Von Sennes hinunter zur Perdü-Hütte und wieder hinauf zur Fanes-Hütte.
16.Urlaubstag - Sonntag, 29.08.2004

Evi ist noch vor dem Wecker wach, dies ist ein Zeichen, dass sie langsam gesundet. Sie geht duschen, beizeiten, das erweist sich als äußerst vorteilhaft. Im Zimmer neben uns schlafen schon allein zehn Personen und der Gang hat noch mehr Zimmer. Sie weckt mich, als sie fertig ist und auch ich gehe sofort duschen. Als ich wieder herauskomme aus der Sanitärzelle, steht Evi im Flur und ordnet unsere Sachen, da sie mit ihrem permanenten Husten den noch schlafenden Opa nicht stören will.

Tag16, Bild1, 29.08.2004, 09:18 Uhr
Evi beim Einpacken, wir ziehen heute weiter.
Tag16, Bild2, 29.08.2004, 09:18 Uhr
Das Treppenhaus im Obergeschoß, alles ist wunderschön mit Holz verkleidet.
Tag16, Bild3, 29.08.2004, 09:18 Uhr
Blick in ein weiteres Zimmer auf unserer Etage.

Sie erzählt mir dann, dass mindestens fünf Leute in die Dusche wollten, während ich die Sanitärzelle belegt hatte und das, obwohl ich mich beeilt habe und sie nur kurz in Beschlag hatte. Nun gut, gehen wir frühstücken. Die zwei älteren Damen, die uns schon gestern Abend gegenüber saßen, sind wieder da. Am Tisch links von uns sitzt ein italienisches Ehepaar. Evi, die rechts von mir und damit den Italienern direkt gegenüber sitzt, ist empört über die Tischsitten der Italienerin.

Es gibt Käse und Wurst, für den Preis hat Evi das auch erwartet, wie sie sagt. Nach dem Frühstück gehen wir zur Rezeption, und wir zwei bezahlen für eine Übernachtung und das Essen 93 €. Es ist schon teuer auf so einer privaten Hütte - aber alles ist edel und man hat eine Komfort-Dusche. Wir gehen wieder hinauf in unser Zimmer, "unser" Opa war auch frühstücken und ist schon weg. Wir packen in aller Ruhe unsere Kraxen. Dann geht es in den Keller, in den Schuhraum. Dort stehen unsere Wanderschuhe und muffeln (stinken) vor sich hin. Selbst die Sohlen sind noch feucht von gestern, aber heute werden sie wohl auch nicht trocknen.

Tag16, Bild4, 29.08.2004, 09:18 Uhr
Duschzelle und Waschgelegenheit auf unserem Gang.
Tag16, Bild5, 29.08.2004, 09:18 Uhr
Die Toilette auf der anderen Seite - alles da, was man so braucht.

Wir wollen zuerst zur Pederü - Hütte, dort gibt es laut Plan das Mittagessen. Dann werden wir weiter zur Fanes - Hütte wandern. Als wir die Sennes-Hütte verlassen, mache ich gleich noch ein paar Fotos, auch von den Schweinen, die hier frei herumlaufen und Unsinn stiften. Im Moment zerlegen sie gerade an einem der Schuppen Obstkisten.

Tag16, Bild6, 29.08.2004, 09:37 Uhr
Wir haben gut geschlafen hier, auch wenn es etwas mehr gekostet hat.
Tag16, Bild7, 29.08.2004, 09:38 Uhr
Sie treiben schon wieder Unsinn, derzeit zertrampeln sie Obstkisten.
Tag16, Bild8, 29.08.2004, 09:38 Uhr
Abschied von der Hütte.
Tag16, Bild9, 29.08.2004, 09:39 Uhr
Evi vor dem modernen Windrad der Hütte.
Tag16, Bild10, 29.08.2004, 09:39 Uhr
Wir wandern südwärts auf der Straße oder besser den Weg 7 entlang - parallel zur alten Start- und Landebahn.
Großes Bild mit Bergmarkierungen laden.

