Übernachten am Östersjön.
17.Urlaubstag - Dienstag, 29.8.2006

Heute klingelt der Wecker zeitig – schon um sieben Uhr. Wir stehen dann auch halb acht schon auf, wir haben ja heute viel vor. Als erstes setze ich Kaffeewasser auf. Evi beginnt bereits mit dem Einräumen, sie tütet die Schlafsäcke ein. Dann machen wir Frühstück, heute mit Sonnenblumenkernbrot aus der Dose, mit einer Büchse Lyoner und den anderen üblichen Sachen.

Bild 1, 7:38 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir haben gut geschlafen.
Bild 2, 7:39 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Draußen scheint die Sonne.
Bild 3, 7:39 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Da muß man gute Laune kriegen.
Bild 4, 7:40 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Die Bank ist noch nass, aber das Wetter ist herrlich.
Bild 5, 7:46 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Das Panorama: unsere Halbinsel in der Morgensonne.
Bild 6, 7:43 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Evi beginnt schon mit dem Einpacken.
Bild 7, 8:04 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Herrlich, so ein Frühstück im Freien.
Bild 8, 8:26 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Während ich Evi knipse, sehe ich die Balken dampfen.
Bild 9, 8:31 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Das soll aufs Foto, aber Wasserdampf ist sehr fein.

Nach dem Essen wird zügig eingepackt. Evi kümmert sich um den Hausrat, ich übernehme das Angelzeug und alles andere. Anschließend schaffen wir das Boot hinunter an den See und lassen die Brachsen frei – heute sind es Egon, Benni und Kjeld. Danach beladen wir das Boot, steigen ein und es geht los. Das Wetter ist übrigens trotz der Sonne eher frisch, die Handys haben uns so um die siebzehn Grad Celsius gemeldet. Und es ist windig, aber dass ist nicht so schlimm. Wir haben heute Rückenwind.

Bild 10, 8:53 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Kurz vor der Abfahrt wollen wir noch ein wichtiges Örtchen verewigen, die Toilette. Damit sie jeder findet, gibt es dieses Schild.
Bild 11, 8:54 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Und dies ist das Prachtstück.
Bild 12, 8:55 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir sind fast fertig mit dem Einpacken.
Bild 13, 9:13 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Da sind ja auch noch die Brachsen...
Bild 14, 9:13 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Es geht der Reihe nach, zuerst Egon.
Bild 15, 9:13 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Er hat es nicht besonders eilig.
Bild 16, 9:14 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Dann darf Benni ”stiften” gehen.
Bild 17, 9:14 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Auch er lässt es gemütlich angehen.
Bild 18, 9:14 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Und das ist zu guter Letzt der Kjeld.
Bild 19, 9:20 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir haben so gut wie alles unten am Boot.
Bild 20, 9:20 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Nur noch einladen und es kann losgehen.
Bild 21, 9:21 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Evi holt die letzte Tüte aus der Hütte.
Bild 22, 9:21 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir sind gut drauf, los gehts!
Bild 23, 9:34 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Unsere Halbinsel in der Morgensonne, es war sehr schön hier.

Wir paddeln aus unserer Bucht heraus und an der großen Insel vorbei in Richtung Storfors. Dabei kämpfen wir einigermaßen mit den Wellen – der Wind hat zugenommen. Da er aber von hinten kommt, sind wir schnell, so um die 6 Kilometer pro Stunde. Wir kommen an einigen kleinen Inseln vorbei. Nun paddeln wir schon eine Weile, als wir in eine etwas abgetrennte Bucht des Öjevettern kommen. Sie heißt Agarna und ist auch ziemlich groß und langgestreckt. An ihrem Ende verengt sie sich in Richtung Storfos zu einem schmalen Kanal, dem Storforsälven. Er führt durch eine Art Auenlandschaft, auf beiden Seiten ist das Ufer mit Schilf zugewachsen.

Bild 24, 9:36 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir entfernen uns von der Halbinsel.
Bild 25, 9:43 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Ein letzer Blick zurück in die große Bucht.
Bild 26, 10:07 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Auf dem Agarna in Richtung Storfors.
Bild 27, 10:11 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir sind nun im Storforsälven.
Bild 28, 10:11 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir paddeln durch eine weite Auenlandschaft, es ist eine echte Abwechslung.
Bild 29, 10:16 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Ab und zu verbreitert sich der Kanal zu einem See mit vielen Seerosen.
Bild 30, 10:16 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Ansonsten sind an beiden Ufern weite Strecken mit dichtem Schilf bestanden.
Bild 31, 10:24 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Ein wunderschöner Kanal.

