Rund um Nordmark.
4.Urlaubstag - Mittwoch, 16.8.2006

Bild 1, 9:54 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Draußen regnet es, wir machen erst mal Frühstück.

Wir hatten den Wecker auf halb acht gestellt. Wir wachen aber erst halb zehn auf, Evi hat den Wecker ausgedrückt und ist dann aber wieder eingeschlafen. Ich habe davon gar nichts mitbekommen. Aber wir waren eben müde und sind auch nicht böse, dass wir verschlafen haben. Die ganze Nacht hat es geregnet und zwar ziemlich stark, wir sind davon sogar ein paar Mal munter geworden. Auch jetzt regnet es in Strömen. Aber wir lassen uns davon nicht entmutigen, wir machen erst mal Frühstück, dann werden wir sehen. Das Handy zeigt im Zelt 18° C an, draußen ist es noch etwa zwei Grad kühler.

Und wir haben Glück, pünktlich zum Ende unseres Frühstückes hört der Regen auf. Wir sind regelrecht begeistert, weil das Wetter so mitspielt. Zuerst schnappen wir uns den Spaten und wandern ein Stück den Kanal entlang. Da gibt es so kleine Lichtungen auf der linken Seite, dicht umstanden von Tannen und gut für die Morgentoilette. Als wir wieder zurück am Zelt sind, schnappen wir uns den Fotoapparat und machen noch ein paar Fotos vom Sägewerk. Hier war man ja so nett und hat uns eine Nacht auf dem Gelände zelten lassen. Dann aber packen wir zügig ein, wer weiß, wie lange es trocken bleibt.

Bild 2, 10:35 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Wir beginnen mit dem Einpacken.
Bild 3, 10:36 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Aber ein paar Fotos vom Sägewerk müssen sein.
Bild 4, 10:38 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Der Kanal hat also auch einen Namen.
Bild 5, 10:39 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Der Mann ist schon wieder am Arbeiten.
Bild 6, 10:39 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Das Werk besteht aus einer Halle und einem Trafo.
Bild 7, 10:39 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Jetzt geht es los, unser Boot wartet schon.
Bild 8, 10:41 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Der Kanal beginnt direkt neben der Halle.

Wir schleppen erst das Boot vor die schwimmenden Holzstämme, dann das Gepäck. Ich habe vorhin nachgeschaut, durch die Holzstämme kann man schlecht hindurch paddeln. Am Anfang und am Ende sind zwei Stämme mit einer Kette und jeweils mit dem Ufer verbunden, damit die anderen Stämme nicht wegschwimmen. Außerdem haben sich einige Stämme verkeilt. Es dürfte nicht so leicht sein, sie einfach beiseite zu schieben und mit dem Boot hindurch zu paddeln. So verwerfen wir die ursprüngliche Idee, quer durch die Stämme zu paddeln und schleppen lieber Boot und Gepäck ein Stück den Weg entlang.

Während ich unsere Sachen zum Boot an die Einsetzstelle schleppe, packt Evi das Zelt zusammen. Dann setzen wir gemeinsam das Boot ein. Anschließend stehe ich neben dem Ally bis zu den Knien im Wasser. Evi reicht mir das Gepäck zu, ich packe es Stück für Stück ein. Mittlerweile hat sich auch eine bestimmte Gepäckanordnung herausgebildet, so dass die Prozedur ziemlich schnell abläuft. Dann steigen wir ein und es geht auch gleich los. Herrlich, so auf dem Kanal zu paddeln.

Bild 9, 10:43 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Ein Stück weit müssen wir alles tragen.
Bild 10, 10:43 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Ab hier ist der Kanal frei.
Bild 11, 11:09 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Ich packe die Sachen ins Boot ein.
Bild 12, 11:10 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Mittlerweile hat alles seinen Platz.
Bild 13, 11:22 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Wir paddeln den schmalen und wunderschönen Tabergs Kanal entlang.

