Endlich am Sognefjorden!
3. Urlaubstag - Montag 18.08.2003

 

3. Tag, Bild 1
Ein wunderschöner Morgen, zwischen Frühstück und Einpacken mache ich ein paar Bilder, Evi ist sichtlich amüsiert.

Telefon - wer ruft denn jetzt an? Wo ist das Ding? Was ist das für ein Zelt? Ach ja, wir sind in Norwegen, im Urlaub! Das Handy weckt uns nur, es ist 8 Uhr.

Na gut, stehen wir auf. Als erstes gehen wir duschen, dadurch wird man endgültig munter. Dann gibt es Frühstück. Ich mache Wasser heiß, wir brauen uns einen Trank aus Kaffeepulver. Wir haben Weißbrot, es gibt Honig, Nusscreme, Käse und Wurst. Für die Mahlzeiten verwandelt sich unser Zelt in eine "Nomadenwohnstube", die Schlafsäcke werden im hinteren Teil übereinander gelegt, im vorderen Teil kommt eine schicke Tischdecke auf den Zeltboden (bei uns ein blauer Sack). Darauf werden die Lebensmittel und zwei Schneidebrettchen aus Holz abgelegt. Der Kocher steht in der Upside, abends auch die Gaslampe. Man glaubt gar nicht, wie romantisch und bequem man auf zwei mal zwei Metern dinieren kann!

3. Tag, Bild 2
Wir haben auf der großen Zeltwiese aufgebaut, in dem Gebäude im Hintergrund befinden sich die Sanitärräume.

Während des Frühstücks beobachten wir, wie der Zeltplatzwart Arbeiten am Sanitärgebäude durchführt. Dann bestätigen wir uns gegenseitig, wie hervorragend wir beide geschlafen haben. Im Zelt war es schön warm, da hier bei Oslo das Wetter gut ist. In dieser Nacht war es nur leicht bewölkt und vielleicht fünfzehn Grad warm. Außerdem ist das Gras der Zeltwiese etwas besonderes, lang und dick, wie ein natürlicher Teppich. Trotzdem haben Evis Kopfschmerzen immer noch nicht aufgehört, also werde ich heute wieder fahren.

3. Tag, Bild 3
Høysandveien ist die Straße nach Høysand, das gefüllte Zeltplatzsymbol bezeichnet einen Zeltplatz der gehobenen Klasse.

Wir packen ein, das Zelt, die Schlafsäcke und die "Küche" sind schnell verstaut. Bezahlt ist alles, ein letzter Gruß zum Zeltplatzwart und dann geht es los. Schnell sind wir wieder auf der E6 in Richtung Oslo. Wir entfernen uns nun immer weiter vom Meer, die Landschaft verändert sich langsam, es wird etwas hügeliger. Das Fahren auf der Schnellstraße sind wir nun schon gewohnt. Die nächste Herausforderung ist die Fahrt durch Oslo, da wurde ja kürzlich eine Maut für die Einfahrt in die Hauptstadt eingeführt. Mautstellen kennen wir von Frankreich und Italien, da waren sie kein Problem. Dann ist es soweit, wir treffen auf ein funktionierendes Mautsystem - und sind erstaunt, wie einfach das Ganze hier ist. Die Straße verbreitert sich und es gibt mehrere mögliche Durchfahrten. Darunter zweimal "Manuell" - hier sitzt jeweils eine Angestellte in einer kleinen Bude und kassiert. Dann gibt es drei Passagen, wo man Münzen ("Coins"), die man passend bereithält, in einen Automaten wirft und das Ticket erhält. Und zu guter Letzt können Pendler an den zwei "Automatik" - Passagen möglicherweise mit einer Karte bezahlen.

3. Tag, Bild 4
An der Mautstelle auf der E16 geht es schnell, die Passage kostet knapp 2 €.
3. Tag, Bild 5
Eine weitere funktionierende Mautstelle, auch der Transit durch Oslo kostet seit neuestem etwas..

Bei der Anfahrt entscheidet sich der kundige Autofahrer für eine Durchfahrt und dann geht es trotz des lebhaften Sonntags-Verkehrs sehr zügig. Wir haben nicht länger als zwei Minuten gestanden, ein nettes "Hei" und ein wissendes Lächeln der Angestellten. Es fällt uns erst hinterher auf, wir haben mit passenden Münzen bezahlt und hätten auch die noch schnellere Durchfahrt "Coins" nutzen können, aber wir wussten ja den Preis nicht. Bei dieser ersten Mautstelle sind wir noch ein wenig angespannt, da denkt keiner ans Fotografieren. Erst bei der Rückfahrt, als erfahrene Norwegen - Touris, haben wir eine Mautstelle in Oslo aufgenommen.

