Vorbereitungen auf die Südtour.
9.Urlaubstag - Montag, 21.8.2006

Wir haben die Wecker auf um acht gestellt. Munter werden wir erst halb zehn und das auch nur, weil wir von Baulärm und den allgemeinen Geräuschen auf dem Zeltplatz geweckt werden. Auf dem Nachbargrundstück wird ja die alte Erzmühle restauriert und es ist ein Wochentag, da wird natürlich gearbeitet.

Wir haben für heute einen so genannten Zwischentag geplant, wir nennen das auch Stadttag. Also haben wir Zeit und können alles in Ruhe angehen. Öffnen wir erst einmal vorsichtig das Zelt und schauen nach dem Wetter. Gut - bewölkt, aber trocken. Machen wir erst einmal Frühstück.

Jetzt, wo unser Auto mit den Vorräten in der Nähe ist, hat Evi wieder Milch für ihren Kaffee. Sie meint, es schmeckt gleich viel besser. Die Auswahl ist, verglichen mit den letzten Tagen, riesig. Es gibt Dauerbrot und Käse, Honig, Marmelade, und auch Büchsenwurst. Man merkt schon, dass wir wieder in der Nähe unserer Vorräte sind.

Bild 1, 10:20 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Es gibt ein ausführliches Frühstück vorm Zelt.
Bild 2, 10:20 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Heute wird geschlemmt.

Nach einer aufmunternden Tasse Kaffee gehe ich die Akkuladegeräte aufbauen. Eines, den iSun, deponiere ich im Auto, das andere wie gestern in der Toilette. So kriegen wir alle Akkus bis morgen wieder voll.

Anschließend gehe ich noch einmal zum Zeltplatzrechner. Evi hat sich vorgenommen, ihre Haare zu restaurieren, sprich, sie zu waschen und zu fönen. Da habe ich Zeit. Ich schreibe an Herrn Bieber, einen Kollegen und an Andrea, meine Kollegin. Von beiden habe ich auf meine Mails von voriger Woche Antwort erhalten. Dann kriegen auch noch meine Schwiegermutter, unser Sohn und unsere Nachbarn jeweils eine Mail.

Nachdem ich alles abgeschickt habe, dauert es nicht allzu lange und Andrea sowie unsere Nachbarin antworten. Dann kommt auch Evi zum Rechner, nun vorteilhaft gestylt. Sie meint, ich solle mit dem Rechner aufhören, wir wollen in die Stadt. Ich zeige ihr noch die Mails und die Antworten, dann verlassen wir gemeinsam die Rezeption. Draußen ist es mittlerweile richtig sonnig geworden, wir machen uns gut gelaunt auf in die Stadt.

Bild 3, 11:51 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Aufgeräumt und dicht gemacht.
Bild 4, 11:51 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Wir sind “stadtfein“.

Zuerst wollen wir ins Gewerbegebiet, da ist ja der Baumarkt, in dem es auch Angelzeug gibt. Der Markt heißt Nordströn Järn. Hier kaufe ich einige Tüten mit Haken, bei den vielen kleinen Barschen und den häufigen ”Hängern” am steinigen Grund geht schon der eine oder andere verloren. Außerdem nehme ich noch ein wenig Blei mit und zwei kleine Spinner. Einer der Spinner hat ein Perlmutt-Blatt, ich hatte keinen solchen bisher. Einen Unterfangkescher mit Klappmechanismus gibt es hier nicht, nur feststehende, die für unsere Zwecke zu sperrig sind.

Bild 5, 12:26 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Hier gibt es alles mögliche - auch Angelzeug.