 

Tag16, Bild11, 29.08.2004, 09:48 Uhr
Ein Blick zurück zur Hütte Ucia de Sennes und der kleinen Siedlung, die hier entstanden ist. Der auf der Karte eingezeichnete See ist eingetrocknet.
Tag16, Bild12, 29.08.2004, 09:44 Uhr
Windgeschützt schmiegen sich die Häuser ins Tal, ein letzter Blick zurück zur komfortablen Ucia de Sennes.

Nun geht es los, wir wandern die Straße entlang in Richtung Süden. Nachdem wir ein Stück den Weg 7 entlang gewandert sind, treffen wir auf eine Gabelung. Nach rechts geht es zum Weg 6, der zur Seekofelhütte führt und auch als Dolomiten-Höhenweg (Alta via Dolomiti) bezeichnet wird und nach links zum Weg 7. Von hier an sind wir also bis zur Pederü- Hütte auf diesem Weg.

Tag16, Bild13, 29.08.2004, 09:55 Uhr
An der Kreuzung von Weg 6 und 7 steht dieses eindrucksvolle Kreuz.
Tag16, Bild14, 29.08.2004, 09:56 Uhr
Eine Gedenktafel, die Geschichte, die sich dahinter verbirgt, ist uns leider nicht bekannt.
Tag16, Bild15, 29.08.2004, 09:56 Uhr
Ganz langsam geht es abwärts, die Vegetation nimmt zu. Obwohl sich das Massiv Croda Ciamin in Wolken hüllt, ist das Wetter warm und angenehm.
Tag16, Bild16, 29.08.2004, 09:57 Uhr
Wir haben heute noch eine weite Strecke vor uns.
Tag16, Bild17, 29.08.2004, 10:05 Uhr
Eddi hat viel gesehen in den letzten Tagen, ihm gefällt es sehr gut (sagt er). Besonders die großen Schafherden findet er schick.
Tag16, Bild18, 29.08.2004, 10:17 Uhr
Es ist warm, fast schon ein wenig drückend, Wolken wechseln sich mit Sonnenschein ab, manchmal gibt es interessante Lichtreflexe.

Er verläuft durch den Wald und es geht auf dem breiten, straßenähnlichen Weg immer bergab. Stückchenweise ist es dann so steil, dass ein normales Auto Probleme mit diesem Anstieg hätte. An einer Stelle stürze ich fast, der Weg ist betoniert und auf dem Beton liegt Split. Es ist wie eine Rollbahn, ich habe Mühe, mich samt der Kraxe auf den Beinen zu halten. Wir wandern über ein riesiges Massiv, wie wir später von der anderen Seite aus sehen.

Tag16, Bild19, 29.08.2004, 10:21 Uhr
Der Weg 7 führt uns in Richtung Westen.
Tag16, Bild20, 29.08.2004, 10:38 Uhr
Blick über den Pici Pareis hinunter ins Tal, in dem sich auch die Pederü - Hütte befindet.
Tag16, Bild21, 29.08.2004, 10:55 Uhr
Dort oben auf der Plattform verläuft in Serpentinen der Weg 7, gerade noch haben wir von dort heruntergeschaut.
Tag16, Bild22, 29.08.2004, 11:13 Uhr
Blick hinunter ins Tal "Val di Tamersc". Die kleine Spitze rechts ist der Sas dai Tamersc [2141m].
Tag16, Bild23, 29.08.2004, 11:17 Uhr
Von diesem Massiv sind wir über Serpentinen herabgestiegen.

Dann beginnt die Straße in Serpentinen zu verlaufen. Jetzt ist es wirklich eine Straße, ab und zu fährt auch ein Jeep an uns vorbei, bis in den letzten Winkel voll gepackt mit Leuten. Wir kennen das schon - Jeep-Service! Uns kommen nun auch ganze Heerscharen von Urlaubern entgegen, vorwiegend wohl Italiener. Sie schnaufen, denn sie steigen bergan. Wir dagegen haben das Problem, dass wir in unseren Schuhen mit den Füßen nach vorn rutschen und durch die Reibung und den Druck die Zehen ziemlich anfangen zu schmerzen. Aber wir scherzen noch, bald geht es uns wie denen, die uns entgegenkommen, da wir ja zur Fanes - Hütte wieder bergauf müssen.

