Die Südtour beginnt.
10.Urlaubstag - Dienstag, 22.8.2006

Bild 1, 8:07 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Heute hatten wir Frühstück vorm Zelt in der Sonne.

Heute werden wir halb acht munter und die Sonne scheint auf unser Zelt. Wir stehen auch gleich auf, wir haben ja heute viel vor. Es ist der erste Tag unserer Südtour rund um Filipstad. Wir gehen zuerst einmal beide duschen, dann wird gleich anschließend Frühstück gemacht. Heute gibt es das frische Olivenbrot und dazu den letzten aus Deutschland mitgebrachten Honig. Wir sitzen vor dem Zelt in der Sonne, so könnte das Wetter ruhig bleiben.

Während wir frühstücken, ist im etwas weiter hinten aufgebauten Zelt der beiden polnischen Pärchen ein ziemliches Hallo. Dann fahren kurze Zeit später die beiden Jungs mit dem Auto weg. Die niederländische Familie mit den zwei Kindern und dem riesigen Wohnwagen, die sich gestern schräg hinter uns aufgestellt haben, schlafen noch. Während wir frühstücken, wird es uns wirklich nicht langweilig. Erst wandert das eine polnische Mädel zur Toli, später dann auch noch das andere. Dann werden die holländischen Kinder munter und spielen neben dem Wohnwagen.

Dann sind wir fertig mit der Nahrungsaufnahme, jetzt geht’s ans Einpacken. Evi hat ja gestern alles schon präzise vorbereitet. Ich hole noch die Akkus aus der Rezeption, sowohl der iSun mit dem Netzteil als auch das Schnellladegerät haben die Nacht in der Rezeption verbracht.

Bild 2, 8:08 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Wir packen nun ein.
Bild 3, 8:08 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Das Angelzeug steht schon bereit.
Bild 4, 8:08 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Evi hat gestern schon alles vorbereitet.
Bild 5, 8:08 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Auch im Auto ist alles geordnet.

Wir drehen das Boot um, so dass es wieder auf dem Bootswagen steht. Dann laden wir ein und Evi fängt an, das Zelt abzubauen. Als wir den größten Teil eingepackt haben, gehen wir noch einmal in die Rezeption. Wir schauen am Rechner nach Mails, aber es ist nichts Neues gekommen. Dann schauen wir uns unter wetter.com die Wetterprognosen für Karlstad an. Wir kriegen folgende Anzeige:

Beleg 1, 8:23 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Unsere Quittung.

Ort: Karlstad

Tag Früh Mittag Abend
Dienstag: Wolken Wolken Regen
Mittwoch: Regen Regen Regen
Donnerstag: Wolken Wolken Regen
Freitag: Sonne Sonne Sonne
Samstag: Sonne Sonne Sonne
Sonntag: Sonne Sonne Sonne

Es könnte also erst mal ein wenig regnen, aber zum Wochenende hin soll es wieder richtig schön werden.

Anschließend bezahlt Evi die beiden letzten Nächte auf dem Zeltplatz. Martin sagt uns, dass unser Auto für die Zeit unserer Tour kostenlos bei ihm steht. Das geht allerdings nur, weil wir auch ein paar Tage bei ihm übernachten, es ist sozusagen ein zusätzlicher Rabatt. Würden wir nur das Auto unterstellen, ohne bei ihm zu übernachten, dann würde natürlich der Autostellplatz etwas kosten.

Bild 6, 8:51 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Gleich geht es los.

Er erzählt uns auch noch, dass am ersten September in Filipstad ein großer Wochenmarkt stattfindet, da ist normalerweise der gesamte Zeltplatz ausgebucht. Aber für ein Zelt wie unseres ist immer Platz, meint er. Wir erzählen ihm, was wir vorhaben, wohin wir wollen und wie lange es dauern soll. Es ist wichtig, dass im Zweifelsfall jemand da ist, der über diese Informationen verfügt. Eine eventuell erforderliche Suche kann so auf Anhaltspunkte gestützt zielgerichtet erfolgen. Dann verabschieden wir uns für eine Woche, wir haben das gute Gefühl – auf Martin können wir uns verlassen.

Wir gehen zu unserem Ally und packen den Rest ein. Diesmal beginnt die Tour mit einer Wanderung quer durch die Stadt. Mittlerweile sind auch die Niederländer hinter uns wach. Die Kinder spielen auf dem Spielplatz, weitere sind hinzugekommen. Die beiden Polinnen auf der Sitzgruppe machen allein Frühstück. Vom Haus aus winkt uns Martin zum Abschied zu.