Dann zeigt mir Evi noch einen speziellen Angelrucksack aus Norwegen, der für das Spinnangeln ausgelegt ist. Er hat sechs Plastkästen mit variablen Fächern, welche Blinker, Spinner und Wobbler aufnehmen können. Zusätzlich gibt es noch weitere Fächer, ein Frischhaltefach, Seitentaschen und ein richtiges Tragesystem. Das Teil sieht echt gut aus und es soll fünfzig Euro kosten. Wir beschließen aber, noch in den anderen Angelladen zu schauen und nicht vorschnell zu kaufen.

Als wir gerade zur Kasse gehen wollen, spricht uns ein anderer Besucher des Baumarktes an, auch ein Deutscher. Er meint, er hätte an unserer Unterhaltung gehört, dass wir deutsch sprechen. Dann fragt er uns, ob wir wüssten, wo der andere Angelladen in Filipstad ist. Leider können wir ihm nicht helfen. Wir wissen zwar, das es noch einen Laden geben soll, aber wo der ist, müssen wir selbst auch noch herausfinden.

Dann bezahlen wir und gehen zum Auto. Wir wollen den Angelladen suchen. Martin, der es auch nicht genau wusste, hat gemeint, auf der anderen Seite der Stadt irgendwo. So drehen wir einige Runden in der Stadt, fahren auch einige Straßen ab. Wir finden eine Firma für Aquarientechnik, aber hier ist Mittag und keiner da. Angelgerät gibt es hier aber wohl auch nicht. Also weiter. Wir fahren noch ein paar Straßen ab, aber dann beschließen wir, erst einmal auf den zentralen Parkplatz zu fahren, die im Buchladen bestellten Landkarten zu holen und in der Information die ”Fiske-Kart” für die nächste Tour zu kaufen. Da können wir gleich nach dem Anglerladen fragen.

Evi fährt auf den Parkplatz und wir gehen in den Buchladen an der Stirnseite des Platzes. Die Verkäuferin ist ein wenig verlegen, als sie uns sieht. Sie teilt uns mit, dass die Karten noch nicht eingetroffen sind und dass es wohl mindestens auch noch vierzehn Tage dauern wird. Wir sind ein wenig enttäuscht, immerhin ist schon eine Woche vergangen.

Wir haben dann aber nach unserem Urlaub in Deutschland festgestellt, dass auch die Online–Bestellung in den vier Wochen noch nicht geliefert worden war. Vielleicht gibt es ja demnächst eine neue Version der Karten, die bestellten waren ja immerhin Stand 1996, oder es müssen erst welche nachgedruckt werden. Wir haben natürlich die Online-Bestellung zu Hause dann storniert, genau wie jetzt hier im Buchladen.

Ja, nun fehlt uns für einen Teil der Seen, auf denen wir die nächsten zwei Wochen paddeln wollen, die Landkarten. Wir gehen noch einmal in das Untergeschoss an den Kartenständer. Es gab da ja auch noch Karten im Maßstab 1:100.000, das ist immer noch besser, als gar keine Karte zu haben. Wir schauen uns die Karten an, so schlecht oder ungenau sind sie gar nicht. Wir werden damit zu recht kommen, es hilft ja nichts. Also kaufen wir eine Karte, auf der die Südtour drauf ist, damit ist das Thema abgehakt. Evi kauft auch noch einen A4-Bogen Elch - Aufkleber, es sind wohl zehn Stück in verschiedener Größen darauf. Sie will damit das Boot bekleben, es soll demnächst den Namen Ally – Älg tragen.

Wir haben nun in der Buchhandlung alles erledigt, und gehen zur Info. Als wir klinken, hat sie geschlossen. Es stehen aber Leute in dem Raum. Die nette Dame, die wir schon von der vorigen Woche kennen, schließt die Tür gleich auf, als sie uns sieht. Ich habe es erst viel später verstanden, wahrscheinlich hatte sie Kundschaft, als ihre Mittagszeit begann. Um keinen mehr hinein zu lassen, hatte sie abgeschlossen. Als sie uns sah, verzichtete sie wohl spontan auf ihr Mittagessen und machte ihr Büro einfach wieder auf.