Dann erreichen wir den Hafen von Storfors. Ein wenig staunen wir, wie groß er ist. Was machen wir nun? Wir wissen nicht, ob man durch Storfors hindurch paddeln kann. Auf unseren Karten ist das leider nicht zu erkennen. Also passieren wir die Anlage und tasten uns langsam vor. Ich denke eigentlich, dass sich ein so großer Hafen nur lohnt, wenn man direkt Zugang zu den beiden großen Seen bei Storfors hat. Es handelt sich ja um den Öjevettern im Westen, den wir schon kennen und den Mögsjön im Osten, in den wir wollen.

Bild 32, 10:27 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir fahren auf den Hafen von Storfors zu.
Bild 33, 10:30 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Als erstes fällt uns dieses schicke Haus auf.
Bild 34, 10:30 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Hier liegen richtige kleine Yachten.
Bild 35, 10:30 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Es ist schon ein richtiger Stadthafen.
Bild 36, 10:31 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Und er ist größer, als wir vermutet hatten.

Der Kanal wird immer flacher und er verläuft in großen Bögen. Am Ufer stehen Bäume und Büsche. Jetzt ist auf der einen Seite das Wasser schon zu flach zum Paddeln. Wir wundern uns schon und denken, wir sind vielleicht falsch gepaddelt? Aber ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass es keinen direkten Zugang vom Hafen in den Mögsjön geben soll.

Also paddeln wir weiter. Vor uns öffnet sich nun so etwas wie eine Verbreiterung, gegenüber steht ein Haus. Rundherum ist es nun so flach, dass gar nichts mehr geht. Etwas weiter vorn strömt das Wasser über einen kleinen, aber doch vier Meter hohen Wasserfall. Hier ist für uns Endstation.

Es ist gar nicht so einfach, mit dem Boot hier wieder heraus zu kommen. Wenden geht nicht, da setzen wir auf. Aussteigen geht auch nicht, rund um uns herum ist alles schlammig und morastig. Also paddeln wir ein Stück rückwärts, es ist eher ein Staken als ein Paddeln. Ab und zu schleifen wir auch über den Grund, aber dann sind wir wieder in etwas tieferem Wasser. Wir atmen tief durch, wenden und paddeln nun zurück.

Bild 37, 11:05 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir sind kurz nach dem Hafen an Land gegangen.

Insgeheim  ärgere ich mich ein wenig. Wir wären beinahe in ziemlichen Schwierigkeiten gewesen. Mit ein bißchen Pech hätte das schwer beladene Ally auch stecken bleiben können. Und dann hätte ich wohl durch den Schlamm waten müssen. Und all das nur, weil ich der Meinung war, es müsse einen Weg geben. Auch wenn schlecht erkennbar war, wie abrupt es hier flach wird, wir hätten viel eher wenden sollen. Na ja, wir haben noch einmal Glück gehabt.

Wir suchen uns nun eine Aussetzstelle. Auf der Karte haben wir nachgeschaut, auf welcher Seite wir aussetzen sollten. Nahe dem Hafen finden wir dann auch eine Stelle. Es ist nicht ideal, wir müssen über Steine ans Ufer klettern, aber es geht. Und wir gelangen fast direkt an die Straße, auf der wir weiter wandern werden. Jetzt heißt es ausladen, Bootswagen unter das Boot bauen und dann das Gepäck wieder einladen. Anschließend geht es mit dem Boot hinter uns im Schlepp auf der Straße weiter, auch hier lächeln viele, die uns begegnen.

Wir wandern durch die Stadt und es gibt viel zu sehen: ein lautes Werk, in dem Metallröhren hergestellt werden. Oder den hochmodernen Rasentraktor mit Knicklenkung, der in einem Grundstück auf einer Wiese steht, die für so ein Monster eigentlich nicht groß genug ist. Aber so sehen wir mal eines der Werkzeuge aus der Nähe, die wohl in Schweden wirklich wichtig sind.

