Ein Tag in der Zivilisation - Stadtbesichtigung in Cortina d' Ampezzo.
8.Urlaubstag - Sonnabend, 21.08.2004

In der Nacht hat es wieder geregnet, aber der Herr im Himmel war gnädig und hat für heute früh eine Regenpause angeordnet. Aber er hat auch die Italienerinnen geschaffen, die sich gegen halb sieben früh mitten auf den Zeltplatz stellen und ihren Lebenslauf oder was auch sonst lautstark den noch Schlafenden erzählen. (Wir haben natürlich nicht verstanden, um was es wirklich ging!) Also putzen wir uns schon um sieben im Freiluft - Waschraum die Zähne. Dann geht es um die Ecke, dort gibt es zirka acht massiv gemauerte Duschkabinen, die heiße Dusche tut uns wirklich gut. Dann wird mit freiem Oberkörper (nur ich :-) vor dem Zelt Teewasser gekocht. Dabei streiten wir uns über die Temperatur. Ich binde meine Höhenmesser - Wetterstation ab, die ich sonst am rechten Handgelenk habe. Die Körperwärme würde sonst die Temperaturmessung verfälschen. Die anschließende Messung ergibt 9°C.

Tag8, Bild1, 21.08.2004, 07:40 Uhr
In der Nacht hat es wieder geregnet, alles ist nass. Da hilft ein warmer Tee.
Tag8, Bild2, 21.08.2004, 07:40 Uhr
Evi kehrt zurück vom morgendlichen Duschen.
Tag8, Bild3, 21.08.2004, 07:41 Uhr
Macht Willi auch alles richtig beim Frühstückstee?
Tag8, Bild4, 21.08.2004, 07:42 Uhr
Macht er.

Tag8, Bild5, 21.08.2004, 09:46 Uhr
Der Misurina-See mit dem Hotel am südlichen Ufer.

Wir frühstücken gemütlich mit dem gestern "geklauten" Brot aus der Drei - Zinnen - Hütte. Dazu gibt es etwas Käse, Schokokrem und eine Büchse Frühstücksfleisch. Trotz der niedrigen Außentemperatur ist es gemütlich im Zelt. Der heiße Tee tut gut und das Frühstück schmeckt.

Dann machen wir uns stadtfein. Heute wollen wir nach Toblach oder Cortina d Ampezzo fahren, wir haben uns noch nicht für eine Stadt entschieden. Wir wollen für einen Tag Pause einlegen, es ist sozusagen Evis und Willis Shopping - Tag! Aber ehrlich gesagt, besonders ich bin daran interessiert, einen kleinen Einkaufs- und Stadtbummel zu machen, denn wir brauchen noch eine CF - Karte für unsere neue Kamera (Compact Flash - Speicherkarte für Bilder). Ich habe bisher mehr Bilder gemacht als geplant und die Speicherkapazität wird sonst nicht ausreichen.

Also geht Evi zum Zeltplatzwart, in diesem Falle hält die Oma Molin die Stellung in der Rezeption. Sie erklärt Evi, wo der Bus abfährt, einen halben Kilometer entfernt am Hotel am Misurina-See. Wir gehen los und treffen wie beschrieben auf den See, wandern ein Stück an ihm entlang bis wir an eine Kreuzung kommen. Auf der anderen Seite gibt es einen EuroSpar, zwei Sportläden und Andenkenshops und es ist schon einiges los. Im EuroSpar erfahren wir dann, wo genau der Bus abfährt.

Wir schauen uns die Fahrpläne an und stellen fest, dass nach Cortina öfter Busse fahren, außerdem ist Cortina größer als Toblach. Wir entscheiden uns, wir fahren nach Cortina. Während ich noch ein paar Fotos von der Umgebung mache, geht Evi noch einmal in den EuroSpar und kauft vier Fahrkarten, zwei für die Hinfahrt und zwei für zurück. Es kostet für uns zwei knapp 4 Euro für je 12 km Fahrt. Das ist preiswert. Wir werden mit einem Bus der Gesellschaft "Dolomiti - Bus" fahren.

