Der lange Weg nach Cortina - Abstieg von Fanes.
17.Urlaubstag - Montag, 30.08.2004

Früh um sieben klingelt Evis Handy, sie drückt es so schnell wie möglich aus, aber auch ich bin nun wach. Wir gehen gleich duschen und anschließend zum Frühstück. Dieses ist Durchschnitt, aber man wird gut satt. Wir machen unser Brotkörbchen leer, dann werden die Kraxen gepackt. Etwa um neun haben wir das geschafft, wir gehen mit den Kraxen hinunter, setzen uns auf den Freisitz und Evi holt unsere Schuhe aus dem Schuhraum. Vom Freisitz aus sehen wir die kleine Kapelle an der Lavarella - Hütte, die uns schon gestern Abend aufgefallen war, in der Morgensonne liegen. Wir beschließen, sie anzuschauen. Nachdem wir die Schuhe angezogen haben, fragen wir an der Rezeption, ob wir die Kraxen noch eine Weile im Schuhraum lassen dürfen, man hat nichts dagegen.

Tag17, Bild1, 30.08.2004, 08:54 Uhr
Wir wollen heute nach Cortina wandern, Evi bei der Streckenplanung.
Tag17, Bild2, 30.08.2004, 08:54 Uhr
Zuerst wollen wir uns aber die kleine Kapelle bei der Ütia de Lavarela [2042m] anschauen.

Nun wandern wir zur fünfhundert Meter entfernten Lavarella - Hütte hinunter. Hier stehen noch einige Häuser und mittendrin die eindrucksvolle, neu gebaute Kapelle. Wir sind auf dem Weg zu ihr, da kommt uns ein Jeep entgegen, mit einem ziemlichen Tempo, wir müssen beiseite springen, damit wir nicht voll gespritzt werden. Der jugendliche Fahrer hält vor einer der Hütten und lädt einen Kasten Bier aus.

Tag17, Bild3, 30.08.2004, 09:09 Uhr
Es ist frisch und klar an diesem Morgen, das Gewitter hat die Luft gereinigt. Die Sonne sendet ihre ersten wärmenden Strahlen zu uns herab.
Tag17, Bild4, 30.08.2004, 09:12 Uhr
Wunderschön! Die auf der Karte namenlosen Spitzen des Massives Furcia dei Fers scheinen in den Wolken zu schweben. Die linke Spitze ist 2450m, die mittlere 2489m und die rechte 2404m hoch.
Tag17, Bild5, 30.08.2004, 09:13 Uhr
Eine kleine Brücke über den hier sehr breitflächig fließenden Rü d' al Plan. Er dient den Hütten hier oben zur Energiegewinnung.
Tag17, Bild6, 30.08.2004, 09:17 Uhr
Die Ücia de Fanes in der Morgensonne. Die Bergsilhouette hinter der Hütte ist der Ciamin [2610m], an den sich nach links die verschiedenen Bergspitzen bis zum Banch dal Se anschließen.

Die "Picia Capela dles Dolomites sön munt de Fanes" wurde im Jahr 2003 errichtet und ist dem HL Ujöp Freinademetz (1852 - 1908) geweiht. Wir schauen uns alles an, die Kapelle ist kreisrund und sehr schön. Die Türen sind mit Schnitzereien versehen. Dann wandern wir durch den sonnigen Morgen wieder zur Fanes - Hütte zurück. Dabei nehmen wir den anderen Weg, er führt uns die Straße entlang bis zum Bach und dann wieder nach rechts zur Fanes - Hütte. Auf der Straße sehen wir auf dem kurzen Stück Weg zwei tote Frösche und vier breit gefahrene Eidechsen. Gut, dass die Straße für den allgemeinen Verkehr gesperrt ist, sonst lägen wohl noch mehr tote Tiere hier.