Bild 38, 11:05 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Durch die Büsche kann man ihn von hier aus sehen.
Bild 39, 11:05 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Die Aussetzstelle, es war schon etwas schwierig.
Bild 40, 11:14 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Es gibt hier sehr gepflegte Häuser und Grundstücke.
Bild 41, 11:19 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Fahrräder dürfen hier nicht fahren - und Boote?
Bild 42, 11:25 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir wandern mit unserem Ally quer durch den Ort.
Bild 43, 11:26 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Vorbei an einem großen Gewerbegebiet.
Bild 44, 11:30 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Ein ordentlicher Rasenmäher mit Knicklenkung.
Bild 45, 11:50 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Dieses Rad steht auf einer zentralen Kreuzung.

Nach etwa zwei Kilometern Fußmarsch kommen wir an eine zentrale Kreuzung mit Kreisverkehr. Es gibt hier den ”Storfors Grillen” – eine Pizzeria. Hier gönnen wir uns jeder eine Büchse Bier, mit 2,1 % Alkohol – na ja. Aber es schmeckt ganz gut. Dazu gibt es für jeden noch ein Eis. Dann stellt Evi fest, hier gibt es auch Döner. Und schon hat sie zwei bestellt. Mit den zwei Büchsen Bier und dem Eis zusammen kosten die Döner etwa zehn Euro. Es sind riesige Teile. Wir sind gar nicht mehr gewöhnt, soviel auf einmal zu essen. Evi schafft dann auch nicht alles, es ist einfach zuviel.

Bild 46, 12:18 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Evi holt für jeden ein Büchse 2,5% - Bier.
Bild 47, 12:20 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Unser Ally hat wieder mal eine eigene Parkbucht.
Bild 48, 12:20 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir bleiben hier auf dem Freisitz.
Bild 49, 12:20 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Diese Werbung war auch uns aufgefallen.
Bild 50, 12:21 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Die Mopedfahrerin ist flott unterwegs.
Bild 51, 12:24 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Sonne, Freisitz, Bier - mir gehts gut.
Bild 52, 12:29 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Evi hat's entdeckt - es gibt hier Döner.
Beleg 1, 12:16 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Preiswert.
Bild 53, 12:29 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Die Döner sind riesig.
Bild 54, 12:29 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Und sie schmecken sehr gut.

Nach dem Essen geht es weiter quer durchs Dorf. Dann biegen wir auf die Landstraße in Richtung Nykroppa ab, auch der Zeltplatz ist als Ziel ausgeschildert. Wir wandern sie entlang bis zur Einsatzstelle in den Mögsjön.

Bild 55, 12:44 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Der Werbeclown der Pizzeria grüßt zum Abschied.
Bild 56, 12:44 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Rund um das Rondell sind Gärtner am Arbeiten.
Bild 57, 12:44 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Sie sind technisch hervorragend ausgerüstet.
Bild 58, 12:45 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Rasenpflege ist sowieso ein schwedisches Hobby.
Bild 59, 12:45 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Auf dem Rondell hat er Golfplatzqualität.
Bild 60, 12:48 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Aber auch sonst sieht es hier sehr gepflegt aus.
Bild 61, 12:51 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
In diesem Ort hat man wohl etwas gegen Radfahrer?

Die Einsatzstelle befindet sich kurz vor einer Bahnlinie, welche die Landstraße kreuzt. Und so kriegen wir gleich auch noch einen Zug der Great Northern geboten. Nach der Bahnlinie biegt die Straße scharf nach links ab und nach etwa 700 Metern kommt man laut den Schildern an den Zeltplatz von Storfors.

Bild 62, 12:57 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Die Straße führt nach Nykroppa.
Bild 63, 12:59 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Eine Luxuseinsatzstelle in einen schönen See.
Bild 64, 12:59 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Was wird uns der Mögsjön bringen?
Bild 65, 12:59 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Die Fußgängerbrücke zwischen Forsbron und Broby.
Bild 66, 12:59 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Nach der Einsatzstelle kommt ein Bahnübergang.
Bild 67, 13:01 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir beginnen gerade mit Auspacken...
Bild 68, 13:12 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
...da tut sich etwas am Bahnübergang.
Bild 69, 13:13 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Kennen wir schon - ein ”Great Northern” - Zug.
Bild 70, 13:13 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Auch dieser Zug ist sehr lang.
Bild 71, 13:13 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Es sind noch 700 m bis zum Zeltplatz von Storfors.

