Das Regenchaos und die Hirzer Hütte.
7.Urlaubstag - Freitag, 3.8.2007

Gestern war das Wetter umgeschlagen. Gegen Abend hatte sich ja die Bewölkung beeindruckend zusammengezogen und es begann zu regnen. Die Wirtin von der Streitweideralm hatte uns bestätigt, dass laut Wetterbericht eine Gewitterfront im Anmarsch war. In den Nachrichten wurde angekündigt, es werde wohl am Abend Gewitter geben.

Und genau so kam es auch. Ich hatte meine Notizen beendet, meinen Becher Rotwein ausgetrunken und mich in den Schlafsack eingemummelt. Als ich wohl gerade fest eingeschlafen war, da ging das Gewitter los. Während ich bloß halb wach wurde und das meiste davon verschlafen habe, wurde Evi richtig munter und bekam alles mit. Nun erzählt sie mir also beim Aufstehen, wie gewaltig es gedonnert hat und dass es ganz schön lange gedauert hat. Ein Gewitter in den Bergen ist ja doppelt beeindruckend.

Dafür wurde ich dann später in der Nacht mehrfach munter, weil ich auf mittleren Kieseln lag und diese ziemlich drückten. Besonders beim Drehen mit dem Schlafsack kann es einen schon wecken, wenn es von unten her plötzlich arg schmerzt. Und wenn man längere Zeit auf so einem Kiesel liegt, dann beginnt die Stelle auch zu schmerzen. Um dem auszuweichen, dreht man sich eben automatisch auf die andere Seite.

Manchmal drehte ich mich aber auch auf den Rücken, dass ist jedoch auch wieder nicht gut. Jetzt kann ich zwar gut liegen, aber ich beginne meist sofort zu schnarchen. Das ruft dann wiederum Evi auf den Plan, die davon munter wird. So wird es durch das Gewitter und die Kiesel eine unruhige Nacht, beide sind wir mehrfach munter. Ausschlafen ist auch nicht, na ja, der Wecker steht ja auf um sechs. Aber es kommt noch schlimmer, denn wir werden schon halb sechs geweckt. Der Akku von Evis Handy ist alle, das muss uns das Teil natürlich sofort lautstark und ausdauernd mitteilen. Dann fährt es sich herunter.

Alles kein Problem, es gibt ja noch mein Handy. Wir haben es immer nur einmal am Tag kurz eingeschaltet, damit der Akku länger hält. Evi sucht es heraus, macht es an und stellt den Wecker auf um sechs. Wir legen uns die halbe Stunde noch mal hin. Als die Weckzeit dann heran ist, klingeln beide Handys, weil auch das von Evi seinen Weckauftrag trotz der Abschaltung brav erfüllt. Evi drückt beide „Wecker“ aus. Gerade, als wir überlegen, ob wir nun aufstehen, fängt es sehr stark an zu regnen. Angesichts der „kurzen“ Nacht beschließen wir also spontan, noch eine Stunde Schlaf dranzuhängen.

Evi gibt also sieben Uhr in den Wecker meines Handys ein. Leider klappt es aber mit dem Schlafen nur schlecht. Evis heruntergefahrenes Handy meldet sich pflichtbewusst alle fünf Minuten und wiederholt den Weckruf für um sechs. Wir bestätigen, dann ist erst mal Ruhe – fünf Minuten. Das geht so lange, bis Evi genervt das Handy einschaltet und schnell den Wecker ausschaltet. Der Akku reicht gerade noch für diese Aktion. Danach ist dann endlich Ruhe bis um sieben.

Mein Handy weckt uns ordnungsgemäß. Wir schauen uns an, es regnet immer noch. Trotzdem wollen wir nun aber aufstehen und frühstücken, wir haben ja versprochen, dass wir bis um neun abgebaut haben. Vielleicht hört der Regen in der Zwischenzeit ja auch auf.

Also gut, ich hole den Kocher heraus und setze Wasser für den Kaffee an. Heute passiert alles im Zelt oder in der Apside, aber das ist ja kein Problem. Zum Frühstück gibt es von dem guten Schwarzbrot, dem Dauerbrot. Evi isst eine halbe Scheibe mit Honig, ich anderthalbe. Dann gönne ich mir noch eine Schnitte mit Käsecreme, aber irgendwie ist das ein fürchterliches Zeug.

Tag7, Bild1, 3.8.2007, 7:00 Uhr
In der Nacht hat es gewittert, es regnet auch früh noch.
Tag7, Bild2, 3.8.2007, 7:00 Uhr
Es hat abgekühlt und das Tal ist voller Nebel.

