2. Kapitel: Anmarsch zum Klettersteig Häntzschelstiege
2. Urlaubstag - Donnerstag 20.05.2004

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Unsere Villa trägt an diesem Wochenende die Nummer 182.

Heute ist der Tag, an dem wir über die Häntzschelstiege gehen wollen, da können wir nicht lange schlafen. Wir stehen gegen acht Uhr auf, erst ist Hygiene angesagt, dann bereite ich dass Frühstück vor, koche das Wasser für den Kaffee, Evi geht uns unterdessen anmelden. Auf dem Rückweg bringt sie Brötchen mit. Wir haben für diesen Kurzurlaub keinen Luxus eingepackt, wir haben weder Tisch noch Stühle mit und wir brauchen sie auch nicht. Wir setzen uns ins Zelt und es wird ein ganz gemütliches und romantisches Frühstück.

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Das Wasser für den Kaffee ist schon angesetzt.

Als wir satt sind, hält uns nichts mehr, wir ziehen uns um. Um über den Klettersteig zu gehen und den ganzen Tag zu wandern, haben wir unsere bewährte Ausrüstung mit. So habe ich meine Schuhe von Lowa dabei, die ich schon in den drei Wochen Alpentour anhatte und die neu besohlt wurden (man muss sie zu Lowa einschicken). Dazu Falken-Socken TK1 – auch die haben sich schon in den Alpen bewährt. Evi hat ihre neuen Raichle – Schuhe an, sie hat diese im Ausverkauf erstanden und von Anfang an keinerlei Probleme mit ihnen. Auch sie hat Falken –Socken an.

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Die Kochgelegenheit in unserer Freiluft-Küche.

Wir sind beide mit Zip-Hosen und einem Funktions-T-Shirt bekleidet, oft tragen wir ja dieselben Sachen. Hinzu kommen noch je ein Tuch und die Regenjacken, die allerdings haben wir in unseren Tagesrucksäcken. Und dann nehmen wir unsere Komperdell-Wanderstöcke mit, auch diese haben wir bei unserer dreiwöchigen Alpentour, als wir mit den Kraxen nur zu Fuß auf den Bergen unterwegs waren, hart getestet.

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Evi hat das Frühstück im Zelt vorbereitet.

Wir packen auch noch etwas Verpflegung, die Handys und die beiden Salewa - Klettersteigsets inklusive Helm ein. Evi hat ihres zum Geburtstag von meinen Geschwistern bekommen, da sie schon seit einer ganzen Weile davon schwärmt, einmal das Klettersteiggehen auszuprobieren. Sie war glücklich, dann musste noch eins für mich beschafft werden, denn allein möchte sie auch nicht losziehen. Da wir die Häntzschelstiege nicht kennen und im Internet auch widersprüchliche Angaben zu ihrem Schwierigkeitsgrad gefunden haben, packen wir die Sets sicherheitshalber ein.

Ein weiteres wichtiges Ausrüstungsstück ist die Kamera. Nach den Schwierigkeiten im Spreewald habe ich diesmal eine 3 MP Kamera mir optischem Dreifachzoom ausgeliehen. Es ist eine Canon PowerShot A40, ausgerüstet mit einem 512 MB – Compact Flash, damit haben wir genug "Fotokapazität" für mehrere Tage Urlaub. Die Kamera ist gute Mittelklasse, sie ist schnell, macht gute Aufnahmen und sie hat für uns einen wichtigen Vorteil – sie ist sehr kompakt. Ich kann sie in die Hosentasche der ZIP-Hose stecken und dann noch klettern. Das ist auf einem Klettersteig, wenn man beide Hände braucht, ja nicht ganz unwichtig.

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In der Tonne mit dem roten Deckel haben wir unsere Vorräte und das Geschirr.
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Die Küche ist wieder verstaut, gleich werden wir den heutigen Tag in Angriff nehmen.

Als wir losmarschieren, ist das Wetter bewölkt und kühl, aber glücklicherweise trocken. Der Flößersteig beginnt hinter dem Sanitärgebäude des Campingplatzes. Wir wandern um den Platz herum in Richtung Kirnitzsch. Der Flößersteig führt an dem kleinen Fluss entlang, mal direkt am Ufer, dann wieder ein Stück darüber auf dem Berg. In einigem Abstand sind Lehrpfad-Tafeln aufgestellt, die Erklärungen zur jeweiligen Umgegend oder sonstige interessante Informationen enthalten.

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Alles ist bereit, es kann losgehen.
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Der vordere Teil des Campingplatzes.
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Evi war sie noch mal an unserem Zelt. Im Hintergrund sieht man die Kirnitzschtal-Straßenbahn.
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Jetzt ist unsere Ausrüstung vollständig.
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Es kann losgehen.
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Die erste Infotafel auf dem Flößersteig.
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Zuerst führt der Weg durch dichtes Unterholz.
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Dann geht es am Ufer der Kirnitzsch entlang.

Der erste Teil der Strecke ist nicht schwierig, gerade richtig, um munter zu werden. Die Kirnitzsch führt auf Grund der Regenfälle ziemlich viel Wasser. Überall rundherum gibt es frisches, helles Grün, wir atmen tief durch. Wir passieren die Mittelndorfer Mühle, hier stehen auf der anderen Seite der Kirnitzsch an der Straße ein paar Häuser, eine Gaststätte gibt es auch. Der Weg wird hier nun etwas anspruchsvoller. Stückchenweise sind Ketten an der Wand befestigt, man muss sogar ein wenig klettern und steigen. Auf diesem Stück kommt der Kreislauf gut in Schwung.