Der Kanal ist laut unserer Karte direkt an den Sandsjön angebunden. Denkste! Das heißt, er geht schon bis dahin, aber nachdem wir fünfzehn Minuten gepaddelt sind, ist ein Wall quer durch den Kanal gebaut. Es gibt nur eine fünfzig Zentimeter breite Durchlassöffnung, durch die zwar Wasser strömen kann, aber unser Boot passt leider nicht hindurch. Durch die Öffnung sieht man auf der anderen Seite das Wasser, dort geht es also weiter. Na gut, dann heißt es eben erneut: umsetzen. Aber genau in diesem Moment fängt es wieder an zu regnen. Sche…, na ja – schlecht. Evi steigt erst mal aus und erkundet die Lage. Ich speichere in der Zeit den Punkt im GPS.

Sie kommt zurück und erklärt, wir sollten gleich ein längeres Stück auf dem Landweg zurücklegen, weil der Kanal hundert Meter weiter vorn wieder unterbrochen ist. Sie berichtet, dass es da einen Schieber gibt und ein großes Rohr den Berg hinunter führt. Ich steige nun auch aus, wir binden das Boot fest und wollen noch einmal gemeinsam prüfen, ob und wie es nach dem Rohr weitergeht. Wir wandern nach dem Rohr einige hundert Meter neben den Kanal her, er scheint nun aber nicht mehr unterbrochen zu sein.

Wir wollen nicht bis zum See laufen, während das Boot ganz allein im Kanal zurückbleibt. Wir können auch schlecht abschätzen, wie weit es noch bis dahin ist, deshalb drehen wir wieder um. Die Überlegung ist, wenn ein solch großes Rohr Wasser ins Tal leitet, dass ja nur aus dem vor uns liegenden See stammen kann, müsste der Kanal eigentlich durchgängig sein. Ansonsten müssen wir dann eben noch einmal umtragen, was soll’s. Also gehen wir zurück zum Boot.

Es regnet immer noch, wenn es auch nur ein leichter Niesel-Regen ist. Wir packen das Gepäck trotzdem aus und ziehen das Ally den sehr schrägen Hang des Kanals hinauf. Oben auf dem Weg kommt es auf den Bootswagen, dann packen wir das Gepäck wieder hinein. Nun ist alles zumindest von außen nass und auch einiges Wasser im Boot. Wir spannen uns vor das Ally, indem wir uns das „Zug“ – Paddel schnappen und trotten im Regen den Weg entlang, das Boot schuckert so auf dem Weg hinter uns her. Nach dem großen Rohr setzen wir wieder ein, es regnet immer noch. Wenigstens ist diese Einsetzstelle komfortabel – hier ist es eine leichte Schräge.

Bild 14, 12:02 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Jetzt ist wieder Fußmarsch angesagt.
Bild 15, 12:02 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Der Weg verläuft parallel zum Kanal.
Bild 16, 12:17 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Nach dem Rohr setzen wir komfortabel ein.

Wir klettern ins Boot, endlich können wir wieder paddeln. Trotz des Nieselregens ist es wunderschön. Wir paddeln ziemlich lange den Kanal entlang, jetzt ohne Hindernisse. Nur einmal verbreitert sich der Kanal zu einem kleinen See, der aber stark verkrautet, mit Schilf umsäumt und vor allem sehr flach ist. Wir stoßen ein paar Mal mit den Knien am Grund auf und müssen die Fahrrinne regelrecht suchen, aber wir kommen durch. Auf der rechten Seite steht hier eine Hütte, es ist rundherum wild-romantisch.