Tag8, Bild6, 21.08.2004, 09:47 Uhr
Einkaufseck, Parkplatz, Bushaltestelle, hier ist ganz schön was los.

Bis er kommt, ist noch eine Viertelstunde Zeit, langweilig wird es aber nicht. Wir beobachten den abenteuerlichen Verkehr auf der Straße und dem Parkplatz. Hier scheint Autofahren eine endlose Folge von Beinahe - Unfällen zu sein, denn jeder fährt, wie er will und nicht alle sind gute Fahrer. Wenn dann gar nichts mehr geht, dann wird gehupt, um Frust abzubauen und den anderen zu beeindrucken. Aber andererseits, einen Unfall haben wir auch nicht gesehen, es scheint im Großen und Ganzen also zu funktionieren.

Kurz bevor der Bus kommt, fängt es an zu nieseln. Wir steigen ein und kurze Zeit später öffnet der Herr da oben die Schleusen. Es regnet in Strömen, wir haben gerade noch einmal Glück gehabt. Der Bus fährt mit uns die zwölf Kilometer bergab. Wir sitzen im vorderen Teil des Busses und können durch die riesige Frontscheibe mit hinaus sehen. Der Busfahrer ist ein echter Könner, manchmal stockt einem schon ein wenig der Atem. Es geht durchs Gebirge, meist über Serpentinen und es regnet die ganze Zeit. Dann erreichen wir die ersten Häuser, auch Cortina hat Vororte aus Einfamilien- Häusern. Wir befinden uns nun auf einer Höhe von noch eintausendzweihundert Metern. Der Verkehr ist richtig dicht geworden.

Hinter uns sitzt ein älteres deutsches Ehepaar, aus dem Gespräch der Beiden entnehmen wir, dass der Bus zur Zentralhaltestelle fahren wird. Also gibt es das Problem des rechtzeitigen Aussteigens nicht, das beruhigt uns. Dann schaut die Frau nach vorn und sagt: "Schau mal, die Scheibe beim Fahrer ist total beschlagen!" Seine Antwort: "Macht nichts, er kennt den Weg!" Wir haben Mühe, ernst zu bleiben.

Dann sind wir in der Stadt, unser Bus fährt quasi eine Runde um die Innenstadt, eine kleine Stadtrundfahrt ist also schon dabei. Wir haben aus dem Bus heraus die Läden gesehen, die wir suchen und haben nun auch eine grobe Orientierung, wo sich was befindet. Durch den dichten Verkehr, der Bus kommt nur ganz langsam voran, hatten wir genügend Zeit, uns alles anzuschauen. Dann geht es am Viadukt der ehemaligen, heute wohl stillgelegten Eisenbahnstrecke Cortina - Bozen zur Bus - Zentralstation. Hier steigen wir aus und würden im Regen stehen, wenn es nicht ein Vordach gäbe.

Zuerst gehen wir in die Information, die sich im Gebäude der Station befindet. Hier gibt es auch einen EC-Automaten, wieder ein Problem weniger. Evi versucht, vierhundert Euro abzuheben, aber der Automat will nicht. Unser Konto gesperrt? Wir von Europol gesucht?

Als ich meine EC-Karte zum Einsatz bringe, geht es und wir haben die vierhundert Euro bar in der Hand. Wir werden Evis schwächelnde EC-Karte bei der Sparkasse daheim untersuchen lassen. Nun aber brauchen wir einen Stadtplan. In der Information liegt keiner herum, aber es gibt einen, man muss nur fragen. Dann geht es los, wir starten in den Regen. Die erste, obere Straße, in die wir gelangen, als wir das Gebäude auf der anderen Seite verlassen, ist mit Nobel - Butiken "gepflastert". Wir wandern sie relativ schnell entlang, nass wie zwei Kirchenmäuse. Trotz des Regens herrscht aber reger Betrieb in der Stadt, es sind viele Leute und noch mehr Autos unterwegs.