Aus irgendeinem Grund haben wir heute beide keinen richtigen Appetit. Nach dem opulenten Mahl beginnen wir mit dem Einpacken. Heute ist das besonders erschwert, weil es ja regnet. Da ist eine gute Logistik gefragt, weil wir gezwungen sind, alles im Zelt zusammen zu packen. Erst ist Evi dran, sie packt ihre Kraxe von Grund auf neu, anschließend bin ich dran. Es ist anstrengend, so zu knien und dabei alles einzupacken. Da tut nach einer Weile der Rücken kurz über dem Hintern ziemlich weh.

Wir brauchen in dem engen Zelt fast eine Stunde und so ist es schon halb neun, als wir aus dem Zelt kriechen. Das Zelt ist nun komplett leer, nur die Kraxen liegen noch darin. Ich schaffe die Rucksäcke nacheinander hoch zum überdachten Freisitz an der Gaststätte, erst Evi ihren, dann meinen. Anschließend hole ich noch verschiedenes Kleinzeug, das nachher außen an den Kraxen befestigt wird, wie zum Beispiel die Wasserflaschen und so. Danach bauen wir das Zelt ab, es ist sehr nass. Es wird in Plastik-Säcke verpackt, die eigentlich Müllsäcke sind. Dann haben wir die Wiese geräumt, wir gehen mit den Säcken und den letzten Gegenständen zur Gaststätte hoch. Es nieselt immer noch gleichmäßig.

Tag7, Bild3, 3.8.2007, 8:43 Uhr
Ein Regentag, sollte uns das die Laune verderben – nein!

Auf dem Freisitz der Jause packen wir den Rest zusammen. Das Zelt wird in seinen Plastiksäcken außen auf die Kraxen geschnallt, die letzten Gepäckteile werden eingepackt und dann kommt der jeweilige Regenschutz über den Rucksack. Wir sind mittendrin mit den Kraxen, da kommt der Lieferant der Hütte. Es ist punkt neun Uhr. Die Wirtin hat sicher gewusst, dass er um diese Zeit kommt. Sie hatte uns ja gebeten, dass wir vor neun Uhr einpacken. Wir schlussfolgern daraus, dass sie wohl nicht wollte, dass er unser Zelt auf ihrem Grundstück stehen sieht. Deshalb hatte sie wohl auch mehrfach gefragt, ob wir rechtzeitig einpacken werden.

Tag7, Bild4, 3.8.2007, 8:44 Uhr
Wir sind auch für Regen gerüstet.
Tag7, Bild5, 3.8.2007, 8:46 Uhr
Im Zelt eingepackt, zum Schluss das Zelt, auf dem Freisitz ist es trocken.

Da hat es ja gut geklappt. Die Wirtin, die wohl erleichtert ist, bietet uns einen Kaffee an. Wir nehmen jeder einen, Evi einen Capuccino, ich einen schwarzen. Wir unterhalten uns auch noch ein wenig mit der Wirtin, aber sie hat wenig Zeit, sie muss sich ja um ihren Lieferanten kümmern.

Wir trinken unseren Kaffee aus, dann gehen wir hinein in die Gaststube und bezahlen. Anschließend verabschieden wir uns, setzen unter dem Vordach die Kraxen auf und los geht es. Es regnet immer noch, aber es hat etwas nachgelassen, es ist eher ein starkes Nieseln.

Tag7, Bild6, 3.8.2007, 9:14 Uhr
Meine Kraxe mit Regenschutz.
Tag7, Bild7, 3.8.2007, 9:15 Uhr
Evi in der Regenausführung. Es gab noch einen Kaffee.

Wir wandern nun wieder durch den Wald, es geht immerzu abwärts. Wir befinden uns auf einem breiten, ordentlichen Forstweg. Mitten auf der Strecke überholt uns ein Jeep mit zwei Männern darin, sie sind offensichtlich Förster oder doch von der Forstbehörde. Während Sie ganz langsam an uns vorbeifahren, schauen sie interessiert zu uns herüber. Aber kaum sind sie vorbei, nimmt der Beifahrer wieder das Fernglas zur Hand und schaut auf den vor uns liegenden Berg. Wir wandern ihnen hinterher.