Gut, das wir bei unserem Erkundungsgang vorhin umgedreht waren, wir hätten bis zum See ewig laufen müssen. Und dann hört es auch wieder auf zu regnen. Da bessert sich unsere Laune gleich ein wenig, denn der Dauerregen ist wirklich nicht sehr schön. Nachdem wir die flache Kanalverbreiterung passiert haben, geht es im Kanal weiter. Wir sind nun vielleicht schon anderthalb Stunden den Kanal entlang gepaddelt, da ist auf einmal wieder Schluss. Man hat einen Schieber eingebaut, wohl um den See notfalls abschotten zu können. Es gibt drei Schotten, die auch offen sind, nur sind sie so schmal, dass unser Boot nicht hindurch passt. Wir wollen es nicht glauben, fahren bis an die Schotten heran und probieren es trotzdem, aber es geht nicht. Wir sind vielleicht zehn Zentimeter zu breit. Also müssen wir wieder umtragen.

Es heißt also: Gepäck raus, Boot aus dem Wasser, alles ein Stück vorgetragen und wieder einsetzen. Wir haben das Boot und das Gepäck auf dem Weg liegen. Bevor wir wieder einsetzen, schauen wir sicherheitshalber, wie es weitergeht. Der Kanal ist vielleicht noch hundert Meter lang und mündet dann direkt in den See Sandsjön. Und man kann das restliche Stück paddeln, so dass wir gleich nach den Schiebern wieder einsetzen können. Wir sind extra bis vor zum See gelaufen und haben geschaut, jetzt ist er ja in Reichweite.

Bild 17, 13:47 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Es heißt ein weiteres Mal: Umtragen.
Bild 18, 13:48 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Dieses Hindernis hat uns aufgehalten.
Bild 19, 13:48 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Es ist nicht mehr weit bis zum See.
Bild 20, 13:50 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Wir habens versucht, es ist zu schmal für unser Ally.
Bild 21, 13:50 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Ein wenig nieselt es noch immer.
Bild 22, 13:51 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Evi kämpft gegen die Nässe.
Bild 23, 13:52 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Auch im Boot ist mittlerweile alles feucht.
Bild 24, 14:04 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Weiter gehts.

Also schaffen wir das Ally wieder ins Wasser, verladen das Gepäck, steigen ein und es geht weiter. Nach kurzer Zeit paddeln wir auf den See hinaus. Wir halten uns auf seiner rechten Seite und paddeln die Buchten ab. Es gibt an diesem See viele Wochenend – Häuschen und Hütten. Sie stehen aber vorwiegend an der anderen Seite, am von uns aus linken Ufer. Der Sandsjön hat mehrere Felsbarrieren und eine interessante Sandbank. Auch Graugänse gibt es hier.

Bild 25, 14:04 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Steuermann Willi.
Bild 26, 14:04 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Wir sind guter Dinge.
Bild 27, 14:08 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Der weite Sandsjön öffnet sich vor unserem Boot.
Bild 28, 14:40 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Am Ufer sehen wir geschäftige und laute Graugänse.
Bild 29, 14:48 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Hier verengt sich der Sandsjön.

Wir passieren eine Verengung des Sees, auf der linken Seite steht ein Haus. Nun geht es in einen weiteren Teil des Sees, nicht ganz so groß, aber auch sehr schön. Hier gibt es am Ende des doch ziemlich großen Sandsjön eine große Bucht, an der einige Häuser stehen und wo es auf der linken Seite mehrere Anlegestellen gibt. Auf der Wiese dahinter steht sogar ein Wohnwagen.

Bild 30, 15:19 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Alles ist bereit für die Landfahrt.

Es regnet momentan nicht, also landen wir an, steigen in aller Ruhe aus und bauen das Kanu zum Straßenfahrzeug um. Nachdem der Bootswagen montiert und das Gepäck eingepackt ist, geht es auf der Straße weiter. Wir kommen an eine Kreuzung. Wie wir an den Straßenschildern ablesen können ist Nordmark nun auch schon wieder elf Kilometer entfernt. Wir wollen jetzt in Richtung des Sees Fribosjön. Und es geht auch gleich gut los, ein ziemlicher Anstieg liegt vor uns. Wir ziehen angestrengt den Hügel hinauf, das Boot im Schlepp und kommen schon ziemlich ins Schwitzen.