Wir verlassen den Zeltplatz und wandern mit dem Boot hinter uns im Schlepp erst die Västra Malmgatan, dann die Malmgatan entlang in Richtung Zentrum, zum Parkplatz. Von den Leuten, die uns begegnen, schauen viele zweimal hin, manche schmunzeln auch. Aber das stört uns nicht, wir wissen ja,dass wir sicher ein wenig ungewöhnlich aussehen. Auf dem Parkplatz angekommen, parken wir ordentlich ein, unser Ally füllt eine Parkbucht in der Länge so ziemlich aus.

Bild 7, 10:14 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Mit dem Boot geht es quer durch die Stadt.
Bild 8, 10:14 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Leider haben wir keine Zeit...
Bild 9, 10:14 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Wir wollen nur eins - paddeln!
Bild 10, 10:14 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Diesen kleinen Zwischenstopp haben wir eingelegt, weil ich gern den Bahnübergang fotografieren wollte.
Bild 11, 10:14 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Start bei gutem Wetter - wir sind gut drauf.
Bild 12, 10:14 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Unsres ist fünf Meter lang.
Bild 13, 10:29 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Ich bewache das Boot, Evi geht einkaufen.
Bild 14, 10:29 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Wir brauchen noch ein paar Kleinigkeiten.
Beleg 2, 10:52 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Evis Einkauf.

Evi geht noch mal zum Konsum, wir brauchen noch Weißbrot zum Angeln und etwas Erdnussöl zum Braten. Ich passe derweilen auf das Boot auf, das ist auch nicht einfach. Es kommen beispielsweise mehrere Gruppen Kinder vorbei, alle sind in Richtung Busbahnhof unterwegs. Sicher macht die Schule heute einen Ausflug, zumindest vermute ich das. Zuletzt kommen dann drei kleine Jungs vorbei, einer von ihnen zeigt auf die Pfütze neben dem Boot und sagt etwas auf Schwedisch. Obwohl ich es nicht verstehe, weiß ich, was der kleine Lausbub gemeint hat. So etwa: „Lass doch dein Boot in der Pfütze dort schwimmen…“ Was bleibt mir, als zu lächeln?

So stehe ich eine Weile auf dem Parkpatz neben unserem Boot und betrachte das Treiben auf dem zentralen Parkplatz der Stadt. Die mittlerweile schon "alten Bekannten", die Jugendlichen auf den Bänken nahe des Konsums, sind auch heute wieder da. Langweilig wird es mir also nicht. Trotzdem bin ich froh, als Evi vom Einkauf zurück kommt. Es geht nun endlich weiter. Wir wandern am „Busbahnhof“ vorbei zum Hafen, an die Schräge, an der wir vor zwei Tagen angelegt haben. Dabei avancieren wir schon irgendwie zur Attraktion, besonders am Busbahnhof. Im Hafen beschließen wir, eine kurze Pause zu machen und damit es uns nicht langweilig wird, trinken wir jeder eine Flasche Bier mit sagenhaften 2,5% Alkohol – Evi hat die zwei Flaschen im Konsum für uns erstanden.

Bild 15, 10:42 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Sie hat es geschafft.
Bild 16, 10:46 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Dahinter liegt gleich der Hafen.
Bild 17, 10:47 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Der Überlandbus trifft ein.
Bild 18, 10:47 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Busse sind das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel.
Bild 19, 10:48 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Auch wir kommen auf unserem Weg zum Hafen am Busbahnhof vorbei.
Bild 20, 10:49 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Dienstag vormittag - es herrscht reger Verkehr.
Bild 21, 10:50 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Der Hafen ist schon in Sicht.
Bild 22, 10:50 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Weiter gehts nach kurzem Zwischenstopp.
Bild 23, 10:59 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Wir machen eine kleine Pause mit einem Bier.

Während wir neben unserem Boot stehen und das Bier genießen, können wir wieder einmal die Stadtkultur beobachten. Auf den Bänken, die gegenüber vom Hafen auf der anderen Straßenseite stehen, treffen sich gerade ein schillernder, dunkelhäutiger Typ und drei ebenso dunkelhäutige Frauen. Er hat ein Fahrrad dabei, die Begrüßung mit den doch etwas dickeren Frauen ist sehr intim und vertraut. Dann beginnen sie zu diskutieren, nebenbei schauen sie auch immer mal wieder zu uns herüber.

Schon als unser Boot noch in der Parklücke stand und ich auf Evi wartete, habe ich mir so meine Gedanken gemacht. Auf den Bänken neben und rund um den zentralen Parkplatz sieht man eigentlich immer dieselben Leute sitzen. Auch junge Leute, geschätzt sind sie im Alter zwischen zwanzig und dreißig. Sie sind durchaus ordentlich gekleidet, sie sind jung und kräftig, aber sie haben eben mindestens eine Flasche Bier dabei. Was sonst noch in den Tüten ist, sieht man nicht.