Nach einem Blickkontakt erkläre ich ihr, die Konversation läuft wie in der Woche vorher auf Englisch, dass wir eine ”Fiske-Kart” brauchen. Für zwei Wochen, für den Bereich südlich von Filipstad, bis Storfors und darunter. Aber zuerst habe ich noch eine Frage - kann sie uns sagen, wo der zweite Angelladen in Filipstad ist? Ich erkläre ihr, dass wir schon im Baumarkt waren, diesen zeige ich ihr auch auf der Karte. Aber es muss noch einen Laden geben. Sie zeigt mit dem Finger auf eine Straße und meint, da könne etwas sein, sie wisse es aber nicht genau.

Dann fängt sie an zu wirbeln. Ein Anruf – wie sie sagt, bei ihrem ”husband” schlägt fehl, er müsste es wissen, ist aber nicht erreichbar. In den gelben Seiten von Filipstad findet sie auch nichts. Aber sie hat wohl mal etwas von einem solchen Geschäft gehört. Es liegt irgendwo bei dem ”Vägelvägen”, sie tippt ganz betrübt nochmals auf die Karte. Ich tröste sie und sage, dass es kein Problem ist. Wir wollten eh nur schauen, was es da so gibt. Sie ist mir sehr sympathisch. Manchmal, leider eher selten, trifft man Leute, mit denen man sich gut versteht, ohne dass man sie eigentlich näher kennt. Ich weiß nicht, ob das auf Gegenseitigkeit beruht. Jedenfalls ist sie nicht so glücklich, weil sie uns nicht weiterhelfen kann. Aber ich komme nun zurück zur Angelkarte.

Beleg 1, Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Zwei Wochen Angeln!

Und hier gibt es kein Problem. Evi meint, wir sollten nur eine Karte für eine Woche kaufen, dann würden wir zwanzig Euro sparen, soviel kostet eine Woche ungefähr. Aber eigentlich waren wir uns schon einig, wir bleiben ja auch bis zur übernächsten Woche hier. Evi lässt sich überzeugen, dass es so besser ist und wir kaufen für zwei Wochen. Die nette Frau füllt alles aus und lässt mich auf der Angelkarte unterschreiben, diese ist ja personengebunden.

Zum Schluss frage ich im Auftrag von Evi noch, wo wir Euro–Scheine in Kronen tauschen können. Sie meint, gleich in der Bank gegenüber. Dann, ich kann es nicht lassen, schreibe ich ihr die Adresse unserer Webseite auf einen Zettel. Sie freut sich offensichtlich sehr darüber. Wir verabschieden uns ganz herzlich. Nach uns drängen gleich die nächsten Leute in die Info, sie tut mir leid, da wird sie wohl an diesem Tag kein Mittag bekommen.

Nach dem Besuch der Tourist – Info und der anschließenden Tauschaktion in der Bank wenden wir uns nun der Kirche von Filipstad zu. Wir gehen nur zwei, drei Straßen weiter, dann sind wir auch schon da. Wir kennen die Strecke ja schon vom Umtragen am Hafen, von unserem Marsch mit dem Boot durch Filipstad. Die Kirche steht direkt neben dem Hafen und ist sehr imposant. Aber sie ist zu. Es gibt einen Aushang, da sind die nächsten Gottesdienste aufgeführt. Nur dann wird sie wohl geöffnet. Heute ist kein Gottesdienst und am Wochenende sind wir wieder auf dem Wasser. Schade.

Tag 9, Bild 6, 21.08.2006, 13:38 Uhr
Sie hat uns schon gestern beeindruckt.
Bild 7, 13:39 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Leider ist die Tür verschlossen.
Bild 8, 13:39 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Schönes Wetter und gute Laune.
Bild 9, 13:40 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Hier stehen die Zeiten der Gottesdienste.
Bild 10, 13:46 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Es ist eine mächtige Kirche.
Bild 11, 13:47 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Der Blick auf Filipstad, in Richtung Hafen.
Bild 12, 13:47 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Hier ist zu, wir wandern zurück in die Stadt.
Bild 13, 14:13 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Filipstad ist ein sehr schönes Städtchen.

