Der Kreis schließt sich, vom Camping Olimpia an den Toblacher See.
18.Urlaubstag - Dienstag, 31.08.2004

Um sieben klingelt der Handywecker, aber es regnet gerade. Deshalb bleiben wir bis halb acht liegen, dann geht's zum Duschen. Danach gehe ich gleich aufwaschen, gestern hatte keiner mehr Lust. Anschließend setze ich Tee - Wasser an. Evi kommt zurück, als das Wasser kurz vor dem Kochen ist, sie war nach dem Duschen gleich Brötchen, Speck und Käse holen. Dann fängt es wieder an zu regnen, zwar nur leicht, aber wir ziehen uns zurück ins Zelt.

Es wird ein sehr rustikales Frühstück, als wir damit fertig sind, beraten wir. Gestern die lange Tour, heute alles voller Wolken. Die Burg können wir vergessen, das hat nur Sinn, wenn rundherum klare Sicht ist. Mit der Seilbahn auf einen Berg fahren für viel Geld ist Verschwendung, wenn es zwar ein Begrüßungsgetränk gibt, aber keine gute Sicht. Evi will am liebsten heute noch nach Toblach, da in zwei Tagen der Zug fährt und wir eine zuggebundene Fahrkarte haben, was mindestens in Deutschland wichtig ist. Wir müssen also genau diesen Zug erreichen, da will Evi nicht auf den letzten Drücker nach Toblach zurück, außerdem wollen wir uns beide noch das Städtchen anschauen.

Uns ist es kalt, wir haben eigentlich keine richtige Lust, irgendwas zu machen. Also kriechen wir wieder in unsere Schlafsäcke. Bis 11.00 Uhr machen wir noch ein Schläfchen, das sind 2 Stunden zusätzliche Erholung. Dann wache ich auf, ich denke, wenn wir heute noch nach Toblach wollen, müssen wir langsam loslegen. Und die äußeren Bedingungen sind mittlerweile auch günstiger. Es regnet nicht mehr, aber alles ist Wolken- und Nebelverhangen.

Tag18, Bild1, 31.08.2004, 10:48 Uhr
Wir stehen heute zum zweiten Mal auf.
Tag18, Bild2, 31.08.2004, 10:48 Uhr
Evi wirkt auch noch nicht so richtig topfit...
Tag18, Bild3, 31.08.2004, 10:50 Uhr
Auf dem Zeltplatz geht es ruhig zu, das Wetter sieht eher trübe aus.
Tag18, Bild4, 31.08.2004, 10:52 Uhr
Dieser Wohnwagen könnte so auch in Deutschland stehen.

Wir beginnen einzupacken. Eine Familie aus Deutschland, wohl aus Berlin, spielt neben uns Tennis. Punkt 12 Uhr sind die Kraxen fertig, wir sind abmarschbereit. Noch ein Blick zurück, haben wir auch nichts vergessen? Also los, quer über den gesamten Platz zur Rezeption. Wir wissen noch nicht, wann und wo der Bus abfährt. Evi geht hinein, meine Kraxe ist zu breit, zu zweit passen wir nicht ins Rezeptionsgebäude. Also mache ich in der Zwischenzeit ein paar Fotos.

Tag18, Bild5, 31.08.2004, 11:21 Uhr
Nun sind wir doch beim Einpacken.
Tag18, Bild6, 31.08.2004, 11:21 Uhr
Das Innenzelt steht noch.
Tag18, Bild7, 31.08.2004, 12:01 Uhr
Als wir alles zusammen haben, gehe ich zum T.Boite hinunter, um noch ein Foto zu machen.
Großes Bild mit Bergmarkierungen laden.