Tag8, Bild7, 21.08.2004, 11:06 Uhr
Auf der oberen Nobel-Einkaufsstraße, der Via Marconi an der Busstation - im Regen.
Tag8, Bild8, 21.08.2004, 11:21 Uhr
Es regnet immer noch in Strömen. Der Straßenverkehr ist extrem dicht, meist geht es nur im Schritttempo.

Nachdem wir auf die andere Straßenseite gewechselt sind und eine Gasse zwischen zwei Häuserblöcken passiert haben, kommen wir auf die nächste Straße. Sie verläuft parallel zur Nobel-Einkaufsmeile, aber ein wenig weiter unten am Berg. Hier finden wir ein Fotogeschäft. Leider hat man hier keine CF - Karten, man verweist uns aber auf das Geschäft schräg gegenüber - noch ein Fotogeschäft.

Hier erwerbe ich einen 256 MB - Chip für sechsundachtzig Euro. Es gibt zwar auch noch einen größeren mit 512 MB, aber da er ein "UltraII" - Modell ist, kostet er gleich einhundertsechsundsiebzig Euro. Weil die höhere Geschwindigkeit des UltraII nicht viel bringt bei Landschaftsaufnahmen, bleibe ich bei dem kleineren Chip. Damit kann ich über dreihundert zusätzliche Aufnahmen machen, dass ist etwa soviel, wie ich bisher "über Plan" fotografiert habe. Ein möglicherweise preiswerteres Alternativangebot haben wir wohl nicht, ich habe das Gefühl, wir können froh sein, überhaupt solche Speicherkarten zu bekommen. Der Chip wird noch im trocknen Laden in der Kamera formatiert, dann ist er einsatzbereit und unser Technikeinkauf für heute erledigt.

Ein Zweck der Stadttour ist erfüllt (aus meiner Sicht). Nun geht es wieder in den strömenden Regen hinaus. Wir "flanieren" etwa eine halbe Stunde die Straße entlang, das Wasser läuft in lustigen Bächlein an uns herunter. Am Ende der Straße kommen wir zu einem Bäckerladen. Er besteht aus einem großen Raum, die ganze linke Seite wird von einer Theke eingenommen, hinter der die Verkäuferinnen stehen. Davor sehen wir ein Riesenknäuel scheinbar wild gewordener Italienerinnen, die durcheinander laufen und alle laut erzählen und wild gestikulieren.

Tag8, Bild9, 21.08.2004, 11:27 Uhr
Am Ende der Corso Italia, auf der Via Franchetta links geht es auch nur im Schritttempo.
Tag8, Bild10, 21.08.2004, 11:27 Uhr
In der Innenstadt, auf der Corso Italia.

Wir brauchen schon einen Moment, bevor wir das System verstanden haben und die Beschaffung eines Brotes in Angriff nehmen können. Das Entscheidende ist, man muss am Eingang eine Nummer ziehen, wie im deutschen Arbeitsamt, nur dass es hier lustiger ist. Über den Verkäuferinnen erscheinen dann auf Monitoren Zahlen. Die glückliche Besitzerin des Nummerbons (Besitzer nur ganz wenige), auf dem die angezeigte Zahl steht, ist nun berechtigt, mit der entsprechenden Verkäuferin zu kommunizieren. Und das unabhängig davon, wo sie gerade steht - vom herrschenden Grundlärm natürlich arg behindert.

Mir ist dass alles ein wenig zuviel, ich halte mich dezent am Eingang auf und versuche, im Regen ein paar Fotos zu machen. Dann hat Evi es geschafft, eine Nummer gezogen und Brot gekauft, es geht weiter. Da ich mir an der Innenseite der Oberschenkel die Haut aufgerieben habe, brauchen wir noch etwas Penatencreme. Also suchen wir eine Apotheke.