Es geht vorerst immer geradeaus, dann aber geht irgendwann nach rechts ein größerer Weg ab. Wir suchen einen Weg, der nach rechts weg geht. Diesem aber dürfen wir nicht folgen. Erst wenn die Straße eine Linkskurve macht, geht der richtige Weg nach rechts ab. Das hat Evi aus der Karte gelesen. Wir finden alles auch so vor und als wir auf den zweiten Weg nach rechts abbiegen, sind wir nicht mehr weit von der Einsatzstelle in den Fribosjön entfernt.

Bild 31, 15:59 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Dieser Anstieg hat uns zum Schwitzen gebracht.
Bild 32, 16:02 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Müssen wir hier rechts ab?
Bild 33, 16:02 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Nein, keine Linksbiegung der Straße.
Bild 34, 16:33 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Da die Einsatzstelle relativ schwer zu finden ist, gibt es hier ein Markierungsschild.

Der Zugang zum See besteht hier aus einem gefährlichen Weg aus Holzplanken, der zum Ufer hinunter führt. Rundherum ist alles Sumpf. Der Weg ist gefährlich, weil die Planken nass sind, der ganze Weg federt und teilweise Stöße hat, über die man stolpern kann. Durch den Holzplankenweg wird das Einsetzen ein wenig anstrengender als sonst. Wir packen das Gepäck aus, und ich schaffe es nach unten. Während ich gerade wieder zum See hinunter gehe, bleibt Evi noch oben beim Boot. Es ist so breit wie der halbe Weg und es steht direkt neben einer großen Pfütze, die die andere Straßenseite einnimmt. Ein Mädel auf einem Moped kommt angefahren und passiert unser Boot mit vollem Tempo. Damit fährt sie aber gezwungenermaßen auch voll durch die Pfütze, Evi wird glücklicherweise vom Wasserschwall nicht getroffen. Aber das schmutzige Wasser schwappt bis auf die Persenning des noch auf dem Bootswagen stehenden Bootes!

Nachdem alles Gepäck unten am Ufer ist, balancieren wir nun gemeinsam auch das Boot auf dem Weg hinunter zum Ufer. Dann beginnen wir, alles wieder einzupacken.

Bild 35, 16:33 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Der Zugang zum See ist schwierig.
Bild 36, 16:33 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Aber wir haben alles am Ufer.
Bild 37, 16:34 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Ein idyllisches Bild, die Nordspitze des Fribosjön.
Bild 38, 16:36 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Hier müssen wir durch.
Bild 39, 16:36 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Also los, packen wir ein.

Als wir mit dem Einpacken gerade fertig sind, fängt es wieder an zu regnen. Diesmal ist es aber kein leichter Landregen, sondern es haut so richtig runter. Wir steigen so schnell es geht ins fertig gepackte Boot, aber das ist hier gar nicht so einfach. Erst muss ich einsteigen, dann paddle ich ein paar Meter raus, drehe das Boot, paddle wieder zum Ufer und lasse Evi einsteigen. Der Zugang zum See ist so schmal, da geht es einfach nicht anders.

Im strömenden Regen fahren wir los. Wir sind etwas geschützt durch die Persenning, die Regenjacken haben wir über die Schürzen der Persenning gezogen. Die Mützen haben wir auf dem Kopf, damit das Wasser nicht in den Kragen läuft. Aber es regnet so stark, dass sich das Wasser auf der Persenning staut. An den großen Ringen, die die Schürzen halten, beginnt es nun ins Boot zu tropfen. Die Tropfen treffen unsere Beine und die Kniekissen, nach kurzer Zeit ist alles völlig nass. Da aber die Persenning ziemlich winddicht abgeschlossen ist, wird es im Boot an den Beinen sogar etwas warm, so dass wir uns trotzdem einigermaßen wohl fühlen.

Wir paddeln erst eine ganze Weile den nicht so breiten Nordteil des Sees entlang, in den wir eingesetzt haben. Der Regen hört so schnell wieder auf, wie er angefangen hatte, allerdings ist nun alles endgültig nass. Dann kommen wir auf den Hauptsee, er ist ziemlich groß.