 

Tag18, Bild8, 31.08.2004, 12:01 Uhr
Blick den T.Boite hinunter in Richtung Cortina.
Tag18, Bild9, 31.08.2004, 12:02 Uhr
Evi wartet schon auf mich, sie hat heute nicht die beste Laune.
Tag18, Bild10, 31.08.2004, 12:08 Uhr
Nur am Rand stehen ein paar Zelte, der Rest ist eine große Wohnwagen - Siedlung.
Tag18, Bild11, 31.08.2004, 12:09 Uhr
Die große Sanitäranlage, mit Duschen, Toiletten, Waschgelegenheiten.
Tag18, Bild12, 31.08.2004, 12:09 Uhr
Die Hauptstraße des Zeltplatzes.
Tag18, Bild13, 31.08.2004, 12:10 Uhr
Sanitäranlagen, die Gaststätte mit Freisitz, ein Laden - das zweite große Zeltplatzgebäude.
Tag18, Bild14, 31.08.2004, 12:11 Uhr
Nun kommen wir zum Eingangsbereich.
Tag18, Bild15, 31.08.2004, 12:13 Uhr
Es ist alles sehr gepflegt, Blumen, Infotafeln...
Tag18, Bild16, 31.08.2004, 12:13 Uhr
und auf der anderen Seite ein Wasserspender.
Tag18, Bild17, 31.08.2004, 12:14 Uhr
In der Rezeption hat nur einer von uns mit Kraxe Platz, ich fotografiere lieber.
Tag18, Bild18, 31.08.2004, 12:14 Uhr
Der Eingangsbereich des Zeltplatzes mit der Rezeption.
Tag18, Bild19, 31.08.2004, 12:16 Uhr
Auch der Eingang ist geschmückt.
Tag18, Bild20, 31.08.2004, 12:18 Uhr
Noch ein Blick den türkisblauen T.Boite entlang, er fließt nach und durch Cortina d' Ampezzo.

Dann hat Evi bezahlt und kommt mit einigen Informationen aus der Rezeption. Wir müssen bis vor zur Hauptstraße und dann links die Straße entlang bis zum Hotel Fiames. Gegenüber diesem ist die Bushaltestelle. Ich hatte gehofft, dass wir am Olympia-Komplex vorbei kommen und bin nun einigermaßen enttäuscht. Jetzt ist es aber schwer, umzuplanen, da der Bus 14.20 Uhr fährt und Evi unbedingt mit will. Prompt haben wir einen kleinen Streit. Er dauert etwa eine halbe Stunde, in dieser Zeit sind wir bis zum Hotel Fiames gelaufen. Mit einer Verspätung von zehn Minuten kommt der Bus an. Ich nehme mir vor, wenn ich wieder mal in der Gegend bin, schaue ich mir unbedingt das Olympia-Zentrum an. Dann steige auch ich in den Bus ein.

Tag18, Bild21, 31.08.2004, 12:23 Uhr
Wir wandern die vielbefahrene Straße 51 in Richtung Fiames entlang, leider entfernen wir uns vom Olympia-Komplex.
Tag18, Bild22, 31.08.2004, 12:36 Uhr
Ich wollte ja eigentlich noch ins Olympia - Zentrum, aber mit Evi ging das heute nicht - nun stehen wir an der Bushaltestelle.
Tag18, Bild23, 31.08.2004, 12:38 Uhr
Das Buswartehäuschen.

Sicherheitshalber fragen wir noch mal den Fahrer, ja, der Bus fährt zum Toblacher See. Dann wollen wir durch die Sitzreihen nach hinten gehen. Leider ist Evis Kraxe so gepackt, dass sie mit aufgesetzter Kraxe nicht durchkommt. Sie setzt sie mit viel Mühe ab und schleift sie auf dem Fußboden nach hinten. Ich setze meine Kraxe vorsichtshalber auch ab, aber unten sind die Sitze enger zusammen, das geht mit meiner Kraxe erst recht nicht.

Tag18, Bild24, 31.08.2004, 12:39 Uhr
Der Bus hält in beiden Richtungen am Hotel Fiames.

Also muss ich das Teil wieder aufsetzen, aber der Fahrer ist inzwischen angefahren, das Ganze wird so zur Zirkusartistik. Dann, unter Einsatz aller meiner Kräfte und glücklicherweise ohne jemanden zu verletzen habe ich die schwere Kraxe wieder auf dem Rücken und gehe durch den Bus, mal links, mal rechts an den Sitzen entlang schleifend. Wir setzen unsere Kraxen eine Reihe vor uns ab, Evi ihre hat einen Fensterplatz, eigentlich hätten wir von Rechts wegen vier Billets lösen müssen. So aber kosten die rund sechsundzwanzig Kilometer für uns beide 7 €, bei Überlandfahrten ist der SAD preiswert. Und die beiden Kraxen sind auch im Preis mit drin.