Auf dem Rückweg zum Parkplatz kommen wir an einer Bäckerei vorbei. Sie ist kombiniert mit einer Art Eiskaffee, es stehen hier insgesamt vielleicht sechs Tische mit je vier Stühlen. Da wir beide etwas Hunger haben, gehen wir hinein. Es gibt für jeden ein Eis, für mich einen kleinen Strudel und für Evi, die lieber etwas Herzhaftes will, ein belegtes Brötchen. Dazu trinken wir einen Kaffee. In dem hellen und freundlichen Raum des Kaffee’s sitzen noch drei junge Mädchen, dann kommen noch zwei Frauen mit drei Kindern hinzu. Wir sitzen direkt am Fenster zur Straße, die Sonne scheint herein, alle möglichen Leute wandern vorbei. So wird es nicht langweilig. Als wir mit dem Essen fertig sind, ist der schlimmste Hunger erst einmal weg und wir wollen weiter bummeln. Nachdem wir durch eine Gasse mit einigen Geschäften gewandert sind, die wir bisher noch nicht angeschaut hatten, kommen wir zur Straße an der Info und dann zum Parkplatz zurück.

Bild 14, 14:13 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
In der Innenstadt.
Bild 15, 14:16 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Wieder am Parkplatz beim Konsum - was ist das?
Bild 16, 14:16 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Er war schneller...
Bild 17, 14:16 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Jetzt habe ich ein Bild von diesem tollen Fahrzeug!

Als wir im Auto sitzen, beschließen wir, uns doch noch am ”Vägelvägen” umzuschauen. Das ist die Straße, auf welche die nette Dame in der Info vorhin gezeigt hatte. Wir sind mit dem Auto schnell da, aber einen Laden gibt es hier nicht, nur schicke Einfamilienhäuser. Der Weg selber ist eine Sackgasse, also wenden wir. Heute fährt Evi, und sie fährt den sich an den Vägelvägen anschließenden Östravegen entlang, um dann vorn nach rechts wieder in Richtung Stadtmitte abzubiegen. Dabei halten wir beide weiter Ausschau.

Vielleicht ist ja hier ein Laden? Und dann sehen wir ein großes ”Husqvarna” – Schild. Dort verkauft man eigentlich Werkzeuge, Maschinen und Rasenmäher. Aber hatte nicht jemand, möglicherweise sogar Martin vom Zeltplatz, ”Husqvarna” erwähnt? Wir haben ja Zeit, also schauen wir uns die Sache einmal an. Und richtig, es gibt hier eine Abteilung, in der Angeln, Rollen und Angelzubehör verkauft werden. Ich schaue mir alles in Ruhe an.

Bild 18, 14:16 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Hier versteckt sich ein ziemlich großer Laden.
Bild 19, 14:53 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Wir haben ihn dank der Info - Dame gefunden.

Als erstes entdecke ich einen stabilen Unterfangkescher aus Metall. Bei unserem bisherigen Kescher ist der Einrastmechanismus aus Plaste. Bei dem fünfundsechziger Hecht hat er stark gelitten, einen weiteren Hecht wird er wohl nicht aushalten. Hier bei diesem Kescher ist das Gestänge aus Metall, es ist stabiler und hält länger. Der in Leipzig gekaufte hat fünfzehn Euro gekostet, aber er hat nicht gehalten. Dieser hier kostet umgerechnet fünfundzwanzig Euro, mal sehen. Ich werde nie wieder einen Unterfangkescher mit einer Plastarretierung kaufen.