Wir wollen nun aber endlich wieder paddeln. Das Boot wird ausgepackt und ins Wasser gebracht. Die Einsatzstelle ist komfortabel, es handelt sich um eine in den See hinein führende asphaltierte Schräge zum Wassern größerer Boote. Hier ist das Einsetzen leicht. Dann packen wir das Gepäck wieder ein, steigen ein und es geht los.

Und schon sind wir unterwegs, bei herrlichem Wetter auf dem nicht sehr breiten Mogsjön. Wir paddeln bald nach dem Einsetzen unter der Fußgängerbrücke hindurch, die wir schon vom Ufer aus gesehen haben. Rechts ist der Zeltplatz, an dem die Straße nach Nykroppa vorbei führt. Wir sehen aber kaum Zelte, es stehen um diese Jahreszeit nur noch ein paar Wohnwagen da.

Bild 72, 13:14 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir sind bereit, es kann losgehen.
Bild 73, 13:27 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Mitten auf dem Mögsjön.
Bild 74, 13:27 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Unter der Brücke sind wir schon hindurch.
Bild 75, 13:27 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Evi zoomt sie nochmal heran.

So arbeiten wir uns bei Sonnenschein und mittlerem Wind den langen und immer breiter werdenden Mögsjön entlang. Nachdem wir etwa die Hälfte der Strecke durch den See zurückgelegt haben, wechseln wir von der rechten auf die linke Seite, weil der Wind von links kommt und etwas stärker geworden ist. Durch die seitlichen Wellen findet vor allem Evi das Paddeln unangenehm, links im Windschatten des Ufers ist das Wasser viel ruhiger.

Bild 76, 13:46 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Die Wellen kommen von schräg hinten links.
Bild 77, 13:53 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Im Windschatten am linken Ufer ist es besser.

Wir sind schon einige Zeit, insgesamt eine ganze Stunde auf dem langen Mögsjön unterwegs. Dann haben wir es geschafft, am Ende des Sees kommen wir zu einem schmalen, markierten Durchgang, der in den riesigen Östersjön führt. Auch hier besteht die Fahrrinnenmarkierung aus zwei Stangen, eine rot und eine grün. Und im Mögsjön gibt es große Schilffelder, die sich nach dem kleinen Kanal im Östersjön fortsetzen.

Bild 78, 14:03 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Dort ist die nördliche Spitze des Mögsjön.
Bild 79, 14:08 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Blick zurück: der Mögsjön ist nicht gerade klein.
Bild 80, 14:10 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Gleich wechseln wir in den Östersjön.
Bild 81, 14:15 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Noch ein Stück durch diese Schilffelder...

Wir passieren also die Brücke und paddeln durch den Kanal in den Östersjön. Und wie vor ein paar Tagen sind wir sehr beeindruckt von der Größe dieses Sees. Der Wind, der uns von hinten links trifft, ist auch hier ziemlich stark. Wir paddeln wie geplant am linken Ufer entlang. An diesem Ufer liegt auf der anderen Seite des Sees auch der Eingang in den Kanal Prästbäcken, der ja den Übergang zum Daglösen ermöglicht. Geplant ist, das wir durch diesen Kanal morgen nach Filipstad zurück paddeln. Auf der rechten, weit entfernten Seite des Östersjöns sind auch ziemlich viele Häuser eingezeichnet. Und wir suchen ab jetzt eine Schlafstelle.

Bild 82, 14:16 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
...und er liegt vor uns, der riesige Östersjön.
Bild 83, 15:08 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Auf der rechten Seite gibt es einige Häuser.

Wir paddeln also die riesige Bucht auf der linken Seite ab. Zuerst treffen wir auf ausgedehnte Schilffelder, dann gibt es ab und zu ein Haus, dann wiederum ist das Ufer so sumpfig, dass man kein Zelt aufstellen kann. Es ist wie verhext, aber wir entdecken keinen Platz, der auch nur ansatzweise unsere Wünsche erfüllt. Aber wir sind noch ganz locker, es ist ja gerade mal fünfzehn Uhr, wir haben ja noch Zeit. Außerdem, was wir heute in Richtung Filipstad paddeln, haben wir morgen nicht auf der ToDo - Liste.