Tag8, Bild11, 21.08.2004, 11:38 Uhr
In der Mitte der Corso Italia steht der Turm der Kirche.
Tag8, Bild12, 21.08.2004, 11:43 Uhr
Wir nähern uns dem Mittelpunkt der Innenstadt.

Auch hier gibt es die obligatorische Nummer, aber es geht deutlich ruhiger zu. Die Apothekerin versteht nur das Wort "Penaten", eine darüber hinaus gehende Kommunikation ist aufgrund unserer fehlenden Italienisch-Kenntnisse schwierig. Sie verschwindet kurz und kehrt mit einem Wörterbuch zurück, im dem die Beiden nun nach Worten wie "Wund" und "Creme" suchen. Als dies wenig verwertbare Ergebnisse bringt, muss Evi kurzerhand mit hinter ins Lager, damit sie zeigen kann, was sie haben will. Sie berichtet mir anschließend, das es Penatencreme nur als fünfhundert Gramm - Dose gibt: "Alles was Du kaufst, musst Du auch tragen...". Also kauft sie eine kleine Tube mit einem Kinderpopo vorn drauf, erzeugt von einem italienischen Hersteller. Genau das richtige für meine zarte Haut.

Tag8, Bild13, 21.08.2004, 11:43 Uhr
Trotz des Regens schauen wir uns die Geschäfte und Auslagen an.
Tag8, Bild14, 21.08.2004, 11:44 Uhr
Ein beeindruckendes Haus an der Corso Italia.
Tag8, Bild15, 21.08.2004, 11:47 Uhr
Das Hotel Royal.
Tag8, Bild16, 21.08.2004, 11:47 Uhr
Vor dem Hotel steht dieser Reiter.
Tag8, Bild17, 21.08.2004, 11:51 Uhr
Ein weiteres Hotel an der Corso Italia, das Montana.
Tag8, Bild18, 21.08.2004, 11:52 Uhr
Jetzt sind wir am Kirchturm, der ein Stück von der Kirche entfernt steht.
Tag8, Bild19, 21.08.2004, 11:55 Uhr
Der Blick zurück in die Corso Italia.
Tag8, Bild20, 21.08.2004, 12:14 Uhr
Die Corso Italia am Rathaus [Municipio].
Tag8, Bild21, 21.08.2004, 12:14 Uhr
Am Ende der Corso Italia.

Wir verlassen die Apotheke und es regnet immer noch, ein Stück weiter stoßen wir auf einen Sportladen. Ich habe da so eine Idee. Wir schauen uns das Angebot an, heute interessieren uns vor allem Schirme. Vielleicht gibt es ja wie in deutschen Großmärkten so ein schickes Fünf-Euro-Wegwerf-Modell? Nein, aber einen ultraleichten Glasfiberschirm, super leicht und wohl extrem stabil. Aber, dafür ist es natürlich auch nix mit fünf Euro - achtunddreißig kostet das gute Stück. Viel Geld, aber die ständige Dusche von oben verlangt nach einem ultraleichten Dach und billige Wegwerfschirme haben wir auch sonst nicht gefunden.

Tag8, Bild22, 21.08.2004, 12:15 Uhr
Hurra, jetzt haben auch wir einen Schirm!

Nachdem wir uns entschieden haben, schauen wir noch ein wenig herum im Laden. Die Preise sind in etwa wie bei uns, nur gibt es neben uns bekannten Marken auch solche wie "Dolomiti". Wir kaufen nichts weiter, so schwer es fällt, aber "Alles, was Du jetzt kaufst, musst Du die nächsten vierzehn Tage schleppen!" - das diszipliniert unheimlich.

Mit unserem neuen Wunderschirm macht das Flanieren gleich mehr Spaß. Und auch Fotografieren ist wieder möglich, ohne dass die Kamera gleich einem Wassertest unterzogen wird. Wir wandern die zweite Straße weiter entlang, bis zum (Kirch-)Turm, einem Wahrzeichen von Cortina, der aber ein wenig, so etwa fünfzig Meter, neben der Kirche steht. Hier wechseln wir auf die dritte, die unterste parallele Straße. Wir flanieren sie entlang, nun entspannt im Trocknen. Evi und auch ich haben das Gefühl, nachdem das Bargeld- und das Chipproblem gelöst sind, haben wir mächtig Hunger.