Dann geht es weiter, langsam wandelt sich die Umgegend von einem Waldgebiet in die Vorstadt, eine Weile später sind wir in der Stadt. Es herrscht typischer Großstadtverkehr. Wir wollen quer durch Oslo auf die E16, die Richtung Norden führt. An einer Stelle verliere ich den Überblick und fahre auf die falsche Spur. Auf einmal stimmt gar nichts mehr. Wir halten erst einmal an und studieren die Karte. Aha, hier sind wir, und da wollen wir hin. Da können wir glücklicherweise eine zur ursprünglichen Planung alternative Schnellstraßenpassage durch Oslo fahren.

3. Tag, Bild 6
Irgendwo auf der E16 bei Enden machen wir in den Bergen Rast und kochen erst mal einen Kaffee.

Bei der Fahrt durch die Stadt sind wir beeindruckt. Auf der stets mehrspurigen, gut gefüllten Schnellstraße geht es mit Tempo Achtzig zügig durch Tunnel und über Hochstraßen. Die Straßenführung wirkt durchdacht, man kommt sich ein wenig wie ein "U-Bahn-Auto" vor: Die Hälfte der Stadtstrecke sind wir in Tunneln gefahren, teilweise teilen sich Straßen unterirdisch oder werden wieder zusammengeführt. Wir fahren von Ost nach West, von der Stadt selbst haben wir natürlich nur wenig gesehen, insbesondere ich als Fahrer hatte bei dem flotten Tempo fast ohne Halt alle Hände voll zu tun.

Nach erstaunlich kurzer Zeit, wir haben Oslo immerhin in etwa einer Stunde komplett durchquert, biegen wir auf die E16 ab. Jetzt fahren wir nach Norden und die Umgebung nimmt wieder Vorortcharakter an. Nicht lange und es wird bergiger. Eine superbreite Standspur gibt es ab hier nicht mehr, es wäre meist auch gar kein Platz dafür. Nach der anstrengenden Oslo-Passage machen wir die erste Pause auf einem Rastplatz mit Toilette. Hier stehen auch Tische und Bänke aus Holzstämmen, wir holen den Kocher raus, es gibt zu Mittag Nudeln und dann noch Kaffee.

3. Tag, Bild 7
Es ist trübes Wetter und wir haben nur 10°C, da ist Evi jeder Wärmespender willkommen.

Anschließend geht es auf der E16 weiter, am endlosen Sperillen-See entlang. Die Landschaft, durch die wir fahren, ist wunderschön. Dann nähern wir uns dem Strandafjorden mit der Stadt Fagernes, es ist herrlich warmes, sonniges Wetter. Wir fahren am See entlang, die Sonne steht hoch am Himmel in unserem Rücken, links das glitzernde Wasser, rechts die Berge, es ist ein traumhaftes Panorama. Evi verliebt sich wohl ein wenig in dieses Tal mit dem Strandafjorden, das hat dann in der zweiten Urlaubshälfte Folgen.

Die Ortschaften, durch die wir kommen, haben eindeutig ländlichen Charakter. Die ursprüngliche Strukturierung in einzelne Höfe ist zu erkennen. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die einzelnen Besitzungen eng beieinander liegen und damit einen "Ort" bilden, bevorzugen die Norweger es offensichtlich, etwas Platz bis zum nächsten Nachbarn zu haben. Die einzelnen Höfe liegen weit auseinander, dadurch gibt es meist gar keine Dörfer im deutschen Sinne. Auch vermuten wir zuerst, dass die Norweger wohl große Patrioten sind. Nicht nur die abgelegenen Höfe haben einen extra Fahnenmast, auch eine Fahne flattert meist im Wind. Der Patriotismus mag wohl vorhanden sein, aber einen praktischen Grund hat das ganze wohl auch: wenn die Fahne gehisst ist, dann ist jemand zu Hause. So wusste man auf den weit verstreuten Höfen in den Bergen auch in Handylosen Zeiten, welcher Nachbar da ist.

3. Tag, Bild 8
Aber sie kann noch lächeln, trotz der anstrengenden Fahrt, die hinter uns liegt.

Wir fahren im Tal an vielen Höfen vorbei, überall gibt es Kühe und Schafe. Jede mögliche Fläche wird für die Landwirtschaft genutzt. Auf den Wiesen und Feldern liegen große eingepackte Stroh- und auch Heuballen. Man spürt und sieht deutlich, dass die E16 seit langer Zeit eine Lebensader ist. Dann passieren wir das Zentrum des Valdres-Tales, Fagernes, eine kleinere Stadt.