Tag16, Bild24, 29.08.2004, 11:25 Uhr
An dieser Kreuzung trifft unser Weg 7 auf die Straße 9, die zur Ütia de Fodara Vedla [1966m] führt. Bis zur Pederü - Hütte hinunter heißt die Straße nun 7-9. Zwischen Pederü und Fodara Vedla gibt es einen Jeep - Service.
Tag16, Bild25, 29.08.2004, 11:33 Uhr
Nun geht es in endlosen und sehr steilen Serpentinen die Straße abwärts. Hier der Blick hinunter auf die Straße und den Weg, der von der Pederü - Hütte zur Ücia de Fanes führt.
Tag16, Bild26, 29.08.2004, 11:35 Uhr
Diese Wand, an der die Straße entlangführt, gehört zum Massiv des Col de Rü [2076m].
Tag16, Bild27, 29.08.2004, 11:35 Uhr
Man hat mit den schweren Kraxen Mühe, auf dem Kies nicht ins Rutschen zu kommen, so steil ist die Straße.

Nach einer weiteren Serpentine sehen wir von oben die Pederü-Hütte, sie fällt kaum auf innerhalb des riesigen Parkplatzes, der sie umgibt. Jetzt ist uns auch klar, wie das funktioniert - die Einheimischen fahren mit dem Auto zur Pederü-Hütte, weil sie hier parken können. Dann wandern sie die fünfhundert Höhenmeter zur Sennes- oder zur Fanes - Hütte hinauf und machen dort Lärm - auch Picknick genannt.

Tag16, Bild28, 29.08.2004, 11:39 Uhr
Jetzt können wir auch von oben die Pederü -Hütte sehen. Sie ist von einem Parkplatz umgeben und hat Straßenanschluss. Bemerkenswert sind auch die Serpentinen unter uns mit den engen Kehren.
Tag16, Bild29, 29.08.2004, 11:41 Uhr
Der Abstieg ist sehr beschwerlich, man rutscht in den Schuhen bis vor und die Knie sind stark belastet.

Nun werden die Serpentinen immer enger, der Belag besteht meist aus mit Beton verdichteten Steinen. Der Beton ist allerdings weicher als die Steine und wird mit der Zeit ausgewaschen, so dass so etwas wie Kopfsteinpflaster entsteht. Wir gehen schön langsam und vorsichtig hinunter, mit der Kraxe auf dem Rücken wäre ein Sturz kein Spaß. Eine halbe Stunde später sind wir an der Hütte.

Tag16, Bild30, 29.08.2004, 11:45 Uhr
Jetzt können wir die Hütte und den Parkplatz drum herum schön sehen.
Tag16, Bild31, 29.08.2004, 11:48 Uhr
Gleich haben wir es geschafft, wir haben uns eine Pause und ein Mittagessen verdient.

Es ist so, wie wir es befürchtet haben - je mehr Tourismus bzw. Touristen - desto teurer. Wir trinken zwei Bier und essen, Willi ein Omelett mit Pilzen, Evi ein Speckbrettl - 25 Euro. Für ein besseres und umfangreicheres Essen haben wir in Schmieden sechzehn Euro bezahlt, nur gab es dort noch verschärfte Bedingungen, da wir nur dreißig Minuten Zeit hatten!

Aber das heißt nicht, das Essen wäre schlecht. Im Gegenteil, es schmeckt auch hier, es ist halt nur etwas zu teuer - was soll's. Das Wetter ist heute sehr warm und schwül, während wir Mittag machen, regnet es auch ein paar Tropfen. Da der Freisitz ein weit überstehendes Dach hat, können wir draußen bleiben. Es gibt hier D2-Netz, allerdings liegt die Empfangsstärke am unteren Limit. Es ist Evi aber trotzdem gelungen, übers Handy den Wetterbericht abzuhören. Heraus kommt, dass es am Sonntag, also heute, zunehmend bewölkt sein soll und am Abend Gewitter zu erwarten sind. Also ist der Plan, auf die Fanes-Hütte zu gehen und nicht irgendwo zu zelten, doppelt gut.