Nach einiger Zeit erreichen wir unten im Tal einen Bach. Das Wasser fließt über mehrere Kaskaden abwärts. An der kleinen Brücke, die ihn überspannt, steht der Jeep von vorhin. Einer der beiden Förster, der Beifahrer, steht am Bach und schaut mit dem Fernglas hinauf auf den Berg. Dort oben ist eine große Steinschütte, droht sie etwa abzurutschen? Es hat ja die ganze Nacht stark geregnet, dazu kommen noch die Gewittergüsse gestern Abend. Der Fahrer des Jeeps ist jedenfalls nicht zu sehen, er erkundet sicher die Lage vor Ort.

Tag7, Bild8, 3.8.2007, 9:41 Uhr
Nun wandern wir durch den Nieselregen, das hat auch was.
Tag7, Bild9, 3.8.2007, 9:41 Uhr
Für die Gegend war der Regen wichtig, es war schon zu lange trocken.
Tag7, Bild10, 3.8.2007, 9:46 Uhr
Frisch gewaschene Berge…
Tag7, Bild11, 3.8.2007, 9:52 Uhr
Überall steigt der Nebel auf.
Tag7, Bild12, 3.8.2007, 9:53 Uhr
Unser Regenschutz funktioniert.
Tag7, Bild13, 3.8.2007, 9:53 Uhr
Und wir brauchen ihn auch.
Tag7, Bild14, 3.8.2007, 10:06 Uhr
Die Bächlein führen wieder mehr Wasser.
Tag7, Bild15, 3.8.2007, 10:06 Uhr
Es gibt wieder genug Wasser durch die nächtlichen Regenfälle.
Tag7, Bild16, 3.8.2007, 10:07 Uhr
Der Jeep der Bergwacht, sie beobachten die Schütte am Hang.

Na gut, wir wandern weiter und überqueren auf der Brücke den Bach. Nach einigen hundert Metern parallel zum Ufer kommt uns dann auch der Fahrer des Jeeps, der zweite Förster entgegen. Er war wohl wirklich oben an der Schütte und hat vor Ort geschaut. Wir wandern mit einem freundlichen Gruß, der auch Erwiderung findet, weiter. Der Bach bildet den Talgrund, von hier aus geht es nun steil bergan. Wir folgend dem Weg bergauf durch den Wald, stellenweise nimmt er auch die Gestalt einer Treppe an. Nach etwa zwei Kilometern geht der schmale Weg in eine Schotterstraße über. Wir folgen dem weiten Bogen, den die Straße hier macht.

Tag7, Bild17, 3.8.2007, 10:07 Uhr
Es nieselt und regnet immer noch.
Tag7, Bild18, 3.8.2007, 10:07 Uhr
Evi hat es eilig zur Hirzer Hütte.
Tag7, Bild19, 3.8.2007, 10:35 Uhr
Irgendwie melancholisch, die kleine Kapelle…
Tag7, Bild20, 3.8.2007, 10:35 Uhr
Wir sind an der Imbissstube Hiasl-Hof.

Gegen halb elf kommen wir an die erste Jause, der Hiasl-Hof. Das eigentliche Restaurant hat geschlossen, der „Imbiss“ dagegen hat geöffnet. Die „Stube“, in die wir gebeten werden, ist eine ursprüngliche Bauernstube und beeindruckt uns sehr. Evi bestellt sich eine Buttermilch, ich trinke lieber ein Bier, ein Forst Pilsner, wie kann es anders sein hier in Südtirol.

Tag7, Bild21, 3.8.2007, 10:35 Uhr
Zeit für ein zweites Frühstück?
Tag7, Bild22, 3.8.2007, 10:36 Uhr
Bis zur Hirzer Hütte ist es noch ein Stück.
Tag7, Bild23, 3.8.2007, 10:36 Uhr
Das Wetter ist auch nicht berauschend, obwohl es jetzt aufreißt.
Tag7, Bild24, 3.8.2007, 10:37 Uhr
Evi ist auch für eine Einkehr.
Tag7, Bild25, 3.8.2007, 10:44 Uhr
Wir haben die Einkehr nicht bereut, diese Gaststube muss man gesehen haben.
Tag7, Bild26, 3.8.2007, 10:44 Uhr
Es gibt so viele Details, das man eine ganze Weile schaut.
Tag7, Bild27, 3.8.2007, 10:44 Uhr
Selbst ein Ofen darf nicht fehlen.
Tag7, Bild28, 3.8.2007, 10:45 Uhr
Evi Milch, ich ein Bier, wollen wir was essen?
Tag7, Bild29, 3.8.2007, 10:45 Uhr
Einfach urig.
Tag7, Bild30, 3.8.2007, 10:45 Uhr
Jedes Detail ist liebevoll gestaltet.
Tag7, Bild31, 3.8.2007, 10:45 Uhr
Die Bauernstube ist irgendwie heimelig.
Tag7, Bild32, 3.8.2007, 11:14 Uhr
Es war schön, doch nun wollen wir weiter.