Aber es ist wirklich nicht so einfach. Entweder ist das Ufer völlig von Schilf zugewachsen oder an den wenigen Lücken stehen Häuser am Ufer. Wir finden im hinteren Teil keinen Schlafplatz. Aber der See ist ja riesig, wir werden sehen.

Die einzigen freien Stellen, die wir finden, sind mit einer Mischung aus Blaubeersträuchern und Kiefern bewachsen. Da wird es wiederum mit dem Zelt schwierig. Nervig ist auch, dass wir ab dem Mögsjön praktisch neben der Straße 26 paddeln, die parallel zum See verläuft. Es handelt sich um die viel befahrene Straße von Storfors nach Filipstad, dementsprechend laut ist sie auch. Nach über zwei Wochen Natur sind wir sehr empfindlich geworden auf Lärm, die Straße ist schon nervig.

So paddeln wir die ganze Bucht ab - nichts. Anschließend geht es um die große Halbinsel herum, die in den Östersjön hineinragt. Auf ihr liegt der Ort Bredviksudden. Wir paddeln weiter, bis das Ufer wieder unbebaut ist, aber auch hier kann man auf den Luftwurzeln schlecht ein Zelt aufstellen. Wir paddeln weiter am Ufer entlang und suchen nach einer Schlafstelle. Nichts. Nach mehreren Kilometern Uferschau sind wir nun schon gegenüber der großen Insel in der Nähe des Kanals zum Daglösen. Hier suchen wir erst das Ufer gegenüber der Insel ab,

Dann aber fällt Evi die große Insel auf. Sie liegt parallel zum gerade abgefahrenen Ufer mitten im Östersjön. Zwischen Ufer und Insel liegen etwa fünfhundert Meter. Sie ist bewaldet, wir schauen auf der Karte nach. Ihr Name ist Storön. Es gibt laut Karte nur an der Nordspitze ein Haus. Schauen wir uns die Sache doch mal an.

Bild 84, 15:09 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Ab und zu steht ein Haus am Ufer.
Bild 85, 15:13 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Dies hier sieht wie ein kleines Museumsdorf aus.
Bild 86, 15:14 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir haben es aber nicht herausbekommen.
Bild 87, 15:24 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Auf zur Insel, vielleicht gibt es da einen Platz?
Bild 88, 17:27 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Ein Platz an der Sonne und ein Bier...

Also paddeln wir nun hinüber zur Insel. Im vorderen Bereich, zum Daglösen hin, steht weithin sichtbar das schon auf der Karte angekündigte Haus. Also konzentrieren wir uns eher auf die andere Hälfte der Insel. Und kurz vor der Spitze finden wir hier wirklich eine Stelle für unser Zelt, die erste richtige an diesem See. Es ist nicht optimal, wie Evi feststellt, die als Scout wieder mal ausgestiegen ist. Aber es ginge zur Not, es gibt zumindest eine Stelle fürs Zelt. Zum Angeln ist nicht viel Platz, aber es ist vor der Insel wenigstens einigermaßen tief. Evi klettert wieder ins Boot und wir paddeln um die Spitze der Insel herum. Wir schauen uns auch die andere Seite an, aber hier hätten wir auch noch auflandigen Wind. Es ist gibt auf der Insel wirklich nur diese eine richtige Schlafstelle af der anderen Seite.

Bild 89, 17:28 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir haben einen Schlafplatz.

Also paddeln wir gleich zurück zu der Stelle. Es sind zwei Stellen, auf einer kann man geradeso angeln, auf der anderen können wir unser Zelt aufstellen. Dahinter aber, hinter dem schmalen, nur wenige Meter breiten Uferstreifen mit einigermaßen festem Grund, beginnt gleich eine Art Senke. In der ist es total morastig. Dort sinkt man ein, wie ich feststelle, als ich zu Fuß auf die andere Seite schauen will. Aber der Streifen reicht uns völlig für diese Nacht.