Wir fahren auf der Straße im Tal durch den Teil der Dolomiten, den wir die letzten zwei Wochen weiter oben durchwandert haben. Wir schauen und ein bisschen Wehmut mischt sich in unsere Gedanken, da die schöne Zeit nun langsam aber sicher zu Ende geht. Aber wir werden wiederkommen!

Das Aussteigen ist dann problemlos, weil wir direkt am Ausgang sitzen. Erst setze ich meine Kraxe auf, dann gibt Evi mir ihre aus dem Bus heraus. Anschließend holt sie noch das Kleinzeug, unsere Stöcke und die Kamera und wir haben es geschafft. Die Fahrt hat eine knappe halbe Stunde gedauert, wir stehen nun vor dem Gasthaus am Toblacher See, an dem auch die Haltestelle ist. Hier kennen wir uns schon aus. So wandern wir auf der Straße das Stück um den See, bis wir am Zeltplatz sind. Das Wetter ist hier genauso wie in Cortina, was heißen soll, genauso schlecht.

Tag18, Bild25, 31.08.2004, 13:16 Uhr
Die Busfahrt hat eine halbe Stunde gedauert, jetzt schließt sich der Kreis. Wir sind wieder am Toblacher See auf dem Camping-Platz.
Tag18, Bild26, 31.08.2004, 13:19 Uhr
Es ist immer noch diesig. Wir wandern die Uferstraße entlang, reden schon wieder miteinander und haben beide bessere Laune.
Tag18, Bild27, 31.08.2004, 13:19 Uhr
Der Blick etwa vom Hotel aus über den See in Richtung Zeltplatz.
Tag18, Bild28, 31.08.2004, 13:21 Uhr
Das Seerestaurant mit Bootsverleih am gegenüberliegenden Ufer.
Tag18, Bild29, 31.08.2004, 13:22 Uhr
Das zum Zeltplatz gehörende Restaurant Seeschupfe [Il fienile].
Tag18, Bild30, 31.08.2004, 13:22 Uhr
Vorn rechts ist der Ausläufer des Sarlkofel [M.Serla, 2378m] zu sehen, dahinter ein Stück der Steilwand des Nock Il Dosso [1937m], auf der linken Seite das Massiv der Nasswand [Croda Bagnata, 2264m] - aber alle Berge sind in Wolken gehüllt.
Tag18, Bild31, 31.08.2004, 13:23 Uhr
Das Wehr vor dem Hotel, dahinter ein Ausläufer des Neunerkofels.
Tag18, Bild32, 31.08.2004, 13:23 Uhr
Das Wehr vor dem Hotel - echt romantisch.
Tag18, Bild33, 31.08.2004, 13:23 Uhr
Dieses kleine Wehr muss F.Rienza passieren, um in Richtung Toblach fließen zu können.
Tag18, Bild34, 31.08.2004, 13:25 Uhr
Alles da, was man so braucht...
Tag18, Bild35, 31.08.2004, 13:29 Uhr
Die Schrankenanlage des Zeltplatzes - für uns und unsere Kraxen natürlich kein Hindernis.

In der Rezeption bedeutet uns die Chefin, es geht erst in einer Stunde, also 15 Uhr, weiter. Deshalb gehen wir erst einmal das Zelt aufbauen und das ist auch gut so. Wir haben unsere Leinwandvilla kaum fertig, als es auch schon anfängt zu regnen. Wir campieren in der Nähe eines Tisches und einer Bank, auf die wir alle unsere Sachen gelegt haben. Uneingeweihte staunen immer, woher die vielen Sachen kommen, die hatten doch bloß zwei Kraxen mit? Nun räumen wir alles schnell ins Zelt, aber dann wird kurze Zeit später der Regen wieder schwächer und hört dann ganz auf.