Dann zahlen wir gleich, wir wollen schnell weiter, denn wir haben uns ja für heute viel vorgenommen. Wir kommen aus der Gaststätte und treffen direkt auf eine Familie, die davor steht. Die Eltern sprechen uns an und sofort entsteht eine Unterhaltung. Es stellt sich heraus, dass die vier von der Hirzer Hütte kommen. Sie gehen praktisch den gleichen Weg wie wir, nur in der umgekehrten Richtung. Wir können ihnen ein paar Tipps geben, besonders in Bezug auf Falseben und die Katzenleiter. Aber auch wir erfahren, was uns heute noch so erwartet auf dem nächsten Teilstück.

Nun geht es aber endlich los in Richtung Hirzer. Wir wandern über eine Alm. Aber es dauert nicht lange und wir kommen an eine Wegkreuzung. Neben dem Zaun geht ein Weg ab, links führt die „Straße“ den Berg hinunter. Dann gibt es noch einen dritten Weg, er führt in der Mitte weiter. Wir sind uns nicht sicher und entscheiden uns für den mittleren Weg. Diesmal hatten wir aber Glück, wir haben richtig gewählt. Nachdem wir einige Zeit gelaufen sind, gibt es dann auch wieder Markierungen und Wegweiser, die uns das bestätigen.

Tag7, Bild33, 3.8.2007, 11:14 Uhr
Auch die Bewölkung hat sich aufgelockert.
Tag7, Bild34, 3.8.2007, 11:25 Uhr
Hier heißt die Imbissstube Hiaslbauer, auf der Karte dagegen Hieslbauer?
Tag7, Bild35, 3.8.2007, 11:24 Uhr
Eine schöne Aussicht.
Tag7, Bild36, 3.8.2007, 11:26 Uhr
Hinter der Jause geht es am Waldrand weiter.
Tag7, Bild37, 3.8.2007, 11:26 Uhr
Nach uns kamen gleich die nächsten Gäste.
Tag7, Bild38, 3.8.2007, 11:26 Uhr
Bessert sich das Wetter?
Tag7, Bild39, 3.8.2007, 11:28 Uhr
An der Rückseite des Hauses sieht man, das es schon älter ist.
Tag7, Bild40, 3.8.2007, 11:28 Uhr
Wunderschön.
Tag7, Bild41, 3.8.2007, 11:30 Uhr
Ein letzter Blick zurück, dann…
Tag7, Bild42, 3.8.2007, 11:33 Uhr
…geht es wieder aufwärts.
Tag7, Bild43, 3.8.2007, 11:50 Uhr
Es regnet nicht mehr.

So wandern wir weiter durch den Wald, bis wir an eine Bank kommen. Es ist nun schon dreizehn Uhr und es ist an der Zeit, eine Pause zu machen. Das Wetter ist auch zunehmend besser geworden. Also setzen wir die Kraxen ab und es gibt den halben Liter Rotwein, den wir heute früh in eine unserer Wasserflaschen umgefüllt haben. Wir waren gestern Abend so müde, dass die halbe Flasche übrig geblieben war. Jetzt schmeckt uns der Wein natürlich hervorragend, er passt zu den Schoko-Keksen, die Evi aus der Kraxe zaubert.