Auch an diesem See, am Fribosjön, gibt es einige Wochenendhäuser und auch kleinere Inseln. Wir halten uns in der Nähe des rechten Ufers und passieren einige Buchten. So paddeln wir über ein Stunde, dann kommen wir ans südliche Ende des Sees. Es fängt wieder an stärker zu regnen. Während wir nun eine Stelle für unser Zelt suchen, fällt uns am linken Ufer eine der offenen Hütten für Touristen auf. Sofort drehen wir und paddeln hin.

Ein wenig suchen müssen wir schon, bis wir eine Anlegestelle gefunden haben und dann sind wir ziemlich enttäuscht von der altersschwachen Hütte. Sie hat wohl schon viele Jahre auf dem Buckel, das Dach ist nicht mehr dicht und der Holzboden ist teilweise eingebrochen. Sie ist zum Schlafen nicht mehr benutzbar.

Aber neben der Hütte ist ein idealer, gerader Platz für unser Zelt. Wir setzen uns erst einmal in die Hütte, es regnet immer noch stark. Wir beraten und beschließen, hier zu bleiben und neben der Hütte zu zelten. Als der Regen dann nach einer Weile wieder etwas nachlässt, schaffen wir unser Gepäck zur Hütte hoch und bauen neben ihr das Zelt auf.

Bild 40, 18:12 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Ein trauriger Blick über den ziemlich verregneten Fribosjön, schön ist es hier trotzdem.
Bild 41, 18:13 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Wir sind am südlichen Ende des Sees.
Bild 42, 18:14 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Alles ist nass.
Bild 43, 18:15 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Die Hütte ist altersschwach.
Bild 44, 18:15 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Wir haben unser Zelt direkt daneben aufgebaut.
Bild 45, 18:15 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Eine Toilette gibt es auch.

Ich bin Optimist, ich nehme auch das Angelzeug mit zum Zelt hoch. Das Boot verstauen wir gleich für die Nacht. Dann aber fängt es wieder an stärker zu regnen, wir räumen schnell das wichtigste Gepäck ins Zelt und bereiten erst einmal das Abendbrot vor.

Wir haben im See einen Kanister voll Wasser geschöpft. Das Wasser ist sehr braun, das kommt vom hohen Eisengehalt. Martin, der Chef vom Zeltplatz, hatte uns das schon vorausgesagt. Nicht umsonst gibt es in der Gegend auch so viele Eisenerzhütten. Wir machen sicherheitshalber das Wasser mit ein paar Tropfen Silberionen (Romin-Keimfrei) keimfrei.

Bild 46, 18:15 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Das Boot ist verstaut.
Bild 47, 18:16 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Wohin man auch schaut - Regen.

Nach einer halben Stunde Wartezeit ist das Ganze dann Trinkwasser. Wir kochen uns Teewasser im großen Topf, gießen es um und haben nun vier Tassen Tee. Anschließend kocht Evi im großen Topf Fertignudeln mit Schinkensoße. Wir haben vom vielen Paddeln und Umtragen richtig Hunger und es schmeckt sehr gut.

Nach dem Essen kümmere ich mich um die Elektronik, die Akkus und ihren Ladezustand. Dabei stellen wir auch fest, dass unsere Fuji-Kamera durch den Regen voll Wasserdampf ist. Man kann nur noch „Nebelbilder“ aufnehmen. Im vorigen Jahr im Urlaub haben wir das auch schon einmal gehabt. Damals haben wir auch eine Methode entwickelt, die Kamera zu trocknen. Sie wird wie im vorigen Jahr in das Netz unter der Zeltdecke gelegt, alle nur möglichen Klappen an ihr werden geöffnet. Darunter kommt unsere Gaslampe, durch die aufsteigende warme Luft trocknet die Kamera schnell wieder aus. Während wir unsere Kamera im Zelt trocknen, wird draußen der Regen weniger und hört dann ganz auf.