Um eins geht es weiter. Es führt eine gesperrte Straße zur Fanes - Hütte, parallel dazu gibt es auch einen Wanderweg. Die Straße ist nicht so steil, sie ist aber durch die großzügigen Serpentinen viel länger. Nach ausgiebigem Kartenstudium entscheiden wir uns, auf dem ersten Teilstück den Weg zu gehen und starten vom Parkplatz aus über eine ebene Wiese. Nach einer Weile beginnt der Anstieg. Es ist nun sehr schmal und es geht steil hinauf, man merkt manchmal sogar ein wenig die Höhenangst, wenn auch nicht stark.

Tag16, Bild32, 29.08.2004, 13:07 Uhr
Blick von der Hütte in das Tal Valun de Fanes. Dort rechts an der Schütte vorbei wird uns der Dolomiten - Höhenweg 7 dann führen. Links die Straße zur Hochebene. Im Hintergrund der Col Bechei Dessora [2794m].
Tag16, Bild33, 29.08.2004, 13:11 Uhr
Derzeit führt die Brücke nur über die trockene Wiese. Im Frühjahr ist hier sicher alles Fluss, wenn der kleine Bach das Schmelzwasser aus den Bergen mit sich führt.
Tag16, Bild34, 29.08.2004, 13:14 Uhr
Nach dem langen Abstieg sind uns die zweihundert Meter Anstieg eine willkommene Abwechslung.
Tag16, Bild35, 29.08.2004, 13:16 Uhr
Bevor es an den Anstieg geht, finden wir diesen Stein mit einer Platte, auf der ein Spruch steht. Die Platte ist in den Stein eingelassen.
Tag16, Bild36, 29.08.2004, 13:16 Uhr
Es ist wieder der Psalm, der schon auf der Plätzwiese am Dürrenstein an dem Kirchlein stand.
Tag16, Bild37, 29.08.2004, 13:49 Uhr
Wir haben die Hälfte geschafft und schauen zurück zur Pederü - Hütte.
Tag16, Bild38, 29.08.2004, 13:49 Uhr
Vor uns liegt die Hochebene Valun de Fanes. Der Berg heißt Col Bechei Dessora [2794m].
Tag16, Bild39, 29.08.2004, 13:50 Uhr
Es geht über Serpentinen weiter steil nach oben.
Tag16, Bild40, 29.08.2004, 14:00 Uhr
Jetzt sind wir auf der Hochebene angelangt, wir schauen noch einmal zurück zur Pederü - Hütte.

Nach vielen kleinen und engen Serpentinen auf einem kiesreichen Weg treffen sich oben die Straße und der Weg. Nachdem wir die Karte nochmals zu Rate gezogen haben, wechseln wir auf die Straße. Die Straße führt uns im weiten Bogen das Tal entlang, es ist auch kaum noch ein Anstieg zu verzeichnen. Sie ist gesperrt und wird heute nur noch vom Jeep-Service der beiden Hütten oder von den Fahrzeugen der Anwohner befahren. Die ehemalige Buslinie zu den Hütten wurde laut einer Auskunftstafel an der Pederü-Hütte wegen zu vieler "Vorkommnisse" eingestellt.

Ab hier ist die Straße nun kein nennenswerter Umweg mehr, mit den Kraxen läuft es sich aber einfach angenehmer, als über Schotter durchs Gebüsch zu stolpern. Nach dem ersten heftigen Anstieg, den wir gerade hinter uns gebracht haben, geht es nun einige Kilometer gerade - eine Strecke zum Ausruhen. Wir kommen zu einem kleinen See, der sich links von der Straße befindet. Neugierig machen wir einen kleinen Abstecher, es sind nur ein paar Meter. Der See ist sehr flach, er ist nur noch wenige Zentimeter tief und somit fast schon ausgetrocknet. Wir gehen zum Ufer und schauen uns alles an. Dann wenden wir uns zurück zur Straße, die wieder anzusteigen beginnt, es fehlen ja noch dreihundert Höhenmeter bis zur Fanes - Hütte.