Tag7, Bild44, 3.8.2007, 11:51 Uhr
Es wird bestimmt noch schön heute.
Tag7, Bild45, 3.8.2007, 11:55 Uhr
Eine uralte Scheune, sie wird aber genutzt.
Tag7, Bild46, 3.8.2007, 11:59 Uhr
Es geht bergauf.
Tag7, Bild47, 3.8.2007, 12:03 Uhr
Die Wolken verziehen sich langsam.
Tag7, Bild48, 3.8.2007, 12:03 Uhr
Über Meran scheint wohl schon wieder die Sonne.
Tag7, Bild49, 3.8.2007, 12:07 Uhr
Der Wanderweg ist romantisch.
Tag7, Bild50, 3.8.2007, 12:14 Uhr
Jetzt hat auch uns die Sonne wieder erreicht.
Tag7, Bild51, 3.8.2007, 12:14 Uhr
Ein wichtiger Griff – die Steine sind sehr glatt bei der Nässe.
Tag7, Bild52, 3.8.2007, 12:15 Uhr
Wunderschön, dieser Mini-Wasserfall.
Tag7, Bild53, 3.8.2007, 12:16 Uhr
Hier fließen im Frühjahr sicher ganz andere Wassermengen zu Tal.
Tag7, Bild54, 3.8.2007, 12:16 Uhr
Evi ist schon drüben.
Tag7, Bild55, 3.8.2007, 12:16 Uhr
Sie wartet auf mich.
Tag7, Bild56, 3.8.2007, 12:20 Uhr
Sogar Algen gibt es in diesem Bach.
Tag7, Bild57, 3.8.2007, 12:22 Uhr
Wir wandern weiter.
Tag7, Bild58, 3.8.2007, 12:37 Uhr
Es gibt überall Wegweiser.
Tag7, Bild59, 3.8.2007, 12:38 Uhr
Wir suchen den richtigen Weg.
Tag7, Bild60, 3.8.2007, 12:56 Uhr
Hier ist die Hirzer Seilbahn ausgeschildert.
Tag7, Bild61, 3.8.2007, 12:57 Uhr
Auf dieser Bank machen wir Rast.
Tag7, Bild62, 3.8.2007, 12:58 Uhr
Evi hat gestern Abend den restlichen Rotwein in diese Flasche gefüllt.
Tag7, Bild63, 3.8.2007, 13:36 Uhr
Die sieht man eher selten.

Nach etwa zwanzig Minuten fühlen wir uns ein wenig erholt, deshalb geht es weiter. Nun wird es erst einmal wieder steil. Quasi als Belohnung kommen wir dann oben an eine weitere Jause. Zuerst schauen wir nach dem Ausblick in Richtung Westen, dann kehren wir ein. Es ist die Stafell-Hütte. Jetzt gibt es richtig Mittag, zünftig und gut – wir entscheiden uns für Speck am Brettl. Dazu gönnt sich Evi eine Buttermilch, ich trinke lieber etwas bewährtes, ein Pils von Forst. Es schmeckt uns beiden sehr gut.

Tag7, Bild64, 3.8.2007, 13:37 Uhr
Wunderschön, die vielen Grün - Töne.
Tag7, Bild65, 3.8.2007, 13:38 Uhr
Wir wollen schnell zur Hirzer Hütte.
Tag7, Bild66, 3.8.2007, 13:40 Uhr
Da hinten scheint eine Jause zu sein.
Tag7, Bild67, 3.8.2007, 13:42 Uhr
Hier hat man auch wieder besseren Ausblick.
Tag7, Bild68, 3.8.2007, 13:40 Uhr
Auf der anderen Seite des Tales gibt es noch mehr Wolken.
Tag7, Bild69, 3.8.2007, 13:42 Uhr
Jetzt ist es nicht mehr weit.
Tag7, Bild70, 3.8.2007, 13:42 Uhr
Jetzt sind wir an der Jause.
Tag7, Bild71, 3.8.2007, 13:52 Uhr
Normalerweise sind die Liegen von Sonnenhungrigen belegt.
Tag7, Bild72, 3.8.2007, 13:53 Uhr
Auch hier schauen wir nach Meran hinunter.
Tag7, Bild73, 3.8.2007, 13:54 Uhr
Zwei Damen haben sich immerhin gefunden.
Tag7, Bild74, 3.8.2007, 13:54 Uhr
Die Stafell-Hütte, wir sind hier auf 1970 m.
Tag7, Bild75, 3.8.2007, 13:55 Uhr
Evi hat sich schon einen Tisch gesucht.
Tag7, Bild76, 3.8.2007, 13:56 Uhr
Machen wir eine kleine Rast.
Tag7, Bild77, 3.8.2007, 13:55 Uhr
Das gehört mit zu Meran 2000, von rechts nach links: Gr.Ifinger (2581 m), Verdinser Plattenspitz (2680 m), etwas dahinter der Kanzel Plattingerspitz (22670 m) und vorn der Videgger Plattenspitz (2610 m).
Tag7, Bild78, 3.8.2007, 13:56 Uhr
Es gibt ein zünftiges "Speck am Brettl".
Tag7, Bild79, 3.8.2007, 14:07 Uhr
Evi trinkt dazu eine Milch, ich ein Forster Bier.
Tag7, Bild80, 3.8.2007, 14:08 Uhr
Die Wolken schlagen Kapriolen.