Tag17, Bild7, 30.08.2004, 09:19 Uhr
Die "Picia Capela dles Dolomites sön munt de Fanes".
Tag17, Bild8, 30.08.2004, 09:21 Uhr
Das Innere gefällt durch seine schlichte, aber harmonische Ausgestaltung.
Tag17, Bild9, 30.08.2004, 09:21 Uhr
Wir schauen uns alles genau an.
Tag17, Bild10, 30.08.2004, 09:21 Uhr
Ein Detail aus einer der Holztüren.
Tag17, Bild11, 30.08.2004, 09:22 Uhr
Blick durch die Kapellentür zur Lavarella - Hütte.
Tag17, Bild12, 30.08.2004, 09:22 Uhr
Gut, dass wir diesen Abstecher gemacht haben!
Tag17, Bild13, 30.08.2004, 09:27 Uhr
Die Kapelle fügt sich sehr schön in die Umgebung ein.
Tag17, Bild14, 30.08.2004, 09:41 Uhr
Wir sind auf der Straße zur Fanes-Hütte und schauen den Rü d' al Plan flussaufwärts.
Tag17, Bild15, 30.08.2004, 09:42 Uhr
Aber auch der Blick den Bach abwärts kann sich sehen lassen. Im Hintergrund grüßt der markante Ciamin.
Tag17, Bild16, 30.08.2004, 10:40 Uhr
Die Sonne ist dickem Nebel und Wolken gewichen, aber es ist nicht kalt. Wir wandern mit voller Ausrüstung den Dolomiten-Höhenweg 10-11 [Alta Via Dolomiti] entlang.

Wir holen unsere Kraxen aus dem Keller und verabschieden uns von der Dame an der Rezeption. Wir wollen über den Weg 10 ins Val de Fanes hinunter wandern. Aber erst müssen wir noch knapp zweihundert Höhenmeter Anstieg bewältigen, bis wir über die Scharte am Ju de Limo hinweg sind. Wir kommen etwas ins Schwitzen und außer Puste. Die nach uns gestarteten Italiener, die zwei Pärchen, die an unserem Tisch saßen, holen uns langsam ein. Sie haben weniger Gepäck.

Dann geht es ein Stück waagerecht, wir kommen an dem See Le de Limo vorbei, den man umrunden kann und dessen Ufer total kahl sind. Nach einem Foto geht es weiter. Kurz danach kommen wir an die Stelle, wo der Weg 10 die Straße verlässt und quer durch das Gelände die Serpentinen der Straße abkürzt. Da der Boden aber vom gestrigen Gewitter noch nass ist, ziehen wir mit unseren schweren Kraxen die Straße vor. Die Italiener gehen den Weg 10, sie gewinnen dadurch soviel Vorsprung, dass wir sie nicht wieder sehen.

Tag17, Bild17, 30.08.2004, 10:40 Uhr
Der See Le de Limo mit dem Bergmassiv des Col Bechei Dessora [2794m] dahinter.
Tag17, Bild18, 30.08.2004, 10:49 Uhr
Nach der Kehre kürzt ein schmaler Weg den großen Bogen der Straße ab, wir entscheiden uns aber für die Straße.
Tag17, Bild19, 30.08.2004, 10:51 Uhr
Die dicken Wolken haben fast schon etwas Gespenstiges. Der Berg vor uns ist der Croda del Valon Bianco [2687m].
Tag17, Bild20, 30.08.2004, 10:54 Uhr
Als die Wolken kurz dünner werden, kann man auch den linken Berg erkennen, er gehört zum Massiv Parei de Col Bechei [höchster Berg Col Bechei Dessora, 2794m].
Tag17, Bild21, 30.08.2004, 10:56 Uhr
Eine einsame, aber bewohnte Hütte. Das Auto an der Straßenkehre gehört dem italienischen Finanzamt, wie wir beim Vorbeiwandern lesen konnten. Die Hütte heißt Ütia de Gran Fanes.

An der nächsten Kehre der Straße zweigt im Scheitelpunkt ein Weg ab und führt zu einer kleinen Hütte. Der Dolomiten - Höhenweg verläuft an der Hütte vorbei als Weg 11 zu den Zimes de Fanes, während der Weg 10 nach links an der Burg Podestagno vorbei bis nach Cortina d' Ampezzo führt. An der Abzweigung steht ein Jeep des italienischen Finanzamtes und kein Mensch ist weit und breit zu sehen. Die Beamten scheinen die Leute in der Hütte zu besuchen. Wir wandern an dem Jeep vorbei, ein Foto machen wir lieber nicht. Viel später, als wir schon fast unten im Tal sind, fährt der Jeep an uns vorbei. Evi ist der Meinung, sie haben vielleicht jemanden verhaftet, weil hinten im Wagen Zivilisten saßen.