Tag18, Bild36, 31.08.2004, 13:31 Uhr
Vorbei am zweistöckigen Sanitärpalast des Zeltplatzes...
Tag18, Bild37, 31.08.2004, 13:34 Uhr
vorbei an der heute leeren vorderen Zeltwiese...
Tag18, Bild38, 31.08.2004, 13:52 Uhr
bis zu unserem Traumplatz auf der hinteren Zeltwiese an unserer Bank.
Tag18, Bild39, 31.08.2004, 13:53 Uhr
Mit Blick auf den See und das Hotel - hier gefällt es uns.

Wir holen den Kocher und die Suppen raus und entscheiden uns, eine Nudelsuppe zu kochen. Kaum ist sie fertig, fängt es wieder an zu regnen, aber diesmal stärker und es hört auch nicht wieder auf. Wir verziehen uns also ins Zelt und speisen in aller Ruhe. Es gibt danach auch noch ein Brötchen und eine Schnitte mit Schinken, Zervelatwurst und Käse als Nachtisch. Nun sind wir satt. Was soll man bei so einem Wetter machen? Wir müssen auf die Anmeldung warten, können also nicht weg.

Tag18, Bild40, 31.08.2004, 18:23 Uhr
Es wird Abend, der Ausläufer des Neunerkofel - Massivs ist in Wolken gehüllt, die sich immer weiter heruntertasten.

Draußen regnet es sehr stark, also wickeln wir uns in unsere Schlafsäcke und legen einen ausgedehnten Mittagsschlaf ein. Evi wird zwischendurch wach, es ist etwa um fünf, und geht uns anmelden. Dann legt auch sie sich wieder hin, denn es regnet immer noch. Aber ungefähr gegen sechs Uhr werden wir beide endgültig wach und beschließen, ins Restaurant zu gehen. Wir ziehen uns um, dann geht es unter unseren superleichten Hightech - Schirm zum und durch den Sanitärtrakt hindurch. Ich muss seit Mittag mal pinkeln, aber Bergmenschen sind eben hart. Dann geht es weiter ins Restaurant "Zur Seeschupfe".

In italienischen Gaststätten wird man platziert, so ist es auch diesmal. Aber wir waren aus irgendeinem Grund dem "Oberkellner" nicht genehm. Es handelt sich um einen jungen Italiener, vielleicht fünfundzwanzig Jahre alt. Er wirkt sehr selbstbewusst, hat Gel im Haar. Wir werden kurz taxiert, und dann kriegen wir den Platz an einem Zweiertisch neben dem Gang zur Toilette bzw. zum Büro. Sein Verhalten ist etwas seltsam, aber an dieser Stelle merken wir das noch nicht so, wir wundern uns nur über unsere Plätze, die Gaststätte ist ja noch relativ leer.

Wir bestellen jeder eine Pizza, Evi Thunfisch mit Zwiebeln, Willi Schinken und Pilze. Nach einem Drei-Gänge-Menü steht uns heute nicht der Sinn. Zuerst sind wir allein in diesem Teil des Restaurants, es ist eigentlich doch ganz gemütlich. Doch dann, wir sind gerade mit dem Essen fertig, füllt sich der uns benachbarte Stammtisch mit vier italienischen Paaren. Jetzt ist es etwas lauter.

Wir sind mit dem Essen fertig und wollen nun noch etwas trinken. Evi rastet fast aus, weil unser Freund, der Oberkellner, aber auch die anderen Kellner, uns nicht beachten und keiner an unseren Tisch kommt. Es dauert fast eine halbe Stunde, ich bin schon drauf und dran, vor an die Theke zu gehen, als wir endlich die Bestellung für einen halben Liter Wein loswerden. Nun wird es aber doch noch ganz gemütlich.

Ich schreibe unsere Tageserlebnisse auf, von den Kellnern genau beobachtet. Und prompt fragt nach einer Weile der Oberkellner, der rein "zufällig" an unserem Tisch vorbeischlendert, was ich soviel schriebe? Ob ich wohl ein "Dottore", ein Doktor sei? Ich erkläre ihm, dass ich Reiseerlebnisse im Internet veröffentliche. Irgendwie haben wir von da an das Gefühl, das seine Einstellung uns gegenüber sich geändert hat. Wir unterhalten uns noch ein wenig, dann zahlen wir und gehen ins Zelt. Morgen haben wir viel vor - wir wollen Toblach besichtigen.

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18. Urlaubstag - Dienstag, 31.08.2004
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