Nach Fagernes halten wir in einem kleinen Ort an einer Tankstelle, tanken und trinken einen Kaffee. Wir haben festgestellt, dass die Versorgung mit Benzin in Norwegen kein Problem ist. Einige Besonderheiten sollte man aber trotzdem beachten, denn schon bei der Vorbereitung haben wir gelesen, dass nur die größeren Tankstellen an Hauptstrecken rund um die Uhr geöffnet sind. Auch die Bezahlung kann problematisch werden, denn nicht jede Tankstelle akzeptiert beispielsweise die EC-Karte der Sparkassen. Wir haben es selbst erlebt, dass diese Akzeptanz sogar bei Tankstellen eines Anbieters variiert. Wer sicher gehen will, sollte sich eine gängige Kreditkarte zulegen oder genügend Bargeld vorrätig haben. Ein weiterer Tipp, der für den nördlicheren Teil Norwegens gilt: Fahr an jede Tankstelle ran und tanke voll - du weißt nicht, wie weit es bis zur nächsten ist und ob diese offen hat! Das Super-Pro, das wir tanken, kostet hier in Norwegen etwa so viel wie bei uns das Super. Pro Liter zahlt man also im Schnitt zehn bis zwanzig Cent weniger.

3. Tag, Bild 9
Auch ich trinke einen Pott Kaffee. Hier oben ist es einsam, nur selten kommt ein Auto vorbei.

Nach dem Tankenstop sind wir eine ganze Weile unterwegs, wir verlassen nun das Valdres-Tal und kommen bei Øye ins Gebirge. Die Straße wird nun enger und noch kurvenreicher, die Berge um uns herum werden höher. Es gibt Serpentinen, manchmal auch Einengungen, es geht ständig hoch und runter. Die Anzahl der Tunnel nimmt zu. Das Panorama wechselt ständig, aber immer ist es wunderschön, man könnte ständig schauen. Auch aus diesem Grund nimmt die durchschnittliche Geschwindigkeit ab, Hauptursache sind aber die vielen Kurven.

3. Tag, Bild 10
Los geht's, wir wollen ja heute noch an den Fjord!

Bei Filestølen wechseln wir dann von der Provinz Oppland in die Provinz Sogn og Fjordane. Wir fahren durch Burgund, die berühmte Stabkirche steht nach einer Linkskurve direkt an der E16. Wir sehen im Vorbeifahren noch, das eine Menge Leute herumwuseln, aber die Kirche kam zu überraschend und extra umdrehen - ach nein. Wir wissen nicht, ob die Kirche zu diesem Zeitpunkt geöffnet war, aber wir ärgern uns später, dass wir nicht angehalten haben. Außerhalb der Saison, die von Juni bis Anfang August geht, ist es nur zu besonderen Anlässen möglich, eine solche Kirche zu besichtigen. Aber das war uns zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht klar.

Leider wird das Wetter immer schlechter, je weiter wir in Richtung Sognefjorden kommen, die Bewölkung nimmt zu. In einer langgestreckten Linkskurve halten wir an einer Straßenverbreiterung, einige größere Steine liegen herum. Wir sind ziemlich weit oben, es ist auch deutlich kühler geworden, es sind etwa zehn Grad. Wir beschließen, einen Kaffee zu kochen. Erstens schmeckt er gut und macht munter; und zweitens, Frau kann sich dran wärmen. Es ist windig, aber trocken. Wir schauen auf die Karte, es ist nicht mehr weit bis Lærdal, wo wir zuerst Station machen wollen. Eigentlich heißt die Stadt vollständig Lærdalsøyri - aber allgemein wird Lærdal verwendet. Es gibt in der Gegend mindestens zwei Campingplätze.

Wir erreichen den Ort gegen 18 Uhr. Von den Bergen kommend fährt man in einer weiten, abfallenden Linkskurve in die langgestreckte Ortschaft ein. Im Gegensatz zu den Höfen im Valdres - Tal ist Lærdal ein richtiger Ort. Das ist einfach eine Folge des mangelnden Platzes am Fjord zwischen den hohen Bergen, außerdem war Lærdal immer auch eine Handelsstadt. Hier verlief über die Jahrhunderte bis in unsere Zeit hinein eine Hauptverbindung zwischen dem westlichen und östlichen Norwegen.