Glück gehabt, wir hätten nicht gedacht, dass die Suche an diesem riesigen See so schwierig wird. Wobei man aber auch ehrlich sagen muss, wenn man die Zeltleinen an Bäume bindet, Steine als Halter benutzt und ein zwei Meter großes Areal einigermaßen frei räumt, dann hätte es schon einige Stellen für ein Zelt gegeben. Wir wollen es aber komfortabel haben, wir wollen vorm Zelt frühstücken, eine Angelstelle soll in der Nähe sein, ein Bootsliegeplatz wäre auch nicht schlecht. Nur so zur Übernachtung hätten wir also schon etwas gefunden.

Wir bauen nun unser Zelt auf, es ist ja mittlerweile schon siebzehn Uhr. Losgepaddelt sind wir etwa neun Uhr dreißig, und wir haben zwanzig Kilometer zurückgelegt, davon drei in Storfors beim Umtragen über Land. Als das Zelt steht, räumen wir unsere Sachen hinein und ziehen das Boot an Land.

Anschließend gibt es für uns beide je eine Büchse Bier, wir haben echt Durst und wir haben uns das Bier verdient. Dann – was könnte man vermuten? - werfe ich natürlich die Angeln aus. Hier ist alles ein wenig komplizierter als sonst, da nicht viel Platz ist. Aus alten Astgabeln, die ich gesammelt habe, bastle ich mir Rutenständer. So liegen die Angelruten nicht im Wasser. Heute bestücke ich die zwei mit Schwimmer ausgestatteten Ruten mit Teig, die beiden Grundruten dagegen werden mit Tauwürmern beködert. Und es ist wie so oft – ich fange ziemlich schnell einen kleinen Barsch, der gleich weiter planschen darf – aber sonst nichts weiter.

Bild 90, 17:29 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Das Zelt steht schon und ist eingeräumt...
Bild 91, 17:29 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
...und auch die Angeln sind ausgeworfen.

Aber was solls, uns gehts gut. Der Wind ist immer noch stark, die Wellen um die Insel herum sind ziemlich hoch. Gut, das wir mehr oder weniger im Windschatten der Insel sitzen, wir schauen nach Süden. Evi hat inzwischen etwas zu essen gekocht. Es gibt gebratenes Ei mit Wurst und Brot. Bei dem Ei handelt es sich um das bei uns mittlerweile beliebte Ei aus dem Beutel, was ja so ähnlich wie Rührei aussieht und auch wie Ei schmeckt.

Ganz so problemlos ging das Kochen aber diesmal nicht. Beim Wurstschneiden hat sich Evi in den linken Daumen geschnitten. Wir haben einen mit viel Mühe zusammengestellten Sanibeutel mit, jetzt hat er seinen ersten Einsatz. Wir kleben ein Pflaster auf den Schnitt. Der Sanibeutel enthält verschiedene Sachen für Notfälle, einschließlich einiger Fieber senkender Kopfschmerztabletten und Verbandszeug. Es ist die kleine Ausgabe eines Sanikastens. Nachdem Evi verarztet ist, essen wir.

Bild 92, 17:47 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir haben uns mit der Insel angefreundet.
Bild 93, 17:47 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Das Angeln macht bei dem Wetter großen Spaß.
Bild 94, 17:51 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Es ist nicht viel Platz, aber wir kommen zurecht.
Bild 95, 17:52 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Zeit, mal die Würmerdosen zu zeigen.
Bild 96, 17:52 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Sie sind mit Zeitungspapier gefüllt.
Bild 97, 17:53 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Ich halte das Papier ständig leicht feucht. Letztens habe ich etwas Zeitung nachgefüllt. So sind die Würmer seit dem 12.08.06 mit uns unterwegs.
Bild 98, 17:54 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Evi sitzt lieber im Schatten.
Bild 99, 17:54 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir genießen das sonnige Inselleben.

Dann wollen wir ein wenig zum Blinkern hinaus fahren, denn der Wind hat nun doch nachgelassen. Also bereite ich alles vor. Aber obwohl wir mehrere große Runden paddeln und dabei mit unterschiedlichen Ködern Schleppangeln, es beißt nichts. Evi nutzt die Gelegenheit und fotografiert nebenbei den beeindruckenden Sonnenuntergang, sie steuert das Ally schon sehr gut. Ich sitze ja beim Angeln wieder, wie gehabt, vorn.