Erst wollen wir in ein Restaurant, aber ich entdecke auf der anderen Straßenseite eine Pizzeria. Sie liegt auf der anderen Seite der Kreuzung. Die Hauptstraße uns gegenüber kommt den Berg herauf und biegt dann von uns aus gesehen nach links ab. In sie münden zwei weitere Straßen ein, der Verkehr ist sehr dicht. Das hat ein ständiges Hupkonzert zur Folge. Wir schließen uns einer Gruppe Italiener an und gelangen so über die Straße, lebend.

In der Pizzeria werden wir platziert. Schon beim Betreten haben wir gesehen, hier wird die Pizza in einem echten Feuer in einem Backofen geröstet! Wir kriegen im zweiten Stock einen Zweiertisch, es ist zwölf Uhr und der Gästebereich ist fast leer. Eine halbe Stunde später ist dann alles voll und am Eingang steht eine lange Schlange Menschen. Schwein gehabt!

Wir trinken: ich ein Bier, Evi einen Late Macciato. Als Speise wählen wir beide das Gleiche, einen Insulata Mista als Vorspeise und eine Pizza Calzone. Calzone - das heißt Käse, Tomaten, Pilze und Schinken. Es schmeckt hervorragend und ist so reichlich, dass wir auf die Nachfrage der netten Bedienung hin, ob wir noch ein Dessert haben wollen, leider verneinen müssen. Nachdem wir gegessen und getrunken haben, stellt sich uns die Frage des Bezahlens, wie geht das hier?

Wir haben es dann herausbekommen. Man meldet den Wunsch des Bezahlens beim Kellner an. Ein wenig später erhält man ein schickes Lederetui, in dem diskret die Rechnung liegt. Mit diesem Etui geht man dann ins Erdgeschoß an die Kasse und bezahlt. Das hat mehrere Vorteile für die Gaststätte, die Plätze werden schneller wieder frei, die Kellner müssen nicht mit Riesengeldtaschen herumlaufen und das Trinkgeld kann zentral verwaltet und sofort für die Sicherung der Arbeitsplätze verwendet werden.

Nach dem Bezahlen drängeln wir uns durch die Schlange am Eingang, um relativ zügig durch die Stadt in Richtung Bus - Zentralstation zu wandern. Es ist halb zwei, um soll der Bus fahren. Nachdem wir uns fast noch verlaufen haben, erreichen wir die obere Straße. An der Zentralhaltestelle gibt es einen Fahrplan. Wir schauen noch einmal nach, darauf steht als Abfahrtszeit nach Misurina vierzehn Uhr.

Tag8, Bild23, 21.08.2004, 13:36 Uhr
Auf der Via Olimpia. Hier haben wir einen wunderschönen Blick hinauf zum Rif. Faloria (Hütte links in 2123m, Sendetürme rechts bei 2230m).
Tag8, Bild24, 21.08.2004, 13:38 Uhr
In der Innenstadt-Passage.
Tag8, Bild25, 21.08.2004, 13:40 Uhr
Wir sind auf der Corsa Italia, die kennen wir und auch den Reiter.
Tag8, Bild26, 21.08.2004, 13:46 Uhr
Vorbei am Kirchturm.
Tag8, Bild27, 21.08.2004, 13:46 Uhr
Ein wunderschön geschmücktes Geschäft.
Tag8, Bild28, 21.08.2004, 14:02 Uhr
Dann haben wir ihn gefunden, den Busbahnhof, große und kleine Busse stehen bereit.