Dann gefallen mit noch zwei kleine Spinner und eine Packung mit zwei kleinen Gummiforellen zum Jiggen. Einen schönen Angelrucksack oder auch nur etwas so ähnliches wie den norwegischen im anderen Laden gibt es hier nicht. Also bezahlen wir und gehen zurück zum Auto. Wir wollen noch Lebensmittel einkaufen, das machen wir im Gewerbegebiet bei ICA Kvantum. Wir sind schnell da mit dem Auto und parken es auf dem Parkplatz ab. Kvantum ist ein großer Supermarkt, wo es (fast) alles gibt. Gegenüber ist übrigens der andere Angelladen, der im Baumarkt.

Bild 20, 14:53 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Auf der Hauptstraße in Richtung Kvantum.
Bild 21, 14:53 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Neben dem Konsum der zweite große Supermarkt.
Bild 22, 14:53 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Auf in den (Einkaufs-) Kampf!
Bild 23, 14:53 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Dort drüben gibt es den Angelrucksack...

Nur, um es vorwegzunehmen, biologisch abbaubares SebaMed, dass wir suchen, gibt es nicht. Aber wir kaufen folgende Sachen ein: 2 x 500g süßes Schwarzbrot, 1 x 500 g Olivenbrot, 2 Packungen Dauerbrot, 1 kg Weintrauben grün, 4 Pfirsiche, 4 Äpfel, 2 Tomaten, 6 Mandarinen, ein Teesieb als Wasserfilter, 4 Stangen Kaugummis, einfaches Toilettenpapier, 1 x Flüssigseife 200g, 1 kg Käse (28% Fett), 500g Gehacktes (gemischt Rind/Schwein), 4 Büchsen Guinness, 4 Büchsen Falken Bier, 2 Beutel Erdnüsse geröstet, eine Zeitung „ Expressen“ für die Würmer und einen vermeintlichen Gurkensalat – gehackte Gurke mit Mayonnaise. Für all das bezahlen wir 505 SEK (54,5 €), Evi meint, es wäre also schon etwas teurer als in Deutschland.

Aber wir brauchen all die Sachen, also gut. Anschließend fahren nun doch noch zu dem Angelladen Nordströn Järn. Hier schnappen wir uns die schicke Tasche, die wir schon vorhin so bewundert hatten. Es scheint die letzte zu sein und sie kostet fünfhundert Kronen. Damit ist aber der Einkauf für heute auch endgültig beendet.

Wir steigen wieder in unser Auto und fahren zurück zum Zeltplatz. Es ist siebzehn Uhr. Jetzt wird es bunt vor und rund um unser Zelt herum. Ich räume das Angelzeug aus und sortiere es, dann packe ich es in die neue Tasche ein. Evi bereitet parallel dazu die Sachen für die morgen beginnende Südrunde vor. Rund um das Zelt liegen also alle möglichen Sachen, es sollte jetzt auch nicht regnen, aber da droht wohl keine Gefahr.

Bild 24, 18:00 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Um- und Aufräumen. Im Vordergrund steht der neue Angelrucksack, fertig gepackt.
Bild 25, 18:00 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Morgen geht es auf die Südrunde. Wir bereiten unser Gepäck vor.

Als wir fertig sind, ist es schon nach achtzehn Uhr. Ich habe die Hoffnung, heute noch einmal angeln zu gehen, aber da fängt es an zu blitzen, zu donnern und zu regnen. In der Stunde, in der wir unsere Sachen geordnet haben, hat es sich zunehmend eingetrübt, jetzt ist ein Gewitter über uns. Wir haben es gerade so geschafft, alles einzuräumen, bloß gut. So schnell kann sich hier das Wetter ändern.

Gehen wir also in die Rezeption an den Rechner. Evi ruft ihre Mutter an. Wir hatten heute früh vereinbart, dass sie uns eine Mail schickt. Bis jetzt ist aber nichts bei uns angekommen. Evis Mutter schickt nun noch eine, jetzt hat es geklappt. Ich suche dann noch ein wenig im Netz, schaue auch noch einmal nach dem Wetter für die nächsten Tage.