Tag16, Bild41, 29.08.2004, 14:14 Uhr
Geschafft, der Weg ist ab hier eher grade und bequem.
Tag16, Bild42, 29.08.2004, 14:29 Uhr
Der Le Piciodel ist fast ausgetrocknet, das Wasser ist nur noch wenige Zentimeter tief.

Evi hat die Schlepperei heute ziemlich satt. Die Jacke, die sie um die Hüfte gebunden hatte, drückt ihr am Rücken. Es ist sehr schwül und ab und zu fallen schon ein paar Tropfen, das nahende Gewitter kündigt sich an. Wir bleiben nun öfter stehen, um etwas Wasser zu trinken. Auf diese Art und Weise verbrauchen wir für die Strecke dann insgesamt drei Liter Wasser. Als das Tal endet, macht die Straße eine große Linksbiegung, die Steigung hört auf, oder besser gesagt, sie wird ein wenig flacher. Was aber am wichtigsten ist - wir entdecken ein ganzes Stück vor uns zwischen den Bäumen die Fanes-Hütte. Damit ist sofort die Motivation wieder da, die letzten Meter nun auch noch zu packen.

Tag16, Bild43, 29.08.2004, 14:29 Uhr
Die Straße führt uns über die Hochebene, das Wetter wird immer drückender, es ist, als ob es gleich ein Gewitter gibt.
Tag16, Bild44, 29.08.2004, 14:44 Uhr
Er macht schon was her, der Col Bechei Dessora [2792m], wenn man die Straße so zurückblickt.
Tag16, Bild45, 29.08.2004, 15:02 Uhr
Das Joch [Forc. Camin, 2395m] zwischen dem Ciamin [2610m] und dem in Wolken gehüllten namenlosen Berg [2656m] rechts ist im Rückblick schön zu sehen.
Tag16, Bild46, 29.08.2004, 15:22 Uhr
Weit kann es laut Karte nicht mehr sein, Tisch und Bank laden ein zu einer wohlverdienten kleinen Rast.
Tag16, Bild47, 29.08.2004, 15:23 Uhr
Ein Panoramabild von den Bergen gegenüber unserem Rastplatz [alle namenlos, v.l.n.r. 2450m, 2480m, 2404m).
Tag16, Bild48, 29.08.2004, 15:23 Uhr
Das Massiv mit der Hochebene Plan Dles Sarenes [2200m] zeigt eine interessante Schichtenbildung. Rechts die letzten Ausläufer des Piz de Sant Antone [2655m].
Tag16, Bild49, 29.08.2004, 15:35 Uhr
Auf der linken Seite wurde in den Bach Ru d´ al Plan eine kleine Staustufe eingebaut.
Tag16, Bild50, 29.08.2004, 15:35 Uhr
Noch halb verdeckt von den Bäumen entdecken wir die Fanes - Hütte. Das gibt Auftrieb. Der Berg dahinter ist der Sas dai Bec [2562m].
Tag16, Bild51, 29.08.2004, 15:37 Uhr
Mit Hilfe des Zooms kann man sich die Hütte schon mal näher betrachten.

Nach dem Abzweig zur Lavarella-Hütte kommen wir nach einem letzten steilen Stück an. Es ist halb fünf, wir stellen die Kraxen auf dem Freisitz ab und gehen uns anmelden. Diesmal ist das kein Problem, denn da wir an der Pederü - Hütte Handy-Netz hatten, konnten wir von da aus schon telefonisch 2 Lagerplätze vorbestellen. Dann genehmigen wir uns nach der Schlepperei in der Hitze erst einmal ein Bier, ich ein Forst, Evi ein Weihenstephan-Weizen.

Tag16, Bild52, 29.08.2004, 15:52 Uhr
Der Rü d' Al Plan ist sehr romantisch. Der Berg im Hintergrund ist der La Stiga [2786m].
Tag16, Bild53, 29.08.2004, 15:54 Uhr
Aber auch talabwärts ist der Blick schön.
Tag16, Bild54, 29.08.2004, 15:58 Uhr
Der Blick zurück über das schöne Tal. Dort unten am Schild trennen sich die Wege zu Lavarello- und Fanes- Hütte.
Großes Bild mit Bergmarkierungen laden.