Nachdem wir den Ort fast durchquert haben, fahren wir auf den Zeltplatz zu, der in der Stadt direkt am Fjord liegt. Die Straße führt auf der linken Seite des Tales am Berg entlang, rechts von ihr schließt sich der Fährhafen an, dann ein kleiner Parkplatz mit Infopunkt. Wieder rechts von diesem Parkplatz, auf einer Halbinsel in den Fjord hineinragend, steht das Hotel von Lærdal. An dieses schließt sich dann der Zeltplatz an. Zwischen dem Zeltplatz und den Bergen auf der rechten Seite des Tales fließt noch der Lachs-Fluss Lærdalselvi in den Fjord. Die Berge auf beiden Seiten sind sehr steil.

Wir halten auf dem Parkplatz, nun sind wir endlich am Fjord. Zuerst wollen wir den Zeltplatz begutachten. Preislich geht es (ca. fünfzehn Euro pro Nacht), aber man zeltet praktisch mitten in der Stadt unter den Fenstern vom Hotel. Ist eigentlich nicht unser Ding. Gut, schauen wir erst noch etwas, dann holen wir die Karte raus. Wenn man also die Straße am Hafen weiterfährt, immer eng am Fjord entlang, dann kommt man nach einigen Kilometern an einen weiteren Zeltplatz. Ein Stück weiter endet die Straße. Schauen wir uns den anderen Platz erst einmal an.

3. Tag, Bild 13
Zelt aufgebaut und Abendbrot gegessen - Abwasch an der Wasserstelle auf dem Zeltplatz Videdalen.

Gleich nach dem Ort kommen wir durch einen Tunnel, aber er ist nur an die einhundert Meter lang. Nach weiteren zwei Kilometern kommen wir an eine kleine Bucht, hier stehen wieder ein paar Häuser, der Ort heißt Sæbø. Von hier zweigt eine Straße in Richtung Aurdal ab, der "Aurlandsvegen". Die Straße am Fjord entlang wird enger, sie ist nur noch anderthalb Autos breit. Eine Linkskurve, zwei Kilometer geradeaus, immer zwischen dem steilen Berg links und dem Fjord rechts. Dann eine scharfe Rechtskurve - und ein Schlagbaum, ein geschlossener Schlagbaum !

Ach so, da links ist ein steil ansteigender Weg, gerade so breit wie das Auto. Auf den zeigt ein Zeltplatzschild. Wer weiß, was kommt, Allrad rein und los. Leichte Linkskurve, hundert Meter gerade, scharfe Linkskurve, steil. Dann noch fünfzig Meter gerade, vor uns tauchen Hütten auf. Ein Zeltschild zeigt nach rechts, dort geht es nach einer scharfen Rechtskurve auf eine sanft ansteigende, schmale Wiese, links davon führt ein weiterer Weg bergan und ja, da steht ja auch ein Zelt auf der Wiese ! Nach der Rechtskurve aber ist der Weg mit einem Holzbock versperrt, vor dem ich anhalte.

3. Tag, Bild 14
Praktisch, so eine Freiluftküche mit Omas Waschbecken und Blick auf den Fjord.

Der Besitzer des Zeltplatzes kommt schon auf uns zu. In einer Mischung aus Englisch und Deutsch verständigen wir uns. Nein, wir wollen keine Hütte. Ein Zelt, ja. Was kostet das pro Nacht? Auto, Zelt und wir - 80 NOK, etwa zehn Euro. Duschen gibt es auch. Da dies hier die erträumte "Einöde am A... der Welt" zu sein scheint, mit einem wunderschönen Blick auf den Fjord, entschließen wir uns zu bleiben. Dann wird die Unterhaltung schwierig, erst nach einer Weile verstehen wir, was er von uns will: es hat die letzten Tage viel geregnet, wir sollen nicht die Wiese hochfahren, deshalb auch der Holzbock. Er bittet uns, bergan den parallelen Weg zu nehmen und erst oben auf die Wiese zu wechseln, und dann auf dieser wieder nach unten zu fahren, damit wir nicht alles umwühlen. Das ist natürlich kein Problem. Das Tal wird nach oben zu immer steiler und geht in einen Berghang über, auf der rechten Seite der Wiese fließt ein Fluss in Richtung Fjord. Dieser Zeltplatz sieht so aus wie der, den wir gesucht haben.