Evi schaut sich inzwischen die Aushänge an, die rundherum an die Wände gepinnt sind. Dabei entdeckt sie eine Karte für das Gebiet, in das wir morgen starten wollen. Auf ihr sind die halboffnen Holzhütten mit eingezeichnet. Sie holt zum Vergleich unsere Karten. Wir haben eine Karte, die so ähnlich aussieht wie die am Aushang, sie gehört mit zum Angelschein. Nur die Hütten fehlen bei uns. Aber Martin hat für uns noch eine weitere Karte, auf der einerseits die paddelbaren Verbindungen und die Routen von Filipstad bis Karlskoga drauf sind, andererseits aber auch die Hütten. damit hat er uns wieder einmal sehr geholfen.

So braucht Evi die Hüttenstandorte nicht einzeln in unsere Karten übertragen und wir sind jetzt in Bezug auf Kartenmaterial ausreichend ausgerüstet. Wir müssen halt nur immer mehrere Karten gleichzeitig benutzen. Nachdem ich am Rechner fertig bin, gehen wir unter das Vordach am Eingang zur Rezeption, setzen uns auf die Bank und schauen uns die Karten noch einmal genau an. Daraus wird gleich eine Art Feinplanung der südlichen Tour. Nebenbei schauen wir auch dem Gewitter zu.

Als dann der Gewitterregen langsam wieder nachlässt, gehen wir ins Zelt. Evi brät das Gehackte, das wir heute gekauft haben, auf unserer neuen, leider nicht mehr vollständig beschichteten Pfanne für fünfzehn Euro. Sie verwendet das Grillgewürz, Salz, Pfeffer und Zwiebeln, es schmeckt sehr gut – zusammen mit dem süßen schwedischen Brot.

Bild 26, 20:33 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Heute gibt es Gehacktes - Klößchen a la Evi.
Bild 27, 20:33 Uhr - Tag 9, Montag, den 21.08.2006
Ich kann es kaum erwarten.

Nach dem für diesen Urlaub ungewohnt üppigen Essen, es gab ja als Nachtisch auch noch vier Pfirsiche, beginne ich zu schreiben. Evi liest im Kanuführer Skandinavien, vielleicht gibt es darin noch zusätzliche Infos zu den Seen unserer morgen beginnenden Tour. Es ist gegen dreiundzwanzig Uhr, als ich mit dem Schreiben fertig bin.

Ich schaffe nun auch noch den iSun in die Rezeption. Ich habe heute Vormittag kurzerhand den Chef, also den Martin gefragt, ob ich die Akkus mit dem Schnellladegerät in der Toilette laden kann. Er meinte, auf den Toiletten gibt es nur Steckdosen mit 110 V, aber ich könne das Ladegerät ja auch in der Rezeption hinter dem Sofa anschließen. Da könne ich das Ladegerät mit den Akkus auch über Nacht lassen. Nun stecke ich also zusätzlich zum Schnelladegerät auch den iSun hinterm Sofa an, der bisher im Auto geladen hat. Das Laden über Nacht in der Rezeption hilft uns sehr, morgen sind sicher alle Akkus voll und ich muss nicht das Auto mit steckendem Zündschlüssel über Nacht offen lassen.

Wir gehen jetzt zur Nachtruhe über, morgen startet ja die zweite Runde. Da geht es wieder beizeiten los. Evi schnarcht schon in ihrem Schlafsack, als ich zurückkomme.

(Tage später hinzugefügter schriftlicher Kommentar von Evi im Tagebuch: ”Ich schnarche nie. Mein Rachenraum ventiliert höchstens etwas.“)

 8.Tag 
Vorbereitungen auf die Südtour.
9.Urlaubstag - Montag, 21.8.2006
 10.Tag