Ein Stück weiter steht dann das Forsthaus am anderen Ufer. Wir hatten im Februar 04 auf dem Campingplatz Ostrauer Mühle ein Zimmer gemietet und sind eine Woche im Elbi gewandert. Das Forsthaus war die einzige Gaststätte, die offen hatte. Wir waren damals an zwei Abenden hier essen und haben uns sehr wohl gefühlt. Und da ist eine gewisse Treue unsererseits ja eigentlich selbstverständlich.

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Aus dem sonst leisen Gemurmel wird hier ein lautes Plätschern und Rauschen.
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Auf der anderen Seite des Flußes steht das Forsthaus - hier werden wir eine Rast einlegen.
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Ein schöner Freisitz auf einer großen Terasse - das Bier schmeckt auch.
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Auch Evi gefällt es hier.

Also biegen wir ab, wir machen einen Abstecher zum Forsthaus. Wir überqueren auf der Brücke die Kirnitzsch und sind auch gleich da. Und es wird wie erwartet, wir sitzen auf dem Freisitz, jeder ein dunkles Bier vor uns, diskutieren den weiteren Weg und wie wir zur Häntzschelstiege kommen. Eine gewisse Anspannung ist uns beiden anzumerken. Es ist nach elf Uhr, auf dem Freisitz des Forsthauses ist das Personal eifrig dabei, einen großen Freiluftgrill zu installieren, eine Art Ausschank vorzubereiten – richtig – heute ist ja Männertag.

Und dann wird die morgendliche Stille plötzlich durch lautes Knattern unterbrochen, Motorräder kommen das Kirnitzschtal entlang gefahren. Sie kommen aus Richtung Hinterhermsdorf und die Kolonne ist sehr lang, die Maschinen fahren vielleicht fünf Minuten eine nach der anderen vorbei. Sogar die Hotelangestellten laufen vor zur Brüstung, um zu schauen. Es sieht fast aus, als handele es sich um einen Motorrad-Verein, die einen Männertagsausflug machen, aber wir wissen natürlich nichts Genaueres.

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Es geht immer mal wieder einen kleinen Anstieg hinauf.
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An manchen Stellen ist man schon einige Meter über dem Fluß.

Es ist halb zwölf, wir wollen es nun angehen, wir bezahlen und sind kurz danach wieder auf dem Flößersteig. Das Wetter ist freundlicher geworden, ab und zu lugen ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolken. Es ist ideales Wanderwetter. Auf der Straße gegenüber ist ein Kremser unterwegs – der Männertag lässt grüssen. Eine nicht so erfreuliche Folge des Männertags ist, dass an jeder möglichen und unmöglichen Stelle im Tal Autos abgestellt sind.

Der Flößersteig aber ist sehr abwechslungsreich. Mal geht es durch dichten Unterwald, sehr dunkel und irgendwie romantisch, dann wieder über eine Wiese. Die Bilder zeigen ein paar Impressionen.

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Von so einer Brücke kann man gut nach Forellen Ausschau halten.
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Blick von der Brücke - das Wasser ist glasklar.
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Wo mehr Platz ist im Kirnitzschtal, da verläuft der Weg auch mal in einiger Entfernung vom Fluß.
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Fantasie ist gefragt - Evi meint, dass wäre ein Krokodil.
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Ein romantischer Zauberwald - es ist wie in einem Märchenfilm.
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Und da traf sie mitten im finsteren Wald ein Lichtstrahl...
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Auf dem weichen Waldboden lässt es sich herrlich wandern.
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Der Wald wird abgelöst von flachem, offenem Gelände, da das Tal hier wieder breiter ist. Auf der Straße ist eine Herrenpartie im Kremser unterwegs.
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Hell, sonnig, zauberhaft...
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Die ganze Straße entlang parken Autos.
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Eine sehr romantische Stelle, hoch überm Fluß...

Nach der schönen Wanderung kommen wir an den Beuthenfall. Hier steht auf der anderen Seite der Kirnitzsch ein großes Haus, es sieht aus wie eine ehemalige Gaststätte und Herberge, aber leider verfällt dies alles.

Wir wandern den Dietrichsgrund hinauf, dann biegen wir rechts ab zum Fuß des Bloßstockes. Es geht bergauf, die Spannung steigt. Aber zuerst müssen wir die Stiege finden. Nach der Beschreibung aus dem Internet und unserer Karte müssen wir uns hier links halten. Wir wandern den Weg hinauf, als wir den Fels erreichen, biegen wir erst einmal links ab und kommen an eine mit Steinen gefüllte Spalte.

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Wir sind abgebogen, es geht auf der Zeughausstraße durch den Dittrichsgrund.
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Eine Kletterstelle, aber nicht die Häntzschelstiege.

Das kann nicht stimmen, also noch einmal auf den Plan geschaut, ja, wir hätten rechts herum gemusst, also zurück. Wir wandern ein ganzes Stück um den Berg herum, steigen die Holzstufen einer überdimensionalen Treppe hinauf und da ist es, das Schild am Einstieg zur Häntzschelstiege.

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Wir sind wieder zurück am Zugang zum Bloßstock.
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Auch auf der linken Seite gibt es beeindruckende Spalten.
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Diese überdimensionalen Stufen führen ans Ziel.
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Wir sind da, jetzt kann das Abenteuer losgehen.

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