Wir aber wandern erst einmal die Straße und ihre Serpentinen entlang und ärgern uns ein wenig, dass wir nicht den kürzeren Weg 10 genommen haben. Von nun an geht es stetig bergab, teilweise sogar ziemlich steil. Wir wandern Kilometer um Kilometer die schottrige Straße hinunter, wir sind ganz allein, weit und breit ist niemand zu sehen. Als der Höhenmesser etwa 1700 Höhenmeter zeigt und es 13 Uhr ist, sind wir mindestens schon fünf Kilometer gewandert. Wir befinden uns an einer leichten Verbreiterung des Baches Ru de Fanes, der neben dem Weg ins Tal fließt und wir legen hier eine größere Rast mit Brotzeit ein. Es gibt eine Büchse Leberwurst und Käse mit Brot.

Tag17, Bild22, 30.08.2004, 11:00 Uhr
Die Hütte und die Kehre mit dem Jeep der Finanzbehörden. Hier trennen sich die Wege.
Tag17, Bild23, 30.08.2004, 11:23 Uhr
Wir wandern nun abwärts. Der schmale Bach rechts neben uns ist der Rü de Fanes.
Tag17, Bild24, 30.08.2004, 11:34 Uhr
Trotz Nebel und Wolken beeindruckend: links die Ausläufer des Col Bechei Dessora [2794m], rechts die des Croda del Valon Bianco [2687m].
Tag17, Bild25, 30.08.2004, 11:44 Uhr
Das Tal weitet sich auf, der kleine Wasserlauf hat sich mittlerweile zu einem richtigen Bach gemausert.
Tag17, Bild26, 30.08.2004, 11:53 Uhr
Der Blick zurück, der Berg rechts gehört zum Col Bechei Dessora - Massiv.
Tag17, Bild27, 30.08.2004, 12:05 Uhr
Ein Stück weiter treffen wir auf diesen Block mit einer Inschrift.
Tag17, Bild28, 30.08.2004, 12:05 Uhr
Was uns wundert, wir haben 2004 - da fehlen wohl noch 12 Jahre.
Tag17, Bild29, 30.08.2004, 12:10 Uhr
Wir sind jetzt auf einer Höhe von ungefähr 1700 Metern. Der Berg vor uns im Nebel ist der Col Rosa [2166m].

Nach einer guten halben Stunde aber geht es wieder weiter. Gegen 15 Uhr kommen wir über eine Brücke, die ein sehr tiefes Tal überspannt. Es sieht so aus, als hätte sich der Fluss hier in vielen tausend Jahren extrem tief in den Berg eingegraben und die enge Schlucht geschaffen.

Tag17, Bild30, 30.08.2004, 13:22 Uhr
Eine Stunde später wird der Dunst dünner, die Sonne kommt hervor. Wir sind kurz vor den Cascata de Fanes.
Tag17, Bild31, 30.08.2004, 13:49 Uhr
Erst einmal gibt es eine kurze Pause.
Tag17, Bild32, 30.08.2004, 14:05 Uhr
Das Tal und die Berge hinter dem Wasserfall.
Tag17, Bild33, 30.08.2004, 14:05 Uhr
Blick auf die Schlucht der Cascata de Fanes.
Tag17, Bild34, 30.08.2004, 14:06 Uhr
So tief hinunter hat sich das Wasser des Ru de Fanes in die Felsen gefressen.
Tag17, Bild35, 30.08.2004, 14:30 Uhr
Der Weg 10-401 überquert den Rü de Fanes, dahinter der Taburlo [2261m] mit der Doppelspitze.
Tag17, Bild36, 30.08.2004, 14:30 Uhr
In der anderen Richtung fließt der Fluss romantisch durch den Wald.
Tag17, Bild37, 30.08.2004, 14:33 Uhr
Das Wasser ist sauber, sonst gäbe es keine Forellen.
Tag17, Bild38, 30.08.2004, 14:50 Uhr
Der Fluss hat sich tief in die Felsen hineingefressen.
Tag17, Bild39, 30.08.2004, 15:02 Uhr
Es sind interessante Schluchten entstanden.
Tag17, Bild40, 30.08.2004, 15:03 Uhr
Auch die Färbung des Wassers ist auffällig.
Tag17, Bild41, 30.08.2004, 15:04 Uhr
Wunderschön.