Evi fragt die Bedienung noch nach dem Weg in Richtung Hirzer, dann brechen wir auf. Unser nächstes Ziel ist die Station Klammeben. Das ist die Bergstation der Hirzer Seilbahn. Nach einem weiteren Anstieg wird der Weg dahin dann eher gemütlich, es geht ohne Steigung immer am Berg entlang. Dazu hat man einen schönen Blick in Richtung Meran, sowohl auf die Stadt als auch auf die Berge dahinter. Dann haben wir die Station Klammeben erreicht, aber wir halten uns nicht erst lange auf. Es geht gleich weiter in Richtung Hirzer Hütte.

Tag7, Bild81, 3.8.2007, 14:34 Uhr
Es hat geschmeckt, wir ziehen weiter.
Tag7, Bild82, 3.8.2007, 14:36 Uhr
Laut dem Wegweiser brauchen wir noch eine dreiviertel Stunde.
Tag7, Bild83, 3.8.2007, 14:38 Uhr
Langsam kommen wir in höhere Regionen.
Tag7, Bild84, 3.8.2007, 14:39 Uhr
Jetzt sind wir schon an Meran vorbei, gegenüber liegt die Texel-Gruppe.
Tag7, Bild85, 3.8.2007, 14:41 Uhr
Es ist eine Art Panoramaweg.
Tag7, Bild86, 3.8.2007, 14:41 Uhr
Die kennen wir von 2002, das ist die Hirzer Seilbahn.
Tag7, Bild87, 3.8.2007, 14:42 Uhr
Die oberste Station der Bahn, eine Gondel legt gerade an.
Tag7, Bild88, 3.8.2007, 14:41 Uhr
Wir erinnern uns noch ganz genau an die Seilbahn...
Tag7, Bild89, 3.8.2007, 14:42 Uhr
...und irgendwo da drüben ist die Jause "Longfallhaus".
Tag7, Bild90, 3.8.2007, 14:47 Uhr
Die Texel-Gruppe.
Tag7, Bild91, 3.8.2007, 14:52 Uhr
Übermorgen wollen wir da drüben sein.
Tag7, Bild92, 3.8.2007, 14:53 Uhr
Das Gipfelkreuz ist auf der Karte eingezeichnet, aber es hat keinen Namen.
Tag7, Bild93, 3.8.2007, 14:53 Uhr
Jetzt müsste dort der Hirzer auftauchen. Die Alm im Vordergrund hießt Sonntagsweide.
Tag7, Bild94, 3.8.2007, 14:54 Uhr
Dort ist das Kreuz auf dem Gipfel des Hirzer.
Tag7, Bild95, 3.8.2007, 14:55 Uhr
Durch das Fotografieren bin ich zurückgefallen…
Tag7, Bild96, 3.8.2007, 14:56 Uhr
…jetzt wartet Evi auf mich.
Tag7, Bild97, 3.8.2007, 14:57 Uhr
Was hat sie denn entdeckt?
Tag7, Bild98, 3.8.2007, 14:57 Uhr
Evi schaut den Kühen zu.
Tag7, Bild99, 3.8.2007, 14:58 Uhr
Noch einmal Meran unten im Tal.
Tag7, Bild100, 3.8.2007, 15:00 Uhr
Der Berg mit dem Kreuz ist 2230 m hoch, einen Namen hat er auf der Karte nicht.
Tag7, Bild101, 3.8.2007, 15:02 Uhr
Wir sind an der oberen Station.
Tag7, Bild102, 3.8.2007, 15:04 Uhr
Es ist auch eine Jause dabei, wir gehen aber nicht erst hinunter.
Tag7, Bild103, 3.8.2007, 15:05 Uhr
Auf dieser Bank haben wir 2002 gesessen und mit Evis Eltern telefoniert.
Tag7, Bild104, 3.8.2007, 15:05 Uhr
Es ist toll, dass sie immer noch da steht.
Tag7, Bild105, 3.8.2007, 15:05 Uhr
Evi will schnell zur Hütte wegen dem Quartier.
Tag7, Bild106, 3.8.2007, 15:05 Uhr
Sie haben es sich bequem gemacht.
Tag7, Bild107, 3.8.2007, 15:05 Uhr
Was sie wohl von uns denken?