Nur weil wir vor einer Woche schon einmal hier waren und Filipstad eine kleinere Stadt ist, fällt das so sehr auf . Schon vorige Woche saßen dieselben Typen hier auf den Bänken, auch mittags, und sie hatten auch schon Alkohol dabei. Wenn man sich überlegt, das schwedische Arbeitsamt eröffnet in großen deutschen Städten Werbebüros, weil Fachkräfte und Facharbeiter fehlen – und hier sitzen junge Leute tagein, tagaus mit eine Flasche Bier auf der Parkbank… Vielleicht müsste man doch etwas härter gegen die Ausnutzung der sozialen Fürsorge vorgehen. Es ist sicher ein kleiner Prozentsatz, der sich auf Staatskosten ausruht. Aber man erkennt die Leute wieder, die saßen eben auch schon vorige Woche hier…

Es ist nun viertel zwölf, unser Bier ist alle. Wir setzen ein, beladen das Boot und paddeln los. Vorbei an den Kanonen, am Friedhof – diesmal aber auf der anderen Seite des Daglösen, die wir ja noch nicht von nahem kennen. Das Wetter ist gut, man kann sogar sagen, herrlich. Wir paddeln an die zwei Stunden auf der rechten Seite des Daglösen. Dann gelangen wir an den Kanal zum Asphytteälven. Die Paddelstrecke auf dem Daglösen ist nicht ganz so weit wie vorgestern, als wir auf der anderen Seite aus dem Östersjön kamen.

Bild 24, 11:24 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Hier geht der Daglösen in den Skillerälven über, der ihn mit dem Lersjön verbindet.
Bild 25, 11:24 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Wir paddeln auf der rechten Seite entlang.
Bild 26, 11:26 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Der Friedhof auf der anderen Seite des Sees.
Bild 27, 11:26 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Wir sind wieder sehr beeindruckt.
Bild 28, 11:44 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Auch an dieses Haus können wir uns erinnern.
Bild 29, 11:58 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Stillleben mit Boot.
Bild 30, 12:36 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Man muß sich nur was einfallen lassen...

Wir gelangen nun über einen kurzen Kanal in den Asphytteälven. Wir paddeln dabei erst unter einer Eisenbahnbrücke hindurch, parallel dazu überspannt eine schicke Fußgängerbrücke das Wasser. Sie ist sehr liebevoll mit Blumen geschmückt. Der See, auf dem wir nun paddeln, ist nicht sehr groß, eher wie ein breiter Kanal. Es macht aber sehr viel Spass, das Wetter ist gut. Es gibt auch am Ufer immer wieder was zu sehen.

Bild 31, 12:58 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Wir nähern uns dem Übergang zum Asphytteälven.
Bild 32, 12:59 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Auch hier ist die Fahrrinne gekennzeichnet.
Bild 33, 13:08 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Eine Fussgängerbrücke - aber was ist das?
Bild 34, 13:08 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Die Anwohner haben sie mit Blumen geschmückt.
Bild 35, 13:10 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Der Blick zurück: parallel zu der Fussgängerbrücke verläuft eine Eisenbahnbrücke.
Bild 36, 13:35 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Der Asphytteälven ist nicht groß, wir sind schnell am anderen Ende. Es gibt hier viele Graugänse.
Bild 37, 13:42 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Unter der Brücke hindurch geht es in einen kleinen Kanal und dann in den Aspen.
Tag 10, Bild 38, 22.08.2006, 13:42 Uhr
Über die Brücke verläuft die Landstraße von Filpstad nach Storfors.

Wir passieren die Straßenbrücke am Ende des Asphytteälven und gelangen in einen kurzen schmalen Kanal. Er ist nicht sehr lang und an seinem Ende geht es in den Aspen. Aber so einfach ist das nicht mit dem Zugang zum Aspen, denn am Ende des Kanals stoßen wir auf eine Schleuse. Es gibt laut Aushang feste Schleusenzeiten. Außerhalb dieser Zeiten muss man eine Telefonnummer anrufen oder so – richtig schlau werden wir aus dem nur schwedisch beschrifteten Schild nicht. Aber wir können die elektrisch betriebene Schleuse auch nicht selbst bedienen, ansonsten ist keiner da – es heißt also wieder einmal Umtragen.

Bild 39, 13:54 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Hier ist erst mal Schluss mit Paddeln.
Bild 40, 13:54 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Zugbrücke und Schleuse.
Bild 41, 13:54 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Links vor der Schleuse können wir anlegen.
Bild 42, 13:55 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Schauen wir uns die Sache erst mal von Land aus an.
Bild 43, 13:55 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Ja, es ist eine Zugbrücke.
Bild 44, 14:05 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Hm, das sagt uns nicht viel...

