Große Winterberg und der Winterstein
Ein zünftiges Mittag und ein alter Burgberg.
5. Kapitel - Der Rückweg und kleine Schwierigkeiten
Meckern im Dunkel und schnelle China-Nudeln.
6. Kapitel - Der Falkensteinblick
Vom Falkensteinblick zum Falkenstein.
7. Kapitel - Die Schrammsteine und die Heimfahrt
Wieviel Leute passen auf einen Gipfel?

Das Elbsandsteingebirge - Wandern und Klettern

Wir sitzen beide auf Arbeit die meiste Zeit vor einem Rechner, es überschlagen sich öfters die Ereignisse. Wir haben beide zu wenig Bewegung. Vor sechs Jahren rauchten wir noch, tranken viel Kaffee, fuhren mit dem Auto zur zweihundert Meter entfernten Sparkasse. Irgendwann ging es nicht mehr.

Ja, wir fuhren schon immer im Urlaub zelten, erst mit dem Zelthänger, dann mit dem Wohnwagen. Wir wanderten schon immer gern, aber meist auch nur kurze Strecken. Eine Änderung mußte her. Wir begannen mit Sport - ganz langsam. Leichte Gymnastik. Ausdauernd, ein halbes Jahr lang. Dann kam leichtes Jogging hinzu, am Anfang mit "Stehenbleiben", wenn es nicht mehr ging. Aber regelmäßig. Und so schwer und qualvoll es am Anfang war, die Leistungsfähigkeit stieg, es wurde leichter. Wir gewöhnten uns das Rauchen ab. Wir fühlten uns besser, den Anforderungen eher gewachsen.

Und was fängt man mit der neuen Leistungsfähigkeit an? Evi wollte schon immer mal in die sächsische Schweiz. Und, man glaubt es kaum, auch ich war noch nicht da gewesen. Also fuhren wir hin - und waren begeistert. Mittlerweile waren wir nun sehr oft im Elbi, sind viele Wege gegangen und haben auf jedem Zeltplatz der Gegend übernachtet. Und im Jahr 2001 haben wir sogar eine zweiwöchige Kraxen-Wanderung durchs Elbi unternommen.

Dann machten wir 2002 eine dreiwöchige Kraxen-Tour durch Südtirol, das Sarntal, die Texelgruppe und die Dolomiten. Aber im Herbst waren wir wieder im Elbi. Wir entdeckten das Paddeln im Kanadier, fuhren öfters auch in den Spreewald und machten 2003 eine dreiwöchige Fjord-Tour durch Norwegen. Aber davor und danach waren wir im Elbi. Dieses Jahr waren wir zweimal im Spreewald, Ostern und Pfingsten und dreimal im Elbi.

Was ist der Reiz am Wandern? Und warum gerade im Elbi? Leider wird uns heute in der Werbung und im Allgemeinen suggeriert, alles müsse leichter werden. Es ist ja auch in Ordnung, wenn die körperliche Arbeit verschwindet, die den Menschen zwingt, seinen Körper zu verschleißen. Aber wir sind Naturwesen. Wir brauchen bestimmte Belastungen, wir brauchen körperliche Betätigung. Wer jeder Anstrengung aus dem Wege geht, zwingt seinem Körper eine Arbeitsweise auf, für die er nicht optimiert ist. Das geht eine Weile gut, aber dann...

Salopp gesagt, wer klar denken will, braucht genügend Sauerstoff im Gehirn. Und da kann Wandern helfen. Maßvolle Belastung, saubere Luft, Zeit zum Nachdenken und Verarbeiten der Gedanken, zur geistigen Erholung, Zeit, die Gedanken auch einmal "herumhopsen" zu lassen, dass ist äußerst wohltuend. Selbst den Luxus des Nichtdenkens kann man sich leisten. Und all das in der Natur, mit ständig wechselnden Ansichten, Tiere, Pflanzen, Steinen. Abwechslung, die nicht beansprucht, die Spaß macht. Bergauf, bergab, am Bach entlang. Und wer mehr will, kann mehr. Aus Wandern kann Klettern werden, natürlich mit Anleitung, langsam, sicherheitsbedacht. Man kann die eignen Grenzen ausprobieren.

Und warum sächsische Schweiz? Weil sie erstens einen Zauber hat, den nur der versteht, der sie durchwandert. Weil sie die steingewordene Manifestation eines Widerspruchs ist - riesige bizarre Felsen, schwer bezwingbar, mächtig und doch irgendwann als Sand über die Ebene verteilt. Weil sie auf engem Raum soviele Variationen des Themas Natur bietet. Weil auch der Neuling, der es das erste Mal mit Wandern versucht, wieder zurück findet, ohne das es dem immer Wiederkehrenden deshalb weniger Spaß macht. Und - weil sie nicht weit weg ist.

Mittlerweile gehören Wanderungen durchs Elbi wie selbstverständlich zu unserem Leben. Und das wird auch so bleiben.

Evi und Willi

 

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