Das heißt, so um zwei herum fährt ein Bus. Wo und welcher der hier stehenden Busse - keine Info. Man lernt in Italien eine gewisse Ruhe, kommt Zeit - kommt Rat. Wir stehen inmitten einer Gruppe Jugendlicher, es ist anstrengend, genau wie es bei einer Gruppe deutscher Jugendlicher wäre. Dann kommt ein weiterer Bus, schnell hin zum Fahrer und fragen, nein, er fährt nicht nach Misurina. Na, mal sehen.

Tag8, Bild29, 21.08.2004, 14:02 Uhr
Hier werden Fahrräder verladen.
Tag8, Bild30, 21.08.2004, 14:02 Uhr
Wo ist unser Bus, es ist 13.02 Uhr und 13.05 Uhr fährt er ab?
Tag8, Bild31, 21.08.2004, 14:04 Uhr
Am Volkswagen-Center vorbei haben wir wieder einen wunderschönen Blick auf die Rif. Paloria. Doch halt, ist das nicht der Busfahrer, der uns schon hergefahren hat? Schnell hinterher!

Schau, da ist ja der Fahrer, der uns hergefahren hat. Folgen wir ihm. Er lässt seinen Bus an und jetzt erscheint auf seinem Display die Schrift: "Cortina-Misurina". Alles klar, es ist zehn nach zwei, wir steigen ein, wozu aufregen? Man wird ruhiger in Italien, irgendwie geht alles.

Im immer noch strömenden Regen geht es nun zurück, fast ununterbrochen bergauf. Zweimal rettet uns eine Vollbremsung vor der Kollision mit einem Camper, einmal fahren wir über die Spuren eines Unfalls hinweg. Aber mit unserem Bus geht alles klar. Nur wir merken, dass wir wohl mittlerweile ziemlich erkältet sind. Ab und zu müssen wir husten. Die Nässe und die Kälte, immerhin haben wir ja eigentlich Hochsommer, machen uns doch irgendwie zu schaffen.

Wir schauen aus dem Bus und wundern uns, was ist nur so komisch? Irgendwas ist anders. Und dann fällt es uns auf, je höher wir kommen, desto schneebedeckter sind die Berge um uns herum. Die Schneefallgrenze liegt mittlerweile so etwa bei zweitausend Meter, wir befinden uns jetzt bei eintausendsiebenhundert. Beeindruckend, wir haben hier 13°C und Winter rund um uns herum.

Tag8, Bild32, 21.08.2004, 14:36 Uhr
Wir sind wieder am Misurina-See, rund sechshundert Meter höher. Auf den Bergen rundherum liegt zu unserem Erstaunen Schnee!
Tag8, Bild33, 21.08.2004, 14:37 Uhr
Es hat gerade aufgehört zu regnen, aber es ist kalt und diesig.
Tag8, Bild34, 21.08.2004, 14:37 Uhr
Das Panorama hinter dem Hotel ist trotz dem Nebel beeindruckend. Es ist halb drei, wir gehen erst einmal einkaufen und einen Kaffee trinken.
Tag8, Bild35, 21.08.2004, 15:20 Uhr
Als wir wieder auf den Parkplatz kommen, haben sich die Wolken verzogen. Die Schneepracht auf dem Massiv Gruppo del Sorapis ist nun in ihrer ganzen Schönheit zu bewundern.

Nach dem Aussteigen gehen wir zu Spar und kaufen ein: Obst (2 Äpfel, 2 Pfirsiche, Weintrauben), Speck, Hustenbonbons, Gummitiere - wir bezahlen 18,75 €. Nach dem Bezahlen setzen wir uns noch in das kleine Kaffee an der Stirnseite des Raumes, hier hängt auch ein Fernseher. Wir trinken jeder noch zwei "deutsche Kaffee mit Wasser" und schauen ein wenig Boxen.

Es ist gegen halb vier, es nieselt nur noch, der Regen scheint nun gegen Abend aufzuhören. Wir wandern auf der Straße zurück zum Zeltplatz.