Den Weg von hier bis zur Hütte kennen wir ja schon von 2002, damals gingen wir ihn in der anderen Richtung. Es ist nun nicht mehr weit und auch nicht anstrengend, nach einer viertel Stunde sind wir da. Wir sind auch ganz froh, dass wir schon so zeitig hier sind, denn wir wollen möglichst ein Zimmer in der Hütte haben. Also sind die ersten Handlungen nach unserer Ankunft der Gang zur Theke und die Frage nach einem Quartier. Es ist uns egal, ob Zimmer oder Lager. Hoffentlich ist noch was frei.

Aber unsere Sorge ist unbegründet, es gibt noch genügend Übernachtungsmöglichkeiten. Wir bekommen das Zimmer 3, das ist genau über dem Eingang, da ist auch das Fenster. Wir schauen sozusagen nach Süden zum Hirzer hinüber, schöner kann die Aussicht gar nicht sein.

Tag7, Bild108, 3.8.2007, 15:08 Uhr
Diesen Weg kennen wir schon von damals.
Tag7, Bild109, 3.8.2007, 15:09 Uhr
Dort hinten geht es auf den Hirzer.
Tag7, Bild110, 3.8.2007, 15:10 Uhr
Da ist auch die Hirzer Hütte, es sind mehr Gebäude geworden.
Tag7, Bild111, 3.8.2007, 15:10 Uhr
Auch die andere Jause gibt es noch.
Tag7, Bild112, 3.8.2007, 15:18 Uhr
Jetzt sind wir schon nah dran. Die vorderen beiden Hütten sind neu gebaut.
Tag7, Bild113, 3.8.2007, 15:18 Uhr
Nur noch um diese Kurve…
Tag7, Bild114, 3.8.2007, 15:20 Uhr
...da ist ein Wasserwerk, das ein Holzstück auf einen Topf schlagen lässt.
Tag7, Bild115, 3.8.2007, 15:22 Uhr
Der letzte Wegweiser, gleich bei der Hütte.
Tag7, Bild116, 3.8.2007, 15:23 Uhr
Drüben ist die Texel–Gruppe.
Tag7, Bild117, 3.8.2007, 15:22 Uhr
Nun sind wir da.

Tag7, Bild118, 3.8.2007, 15:24 Uhr
Den Freisitz gibt es auch noch.

So, eine Unterkunft ist uns sicher. Wir hätten zur Not auch neben der Hütte gezeltet, aber so ist es uns lieber. Wir gehen gleich hoch mit den Kraxen und packen aus, anschließend duschen wir. Dann bringen wir die vom Gewitter gestern noch nassen Sachen, insbesondere das Zelt, hinunter zum Kinderspielplatz. Er ist von einem Zaun umgeben, darauf können wir alles gut trocknen. Es ist ja mittlerweile sogar etwas sonnig, auf jeden Fall auch windig, da geht das auch schnell.

Wir setzen uns derweil auf den Freisitz, der noch gut besetzt ist mit Tagesgästen. So haben wir unsere Sachen im Blick und wir können uns etwas Gutes tun. Evi trinkt einen Tee, ich lieber noch ein kleines Pils von Forst. Während wir so sitzen und warten, beginne ich schon mit dem Schreiben. Gegen fünf Uhr merkt man dann deutlich, dass bald die letzte Seilbahn hinunter nach Meran fährt, denn der Freisitz leert sich zunehmend. Eine Familie nach der anderen bricht auf.

Tag7, Bild119, 3.8.2007, 15:59 Uhr
Wir haben einen eigenen Raum mit Doppelstockbetten.
Tag7, Bild120, 3.8.2007, 16:00 Uhr
Eine Waschgelegenheit auf dem Zimmer.
Tag7, Bild121, 3.8.2007, 16:21 Uhr
Ausblick auf den Freisitz und die Alm davor.
Tag7, Bild122, 3.8.2007, 16:32 Uhr
Unser Zelt ist von heute morgen noch nass, wir wollen es trocknen.
Tag7, Bild123, 3.8.2007, 16:32 Uhr
Auch die Regenklamotten hängt Evi auf.
Tag7, Bild124, 3.8.2007, 16:32 Uhr
Selbst auf dem Grundstück ist alles ordentlich ausgeschildert.
Tag7, Bild125, 3.8.2007, 16:33 Uhr
Jetzt geht es auf den Freisitz.
Tag7, Bild126, 3.8.2007, 16:34 Uhr
Viele Gäste sind nicht mehr da, die letzte Bahn nach unten fährt bald.
Tag7, Bild127, 3.8.2007, 16:38 Uhr
Da oben wohnen wir. Eddi hält Wacht.
Tag7, Bild128, 3.8.2007, 16:40 Uhr
Irgendwie scheint es ihm zu gefallen, er grinst.