3. Tag, Bild 15
Hinter dem Waschbecken geht es fünf Meter steil hinunter zum rauschenden Wildwasserfluß, in der Ferne auf dem Fjord fährt ein Schiff.

Nachdem wir die "Nordkehre" gefahren sind, geht es auf der Wiese abwärts. Auf der jetzt linken Seite, in Richtung des Flusses, wird sie durch Büsche begrenzt. Im Abstand von 50 Metern steht am Rand dieser Büsche jeweils ein Waschbecken mit Wasserhahn, beides Teile aus Großmutters Zeiten. In der Nähe einer solchen Wasserstelle findet Evi ein gerades Stück Wiese für unser Zelt, der Ausblick auf den Fjord ist herrlich und der Weg zu den Toiletten nicht allzu weit. Ich stelle das Auto ab und schon geht es ans Aufbauen.

3. Tag, Bild 16
Auch Evi ist etwas unaufmerksam beim Abwaschen - wo fährt das Schiff hin?

Das Zelt ist fertig aufgebaut, wir kochen Nudeln und Tee. Wir essen das erste Mal mit "Fjord-Blick". Es fällt uns auf, dass etwa jede halbe Stunde auf der gegenüberliegenden Seite des Fjords sich zwei Schiffe begegnen. Wir vermuten, dass es sich um Fähren handelt. Es ist gegen zwanzig Uhr und wir machen noch einen Spaziergang zum Fjord hinunter. Vorher bezahlen wir unsere Übernachtung, erst einmal zwei Nächte, wir sind noch nicht sicher, wie lange wir bleiben.

3. Tag, Bild 17
Unsere Komfort-Suite mit Parkplatz vorm Haus und Küchenanschluss.

Der Zeltplatz heißt "Vindedalen Camping", er liegt am südlichen Sognefjorden in einer Bucht zwischen dem Aurlandsfjorden im Westen und dem Lærdalsfjorden im Osten. Er nimmt fast die gesamte annähernd waagerechte Fläche ein, die sich durch den Bergeinschnitt bietet. Es gibt etwa zehn feste Hütten und die schmale Zeltwiese. Ein einfaches Sanitärgebäude und das Büro vom Chef komplettieren die Anlage.

3. Tag, Bild 18
Die Nachbarn, weiter unten sind dann noch die Hütten.

Duschmarken gibt es nicht, das hier verwendete "System" begegnet uns zum ersten Mal. Am Eingang zu den Toiletten bzw. Duschen hängt ein massiver Stahlkasten mit ca. zehn Zentimetern Kantenlänge, der oben einen Schlitz hat. Dort wirft man eine 5 NOK - Münze ein (eine sogenannte "Unterlegscheibe", da sie in der Mitte ein Loch hat) und erwirbt damit das Recht, fünf Minuten zu duschen. Eine "Duschkasse des Vertrauens" also. Wir inspizieren gleich noch die Sanitär- und Duschanlagen, alles sehr einfach, aber völlig ausreichend.

3. Tag, Bild 19
Der Blick über den Fjord ist trotz des trüben Wetters herrlich.

Dann wandern wir die steile Zufahrt hinunter. An der Stelle, wo der Schlagbaum die Durchfahrt versperrt, führt ein schmaler Pfad zum Fjord-Ufer, vielleicht dreißig Meter lang. Dort finden wir einen großen Steg mit einer Holzbank, an dem auch ein Boot festgemacht ist. Wir sind uns einig, man muss zwar das Boot die dreihundert Meter vom Zeltplatz hierher und zurück schleppen, aber sonst sind die Bedingungen ideal. Wir werden also morgen unser Boot aufbauen.

3. Tag, Bild 20
Die zwei Fähren begegnen sich, auf der Karte ist zu sehen, sie pendeln zwischen Manheller und Fodnes.

Eine Weile sitzen wir am Steg und sehen die ersten "Schnüffels". Das sind, wie wir später lernen, Schweinswale. Sie vollführen zum Luftholen eine rollförmige Bewegung an der Wasseroberfläche, zeigen dabei ihre Rückenflosse und schnaufen hörbar. Wir sehen einige von ihnen weiter draußen. Ein wenig spazieren wir noch am Ufer entlang, führen ein paar Telefonate in die Heimat und dann ist nach dem anstrengenden Tag Nachtruhe angesagt.

3. Tag, Bild 21
Wir sind vorsichtig und bezahlen erst einmal nur eine Nacht - mal sehen, wie es uns gefällt..

 

 2.Tag 
Endlich am Sognefjorden!
3. Urlaubstag - Montag 18.08.2003
 4.Tag