Bild 48, 19:16 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Der Nebel ist nicht im Zelt, sondern in der Kamera.
Bild 49, 19:23 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Minuten später zeigt ein Kontrollfoto, es ist besser geworden.

Wir wollen es nun doch noch mit ein wenig Angeln versuchen. Zuerst gehe ich aber zur Toilette, die ein Stück von der Hütte entfernt steht. Von außen scheint sie in Ordnung zu sein. Aber man kann sie trotzdem nicht benutzen, wie ich glücklicherweise gerade noch rechtzeitig feststelle. Wespen haben ihr Nest an die eine Wand der Toilette gebaut, direkt über das Klopapier. Ich weiß nicht, wie sie reagieren, wenn sich jemand in der Toli aufhält. Ich probiere es auch nicht aus und nutze lieber den Wald für mein kleines Geschäft.

Danach gehe ich angeln. Es ist mit halb neun, also schon ziemlich spät und es beginnt bereits dunkel zu werden. Durch die Regenwolken am Himmel ist es sowieso noch dunkler als sonst um diese Zeit. Da also nicht mehr viel Zeit bleibt, baue ich nicht erst alle Ruten auf, sondern blinkere nur mit der Spinnrute ein wenig vom Ufer aus. Und nach dem sechsten oder siebenten Auswurf habe ich auch schon einen Biss. Ich habe nicht einmal einen Kescher dabei, ich dachte überhaupt nicht, dass ich was fangen könnte. Es ist ein Hecht. Kaum habe ich ihn nach kurzem Drill am Ufer und hebe ihn aus dem Wasser, da fällt er vom Drilling ab. Er landet zwischen den großen Steinen, auf denen ich stehe.

Ich rufe Evi zu, sie soll den Kescher und eine Taschenlampe bringen. Als sie mit der Lampe da ist und mir leuchtet, räume ich einen kleineren Stein weg und kann nun nach dem Burschen greifen. Er befindet sich zwar jetzt wieder im Wasser, aber so zwischen den Steinen, dass er niemals allein herauskommen würde. Wir messen ihn, er ist fünfundvierzig Zentimeter lang. Wir machen noch ein Foto und lassen ihn dann wieder frei. Evi meint, er hätte ihr auf Grund seines jugendlichen Alters leid getan, das vorgeschriebene Mindestmaß ist wohl sowieso fünfzig Zentimeter.

Bild 50, 20:54 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Kein Riese, unser erster Hecht.
Bild 51, 20:55 Uhr - Tag 4, Mittwoch, den 16.08.2006
Ich lasse ihn schwimmen, da kann er noch wachsen.

Ich werfe anschließend noch ein paar Mal aus und blinkere, aber es beißt nichts mehr. Also räume ich die Angel ein, da es nun auch immer dunkler wird. Die Angelsachen kommen ins Boot, dann wird die Persenning dicht gemacht und das Boot umgedreht. Wir gehen ins Zelt, natürlich fängt es auch gerade wieder an zu regnen. Langsam haben wir den Regen gründlich satt. Aber jetzt sitzen wir erst einmal im Zelt, kochen mit unserem Kocher Wasser für einen Tee und trocknen gleichzeitig über der Gaslampe das Futteral unserer Kamera.

Es ist gemütlich warm im Zelt, ich schreibe unsere heutigen Erlebnisse auf und Evi hilft mir dabei. Das viele Wasser draußen ist vorerst einmal vergessen. Wir sind heute 12,5 Kilometer vorangekommen, davon haben wir acht Kilometer auf dem Wasser zurückgelegt. wir haben heute oft umgetragen, insgesamt drei Mal. Ich bin am Ende des Tagesberichts, Evi drängelt auch schon, sie ist müde. Also – machen wir Nachtruhe, der auf das Zelt trommelnde Regen singt uns in den Schlaf.

 3.Tag 
Rund um Nordmark.
4.Urlaubstag - Mittwoch, 16.8.2006
 5.Tag