Tag8, Bild36, 21.08.2004, 15:30 Uhr
Auch auf dem Massiv links vom Misurina-See mit dem Cima Ciadin di Misurina [2674m] liegt Schnee.
Tag8, Bild37, 21.08.2004, 15:30 Uhr
Hier gibt es noch ein Outdoor - Geschäft, da muss Frau doch noch mal schauen...
Tag8, Bild38, 21.08.2004, 15:31 Uhr
Angesichts des Schnees erwerben wir zwei Fließjacken, eine weise Entscheidung.
Tag8, Bild39, 21.08.2004, 15:44 Uhr
Das Gruppo del Sorapis Massiv in Winterpracht reizt immer wieder zu einem Foto.
Tag8, Bild40, 21.08.2004, 15:46 Uhr
Durch den ganztägigen Regen ist die Sicht sehr gut. Es ist kalt, klar und und der Misurina-See ist wunderschön.
Großes Bild mit Bergmarkierungen laden.

 

Tag8, Bild41, 21.08.2004, 15:47 Uhr
Begeben wir uns auf den Heimweg, entlang am Misurina-See.
Tag8, Bild42, 21.08.2004, 15:48 Uhr
Links das Essen, rechts die Fließjacken, wir sind zufrieden.
Tag8, Bild43, 21.08.2004, 15:58 Uhr
Auch die Drei Zinnen sind vom Schnee bedeckt. Unser Zelt ist noch da. Wir sind froh, bald wieder auf dem Zeltplatz zu sein.
Tag8, Bild44, 21.08.2004, 16:05 Uhr
Evi vor dem Misurina-See und dem Massiv Gruppo del Sorapis.
Tag8, Bild45, 21.08.2004, 16:06 Uhr
Die letzte Straßenkehre vor dem Zeltplatz.
Großes Bild mit Bergmarkierungen laden.
Tag8, Bild46, 21.08.2004, 16:10 Uhr
Wir sind "zu Hause".
Tag8, Bild47, 21.08.2004, 16:10 Uhr
Ein europäischer Campingplatz.
Tag8, Bild48, 21.08.2004, 16:11 Uhr
Was sagen die Wetterinfos, die an der Rezeption täglich neu ausgehängt werden?
Tag8, Bild49, 21.08.2004, 16:14 Uhr
Viele Camper hat der Schnee wohl erschreckt, heute früh war es hier noch nicht so leer...

Alles ist noch da. Wir ziehen uns erst einmal um, räumen das Zelt auf, cremen meine Oberschenkel ein und essen den Wein. Ich bin ein wenig müde und krieche bis um sieben in den Schlafsack. Auch Evi legt sich ein wenig hin, aber sie kann nicht schlafen. Nachdem sie mich geweckt hat und wir uns ausgehfein gemacht haben, geht es hinüber ins Alla Baita, dort ist es bekanntlich warm und trocken.

An der Rezeption des Zeltplatzes, an der wir vorbeikommen, hängt der neue Wetterbericht für morgen aus, bei unserer Rückkehr hing er noch nicht. Er behauptet, morgen ist Sonnenschein. In der Gaststätte schreibe ich meinen Tagesbericht. Wir trinken ein paar Bier, das hier sehr gut schmeckt (Evi eins, Willi drei), dann probiert Evi zwei Sorten Grappa aus - Waldbeere und Kümmel.

Dazu bestellen wir uns jeder noch ein belegtes Brötchen für den kleinen Hunger, Evi mit Speck, ich mit Käse. Wir sitzen gemütlich in der warmen Gaststube, ich habe den Bericht fertig, wir unterhalten uns über das heute Erlebte. Doch dann geht das Paar an dem Tisch vorn - wir sind nun die einzigen Gäste. Es ist schon nach zweiundzwanzig Uhr, also zahlen auch wir und gehen zu Bett.

 7.Tag 
Ein Tag in der Zivilisation - Stadtbesichtigung in Cortina d' Ampezzo.
8.Urlaubstag - Sonnabend, 21.08.2004
 9.Tag