Tag7, Bild129, 3.8.2007, 16:40 Uhr
Das neue Gebäude neben der alten Hütte.

Uns wird es nun zu kalt hier draußen, wir nehmen unsere Getränke und gehen hinein. Hier in der Gaststube ist es gemütlich warm. Ich schreibe weiter, Evi liest etwas. Später holen wir noch unsere Sachen, die sehr schön getrocknet sind. Wir schaffen sie gleich hoch aufs Zimmer und verpacken sie. Anschließend kehren wir in die „Stube“ zurück. Evi schreibt nun einige Ansichtskarten, ich widme mich weiter dem Bericht.

Wir haben mit der Zeit schon etwas Hunger, aber ab achtzehn Uhr gibt es ja Abendbrot. Ich bestelle mir Speckeier mit Bratkartoffeln und Salat, Evi bevorzugt eine Nudelsuppe und will danach den „Graukäse sauer“ probieren. Es schmeckt uns beiden sehr gut. Während wir mit dem Essen beginnen, setzt sich ein älteres Ehepaar aus Frankfurt mit an unseren Tisch. Sie saßen erst an dem großen Tisch auf der anderen Seite der Stube, aber auf der Hütte übernachtet heute auch eine vielköpfige Familie. Der große Tisch ist der einzige, an dem sie alle Platz haben.

Wir kommen ziemlich schnell ins Gespräch. Die Frankfurter haben auch mit Touristik zu tun und wandern viel. So gibt es natürlich allerhand zu erzählen, wir tauschen uns über unsere Reiseerlebnisse aus. Wir sind mittlerweile schon lange fertig mit dem Abendbrot, auch die beiden Frankfurter haben gegessen. Aber die Unterhaltung ist immer noch interessant. Es ist warm und gemütlich in der Stube, so merken wir gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht.

Gegen halb elf kommt die Wirtin und kassiert. Sie ist schnell in unser Gespräch mit einbezogen und es gibt viel zu lachen. Wir bezahlen auch gleich noch die nächste Übernachtung, wir planen, auch morgen noch hier zu bleiben. Dann sitzen wir beim letzten Kännchen Rotwein noch bis nach elf Uhr zusammen, die Frankfurter sind beide echt nett und unterhaltsam.

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Nach dem Abendbrot unterhalten wir uns gut.
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Evi ruft unseren Sohn Christian an.

Wie sich herausstellt, haben wir vielfach ähnliches erlebt beim Wandern. Auch die Beiden haben die Erfahrung gemacht, dass die Touren im Hochgebirge einen herrlichen Ausgleich zum normalen Alltag darstellen – sie sind aktiver Urlaub. Die gemeinsame Bewältigung verschiedener schwieriger Situationen verbindet die Partner, man lernt sich praktisch aus einem anderen Blickwinkel neu kennen und man erfährt, ob man sich aufeinander verlassen kann.

Dann diskutieren wir die Frage, warum wir uns eigentlich so viel Mühe machen. Wir tragen unser gesamtes Gepäck mit uns umher, sind dadurch nicht sehr schnell und jede Steigung ist anstrengend. Aber auch hier sind wir uns einig, nur wenn etwas „Mühe“ macht, nur dann ist es auch wertvoll. Wenn wir abends auf einer Hochalm mit einer herrlichen Aussicht vor unserem Zelt den Sonnenuntergang genießen, dann sind das Momente, die man nie wieder vergisst. All das verpasst man, wenn man jeden Abend ins Tal muss. Und was wir auf der einen Seite langsamer sind, das gewinnen wir auf der anderen Seite an Flexibilität. Wir schauen uns eine Gegend an und entscheiden völlig frei, wohin und wie wir weiter gehen. Nur dadurch wird so eine Wanderung ein nicht vorhersehbares „Gesamterlebnis“ und nicht eine Folge von Tagesausflügen. Auch da stimmen uns die Beiden zu.

Gegen viertel zwölf gehen wir dann in unsere Zimmer, irgendwann muss ja doch Nachtruhe sein. Es war ein herrlicher Abend, fast unbemerkt haben wir bei der Unterhaltung auch anderthalb Liter vom herrlich schmeckenden Rotwein der Hausmarke getrunken. Nun aber ist endgültig Nachtruhe, auch wenn wir morgen einen Ausruhtag einlegen wollen.

 6.Tag 
Das Regenchaos und die Hirzer Hütte.
7.Urlaubstag - Freitag, 3.8.2007
 8.Tag