 

Achtung! Sehr großes Panoramabild mit langer Ladezeit!
Tag16, Bild55, 29.08.2004, 16:04 Uhr
Wir haben es geschafft, die Hütte ist eindrucksvoll. Es gibt rund herum so viele interessante Einzelheiten zu sehen, dass man schon eine ganze Weile schauen muss.
Großes Bild mit Bergmarkierungen laden.

 

Tag16, Bild56, 29.08.2004, 16:04 Uhr
Der Berg hinter der Hütte ist ein Ausläufer des Col Bechei Dessora [2794m] und leider auf der Karte nicht bezeichnet. Er ist 2455m hoch.
Tag16, Bild57, 29.08.2004, 16:07 Uhr
Wir sind jetzt auf 2060m Höhe, die Hütte ist wirklich imposant.
Tag16, Bild58, 29.08.2004, 17:06 Uhr
Wir beziehen Quartier. Es sind die einzigen Drei-Stock-Betten, die wir auf unserer Tour gesehen haben.

Wir sitzen eine ganze Weile auf dem Feisitz, mal ist Sonne, mal ist es bewölkt, schwülwarm ist es die ganze Zeit. Nach einer Weile kommen vier österreichische Radfahrer an unseren Tisch, wir unterhalten uns ein wenig. Sie werden in dem Lager neben uns schlafen, dass heißt, im Zimmer nebenan. Als die Österreicher Quartier beziehen wollen, schließen wir uns an. Wir schaffen unsere Kraxen hoch auf Zimmer 21 und packen erst mal aus.

In dem Raum gibt es zehn Betten, am Fenster haben die Doppelstock - Betten sogar drei Etagen, vorn an der Tür nur zwei. Wir werden links von der Tür schlafen - Evi unten, ich oben. Am Fußende unserer Betten steht ein Schrank, er nimmt unsere Kraxen auf. Dann gehen wir beide duschen - das ist schon wichtig nach diesem warmen Tag.

Tag16, Bild59, 29.08.2004, 17:06 Uhr
Wir haben das Doppelstockbett rechts neben der Tür. Was man den Betten nicht ansieht, sie sind ausgetrocknet und bei jeder Bewegung quietschen und knarren sie fürchterlich.
Tag16, Bild60, 29.08.2004, 17:07 Uhr
Wir sind müde, den langen Marsch bergab und bergan bei der Schwüle heute sieht man uns an.
Tag16, Bild61, 29.08.2004, 17:07 Uhr
Eddi hat heute wieder viel gesehen, wir packen aus und können hier sogar den Schrank nutzen.
Tag16, Bild62, 29.08.2004, 17:49 Uhr
Das obere Stockwerk, auf dem sich auch unser Zimmer befindet. Links ist die "Hochzeitssuite", rechts geht es zu den Waschräumen und den Toiletten.
Tag16, Bild63, 29.08.2004, 17:49 Uhr
Der "Sanitärtrakt".
Tag16, Bild64, 29.08.2004, 17:49 Uhr
Der Gang zu den Zimmern. Wir schlafen zweite Tür links.
Tag16, Bild65, 29.08.2004, 18:07 Uhr
Bei einem Glas Bier auf dem Freisitz geht es uns schon besser.

Gegen halb sechs sind wir fertig. In der Hütte unten spielt eine Zwei-Mann-Band Volkslieder, es handelt sich um Vater und Sohn. Der Sohn spielt das Akkordeon, dazu untermalt der Vater mit einer riesigen Kiste, aus der ein Holz ragt, an dem nur eine Saite befestigt ist, das Ganze als Rhythmus - Begleitung. Wir gehen lieber noch ein wenig auf den Freisitz. Abendbrot gibt es sowieso erst ab halb sieben. Evi kauft an der Rezeption noch ein Buch über die privaten Hütten Südtirols für 1,50 €. In der Sennes - Hütte hätten wir es auch schon kaufen können, aber dort hätte es 8 € gekostet! Die Hüttenbesitzer haben sich auf Zusammenarbeit geeinigt und stellen in diesem Buch ihre Hütten vor und werben.

Tag16, Bild66, 29.08.2004, 18:07 Uhr
Über die Berge zieht das Gewitter heran, welches sich schon den ganzen Tag angekündigt hat.