Mittlerweile sind immer mehr Wolken am Himmel, aber da wir nun auf 1500 Höhenmeter hinab gestiegen sind, ist es trotzdem warm. Aus dem Weg ist eine asphaltierte Straße geworden und es kommen uns immer mehr Italiener entgegen. Wir nähern uns also "bewohntem" Gebiet. Nach einer Straßenbiegung liegt der Eingang des Naturschutzgebietes "Parco Naturale Regionale delle Dolomiti d' Ampezzo" vor uns, in dem wir herumgewandert sind. Es gibt einen Parkplatz und eine Informationsstelle.

Es sitzt eine Frau in dem Info-Kiosk und gibt auf Wunsch Auskunft. Evi unterhält sich eine Weile mit ihr. Eigentlich wollen wir zur Burg Podestagno, von der nach ihrer Aussage aber nur noch das unterste Fundament übrig ist. Doch wir müssten von unseren jetzigen Standort bei 1300 Höhenmetern wieder bis auf knapp 1600 m hinaufsteigen. Nach dem langen Marsch sind uns zweihundert Höhenmeter Anstieg mit den Kraxen dann doch zuviel. Wir sind uns schnell einig, mit den Kraxen nicht, wir sind schon zu fertig. Fernsicht gibt es durch die tief hängenden Wolken sowieso nicht. Vielleicht morgen...

Wir erfahren weiterhin, dass wir den Zeltplatz, den wir suchen, nicht verfehlen können. Wir müssen uns immer parallel zum Fluss T. Boite halten, über den alten Flugplatz wandern, dann durch den Wald, über die Brücke und schon sind wir da. Weit sei es nicht.

Tag17, Bild42, 30.08.2004, 15:15 Uhr
Der "Eingang" des Parco Naturale Delle Dolomiti D´ Ampezzo.
Tag17, Bild43, 30.08.2004, 15:21 Uhr
Eine Bank in der Sonne - wir haben uns eine kleine Pause verdient.

Wir legen los, der erste Abschnitt führt uns einen Kilometer durch eine parkähnliche Landschaft. Links von uns verläuft parallel die große Landstraße 51, man sieht sie kaum, aber man hört und riecht sie. Dann kommen wir wirklich an ein Rollfeld, es ist ein alter Flugplatz. Nach einer halben Stunde Wandern auf der Start- und Landebahn erreichen wir einen Hangar, vor dem sogar ein eingepackter Hubschrauber steht. Die Füße tun uns mittlerweile weh, der Rücken und vor allem die Schultern schmerzen. Aber wir wandern weiter, was sollen wir auch sonst machen auf dieser großen Fläche?

Tag17, Bild44, 30.08.2004, 15:55 Uhr
Blick auf das Tal und die Burg Rud. Cast. Podestagno, dahinter der Croda de Rancona [2366m].
Tag17, Bild45, 30.08.2004, 15:59 Uhr
Hier heißt der Wasserlauf T.Boite und hat sich zu einem kleinen Flüsschen gemausert.
Tag17, Bild46, 30.08.2004, 15:59 Uhr
Das schnell dahinfließende Wasser hat immer noch seine charakteristische Färbung.
Tag17, Bild47, 30.08.2004, 16:15 Uhr
Blick zurück über das alte Rollfeld, über das wir gewandert sind. Im Hintergrund der Podestagno und der Croda de R'Ancona.

Eine Viertelstunde später sind wir an einer Brücke und kurz danach an der Rezeption des Campingplatzes. Die Übernachtung ist wider Erwarten preiswert, immerhin werden wir im "L'INTERNATIONAL CAMPING OLIMPIA" schlafen, aber es wird uns nur 13,50 € kosten. Wir erhalten noch ein paar Infos und ein Werbeangebot einer Seilbahn, aber keinen Hinweis, wo wir unser Zelt aufschlagen sollen. In Bezug darauf herrscht hier Selbstbedienung. So wandern wir über den Platz und suchen ein Stück Rasen.