Und so ist richtig was los im Boot. Ich blinkere, Evi steuert und paddelt, nebenbei fotografiert sie auch noch. So ist es auch kein Wunder, dass auch mal etwas durcheinander geht. Irgendwie verhakt sich mein Blinker, ich denke natürlich, es ist ein Biss. Also schlage ich zügig an. Das hat allerdings zur Folge, dass der Blinker sich ruckartig löst und durch die Luft fliegt. Leider landet er auf Evis Rücken und verhakt sich da. Es hat ihr aber nicht weh getan und da auch sonst nichts passiert ist, müssen wir beide richtig lachen. Da sag mal einer, Angeln ist langweilig.

Bild 100, 19:41 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Ein neuer romantischer Sport - Angeln vorm Sonnenuntergang...
Bild 101, 19:42 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Er ist auch ohne Angler schön.
Bild 102, 19:43 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Das Zelt ist am Ufer kaum zu erkennen.
Bild 103, 19:43 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Einfach genial.
Bild 104, 19:49 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Ständig ändern sich die Form der Wolken...
Bild 105, 19:59 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
...und die Farben. Herrlich, da zuzuschauen.
Bild 106, 20:03 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Ach, da war ja auch noch ein Angler.
Bild 107, 20:04 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Ich bin gerade beim Wechseln des Köders.
Bild 108, 20:10 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir versuchen es mit Schleppangeln.
Bild 109, 20:05 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Evi schaut wieder nach der untergehenden Sonne.
Bild 110, 20:17 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Ich dachte, es war ein Biss...
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...da habe ich angeschlagen.
Bild 112, 20:19 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Alles ist repariert, es ist nichts passiert.

Wir fangen heute leider nichts. Aber wir haben einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebt. Es wird nun langsam ernsthaft dunkel. Für heute reicht es, also legen wir wieder an der Insel an. Wir packen das Angelzeug ein und drehen das Boot herum. Ein paar Minuten sitzen wir noch am Ufer und schauen dem wunderschönen Ende dieses Tages zu. Die Sonne ist mittlerweile verschwunden, nur ein sanfter Schein am Horizont erinnert noch an sie.

Bild 113, 20:28 Uhr - Tag 17, Dienstag, den 29.08.2006
Wir müssen einräumen, es geht zurück ans Ufer.
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Die letzten Sonnenstrahlen vom Ufer aus.
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Schön, so zu sitzen und zu schauen.
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Nun wird es endgültig dunkel.

Es ist nun schon ziemlich finster, wir ziehen uns ins Zelt zurück. Evi macht die Handys an, ich habe drei Mitteilungen. Swantje, eine ganz liebe Studentin von den Web-O-Tronikern, hat eine MMS geschickt. Sie enthält zwei Bilder - Swantje und ihr Freund Patrick an der Müritz im Urlaub.

Die zweite Mitteilung ist von unserem Sohn Christian. Er hat in Köthen eine Wohnung gefunden. Dort wird er demnächst studieren und er bittet um unseren Rückruf. Die dritte SMS ist von meiner Schwester, sie hat ebenfalls versucht, uns zu erreichen. Also führen wir zwei Telefonate. Zuerst mit Christian, er braucht unsere Zustimmung zur Unterzeichnung seines Mietvertrages. Anschließend auch mit Anne, der Tochter meiner Schwester Christine. Ihre Mutter ist gerade mit einem Segelboot auf der Ostsee unterwegs und wir können sie deshalb nicht erreichen.

Dann kocht Evi im Zelt eine Tasse Tee für uns. So haben wir was zu trinken und es wird auch gleich schön warm im Zelt. Es feuert auf unseren Gesichtern und die Ohren sind ganz rot, wir waren den ganzen Tag starkem Wind ausgesetzt. Da spielt die Haut wohl ein wenig verrückt. Dann spulen wir noch neue Schnur auf die Rolle der Spinnrute, die ich immer zum Blinkern benutze. Die „alte“ Schnur ist dermaßen verdrillt, dass man damit kaum noch angeln kann. Anschließend schreibe ich die Erlebnisse dieses Tages auf, Evi legt sich in ihren Schlafsack. Es dauert nicht lange, dann schläft Evi auch schon. Es war ein wunderschöner Tag heute.

 16.Tag 
Übernachten am Östersjön.
17. Urlaubstag - Dienstag, 29.8.2006
 18.Tag