Ich beginne, unsere heutigen Erlebnisse aufzuschreiben. Es ist noch nicht um sechs, da ist das vom Wetterbericht vorhergesagte Gewitter da, es regnet stark und der Donner hallt durch die Berge. Bloß gut, das ein Teil des Freisitzes durch das überstehende Dach der Hütte geschützt ist, so bleiben wir trocken, während wir das Naturschauspiel beobachten. Dann ist die Zeit des Abendbrotes gekommen, es ist halb sieben, wir gehen hinein.

An unserem Tisch sitzen an der anderen Tischseite zwei jüngere Damen, irgendwas ist mit ihnen komisch, wir kommen leider nicht mit ihnen ins Gespräch. Die beiden haben vollauf miteinander zu tun, entweder sind sie einfach zickig oder lesbisch. Evi tippt eher auf das zweite.

Tag16, Bild67, 29.08.2004, 18:25 Uhr
Es gewittert und regnet in Strömen.

Wir bestellen für Evi eine Knödelsuppe und einen Salat mit Thunfisch, ich entscheide mich für zwei Spiegeleier und gleichfalls einen Salat. So ein Salat beinhaltet hier: Weißkraut, Möhren, Rote Beete, Mais, Thunfisch, ein Ei, Bohnen, roten Salat und er schmeckt sehr gut. An dieser Stelle bin ich beim Schreiben des Berichtes in der Echtzeit angelangt, an unserem Tisch sitzen mittlerweile zwei italienische Paare und ich werde mich jetzt erst einmal um Evi kümmern.

Tag16, Bild68, 29.08.2004, 18:31 Uhr
Es gibt Abendessen. Draußen regnet es, uns geht es drinnen gut. Übrigens, vorhin saßen wir genau auf der anderen Seite der Wand!

Am nächsten Morgen nachgetragen:

Nach dem Essen sitzen wir noch bei einem Schoppen Wein gemütlich in der Gaststube. Eine Weile später, so gegen halb zehn, gehen wir auf unser Zimmer. Von den zehn Betten sind mittlerweile acht belegt, vier davon mit Engländern, wie wir später feststellen. Evi schläft wie ausgemacht unten, ich oben. Das Bett ist eine massive Holzkonstruktion, die allerdings völlig ausgetrocknet ist. Es quietscht und knarrt entsetzlich, als ich das erste Mal hochsteige. Jede noch so kleine Bewegung wird mit einem lauten Knarren beantwortet.

Die Band, wohl die Bozener Musikgruppe "Walther", wie wir an einem Auto auf dem Parkplatz lesen konnten, ist noch da. Einer der Sänger sitzt auf der Terrasse unter unserem Fenster und singt. Die Musikgruppe war wohl mit Kind und Kegel angereist. Während wir beim Abendbrot saßen, nahm einer der jungen Männer von der Band eine an der Wand hängende Gitarre ab und ging mit den Kindern hinaus auf den Freisitz. Jetzt ist es um zehn und er singt immer noch.

Dann werde ich durch einen ziemlichen Lärm geweckt. Ich schaue auf die Uhr, es ist 1.30 Uhr. Die Sängerfamilie hat ihr Auto angelassen, steigt ein und fährt davon. Da unser Fenster angekippt ist, hat mich der Lärm geweckt und ich muss auf die Toilette. Von meinem Lärm, oder besser gesagt, von dem Lärm unseres Bettes, den es bei jeder meiner Bewegungen macht, wird Evi wach und muss auch zur Toilette. Die restlichen Leute im Raum waren nun sicher auch munter, wir haben aber lieber nicht gefragt. Während ich nach unserem Ausflug schnell wieder einschlafe und dabei möglichst jede Bewegung vermeide, hat Evi noch einen Hustenanfall und kann eine ganze Weile nicht einschlafen, wie sie mir am nächsten Morgen berichtet.

 15.Tag 
Von Sennes hinunter zur Perdü-Hütte und wieder hinauf zur Fanes-Hütte.
16.Urlaubstag - Sonntag, 29.08.2004
 17.Tag