Nach einem größeren Stück, das durch Wohnwagen-Dauercamper restlos und ohne Lücke belegt ist, kommen wir zum Restaurantgebäude, das auf der rechten Seite der Zeltplatzstraße liegt. Wir setzen - endlich - die Kraxen ab und sehen uns erst einmal um. Es gibt einen kleinen Laden, eine Gaststätte, die sich in einen Sitzbereich und ein Speise-Restaurant aufteilt und zusätzlich über einen Außenbereich verfügt, und dann die üblichen Einrichtungen eines Campingplatzes wie WC, Duschen usw.

Tag17, Bild48, 30.08.2004, 16:24 Uhr
Das Rollfeld ist sehr lang, aber jetzt sind wir auf Höhe des Zeltplatzes. Der Berg rechts ist ein Ausläufer des Pomagagnon.

Nach dem langen Marsch trinken wir ein Bier, dann suchen wir weiter nach einem Platz für unser Zelt. Der Zeltplatz verläuft parallel zur Fluss T.Boite, auf dessen gegenüberliegender Seite das Rollfeld liegt, über das wir gekommen sind. Wir kommen noch an einem weiteren Sanitärgebäude vorbei, dann wird die "Bebauung" des Platzes langsam weniger dicht. Wir sind nun schon fast am anderen Ende des Platzes angelangt, als wir auf eine freie Fläche stoßen. Eine Wiese ist es nicht, obwohl hier auch ein paar Grashalme wachsen.

Nach ein wenig Diskussion und lokaler Standplatzoptimierung ist das Zelt schnell aufgebaut. Wir haben allerdings einige Schwierigkeiten, da der Boden sehr hart und mit Kieseln durchsetzt ist. Ich laufe also eine Weile umher und suche einen passenden Klopfstein, mit dem ich dann prompt einige Heringe verbiege. Üblicherweise haben wir wegen des Gewichtes nichts zum Heringseinschlagen mit. Unsere Erdnägel sind aus Aluminium, ich treibe sie sonst eigentlich immer "händisch" in die Erde. Im Notfall suchen wir uns dann eben einen passenden Stein - alles, was wir mitnehmen, müssen wir auch tragen.

Tag17, Bild49, 30.08.2004, 16:30 Uhr
Bevor wir zum Zeltplatz gelangen, überqueren wir noch einmal den T.Boite.

Wir sind fast fertig mit einräumen, da beginnt es auch schon zu tröpfeln. Schnell den Rest ins Zelt räumen, geschafft. Da haben wir wieder einmal den richtigen Riecher gehabt, uns zügig um einen Schlafplatz zu kümmern. Jetzt folgt das übliche Programm, wir gehen Duschen, nach einem anstrengenden Tag wie heute eine Wohltat. Es gibt hier in dem zweiten Sanitärtrakt, der unserem Zelt näher liegt, für Männlein und Weiblein je einen riesigen Raum, in dem schätzungsweise 15 Duschkabinen, viele Toilettenboxen und jede Menge Waschbecken installiert sind. Der Zeltplatz wurde wohl im Rahmen der Olympischen Winterspiele von 1956 ausgebaut und man sieht doch, dass dies schon einige Zeit zurückliegt.

Als wir beide zurück sind und uns über unsere Erfahrungen mit den Sanitäreinrichtungen ausgetauscht haben, werfe ich den Kocher an. Unser Topf wird mit chinesischen Nudeln und Wasser gefüllt, das ganze lassen wir ein Viertelstündchen vor sich hin kochen. Dann sitzen wir gemütlich im Zelt und speisen, während es draußen mal mehr, mal weniger regnet. Es ist wie immer urgemütlich und wir überlegen schon, gleich im Zelt zu bleiben, aber das Schreiben des Reisetagesbuches ist im Liegen sehr unbequem. Also ziehen wir uns fein an und wandern zum Restaurant.

Hier finden wir auf der Speisekarte den "Insalata olimpia". Er schmeckt sehr gut, er besteht aus Schinkenwurst, frischem Salat, Gurke, Tomaten, Mozarella und frischen Gewürzen. Wir sitzen noch ein wenig in der Gaststätte. So gegen halb zehn zahlen wir, es kostet alles zusammen 26 €. Wir wandern durch die Nacht zurück zu unserem Zelt. Es ist kalt geworden, aber dafür regnet es nicht mehr. Wir sind heute rechtschaffen müde, kriechen ins Zelt und es ist Nachtruhe.

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Der lange Weg nach Cortina - Abstieg von Fanes.
17. Urlaubstag - Montag, 30.08.2004
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