Evi macht wieder einmal den Kundschafter. Sie berichtet, dass auf der anderen Seite der Schleuse ein öffentlicher Badestrand ist. Dort können wir bequem wieder einsetzen. Es lohnt nicht, für das Stück das Boot erst auf den Bootswagen zu schnallen, in der Zeit haben wir unser Gepäck auch so bis zum Seeufer getragen. Während ich das Boot fest mache, schießt Evi einige Aufnahmen von der Schleuse. Anschließend schaue auch ich mir diese beeindruckende Schleuse an, die für etwas größere Boote gedacht ist und elektrisch betrieben wird.

Bild 45, 14:05 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Alles ist sehr gepflegt und in Schuß.
Bild 46, 14:05 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Evi erkundet die Lage.
Bild 47, 14:06 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Der Höhenunterschied ist schon beträchtlich.
Bild 48, 14:06 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Der Blick hinüber zum Dorf Asphyttan.
Bild 49, 14:06 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Die Schleusentore werden elektrisch betrieben.
Bild 50, 14:07 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Das obere Tor ist geschlossen.
Bild 51, 14:07 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Mich begeistert, wie die Kabel einfach in der Wiese verschwinden.
Bild 52, 14:08 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006r
Das untere Tor ist geöffnet.
Bild 53, 14:08 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Evi genießt die Stille, den Ausblick auf den Aspen und die Schönheit der Landschaft hier.
Bild 54, 14:08 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Nach der Schleuse geht es direkt im Aspen weiter. Links unten befindet sich der Badestrand des Dorfes.

Nachdem wir alles ausgiebig inspiziert haben, tragen wir das Gepäck hinüber zum Seeufer. Jeder muss dreimal gehen und dann holen wir noch gemeinsam das Boot. Nach der Schlepperei, die den Kreislauf ziemlich beschleunigt hat, beschließen wir, eine kleine Mittagspause einzulegen. Die Bänke am Badestrand laden regelrecht dazu ein. Evi „schält“ eine halbe Zervelatwurst, dazu gibt es eine Scheibe Brot. Wir teilen uns eine Büchse Bier, so sitzen wir am Strand in der Sonne und es geht uns richtig gut.

Bild 55, 14:10 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Es ist die Schleuse von Asphyttan.
Bild 56, 14:12 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Sundet liegt am anderen Ende des Asphytteälven.
Bild 57, 14:12 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Die Frau mit dem Kinderwagen geht hier spazieren.
Bild 58, 14:14 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Auf dem Kanal sind wir hergepaddelt.
Bild 59, 14:14 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Jetzt tragen wir das Gepäck ans Ufer des Sees.
Bild 60, 14:15 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Die ersten Stücke sind schon unten.
Bild 61, 14:16 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Evi legt sich ins Zeug.
Bild 62, 14:16 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Das zum Glück leichte Rutenfutteral beeindruckt.
Bild 63, 14:40 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Das Gepäck ist unten - Mittag.
Bild 64, 14:40 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Der Badestrand ist auch gleich Spielplatz.
Bild 65, 14:40 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Von der Schleuse sieht man nur das untere Tor.
Bild 66, 14:50 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Der erste Eindruck vom Aspen.
Bild 67, 14:50 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Evi genießt die Pause.
Bild 68, 14:57 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Es ist sehr still und idyllisch hier.

Eine viertel Stunde später geht es dann weiter. Das Boot wird eingesetzt, beladen und wir steigen ein. All dies ist Routine. Wir haben beraten und meinen, ab jetzt wollen wir verstärkt nach einer Schlafstelle Ausschau halten. Wir paddeln auf den See hinaus. Wir starten in eine große Bucht hinein. Rundherum ist das Ufer mit Schilf bewachsen, am gegenüber liegenden Ufer stehen auch Häuser. Evi hat auf der Karte herausgefunden, dass es besser ist, um diesen See rechts herum zu paddeln. Am linken Ufer verläuft die Landstraße direkt neben dem See, da dürfte es mit einer Schlafstelle eher schlecht aussehen. Nach den Häusern auf der rechten Seite sind dagegen die Chancen für einen Schlafplatz nicht schlecht. Auf der rechten Seite gibt es wenig Häuser und Schilf dürfte dann auch keins mehr sein.

Es gibt dann im weiteren Verlauf noch zwei Häuser oben am Berg, von denen Trampelpfade zum Ufer führen, das ist aber auch schon alles an Bebauung. An einem der beiden Pfade könnte man zur Not zelten, stellt Evi fest. Es wäre nicht optimal, aber wir merken uns die Stelle und weiter geht’s. Es fängt nun immer wieder mal an zu nieseln, der strahlend blaue Himmel hat sich inzwischen leider mit Wolken bedeckt. Wir sind gerade am zweiten, etwas größeren Trampelpfad angekommen. Evi ist ausgestiegen, um die Lage zu erkunden, da wird schlagartig aus dem Nieseln ein richtiger Guss – im Nu ist alles nass.

Bild 69, 16:25 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Es nieselt - Hauptsache, ein Zelt über dem Kopf.

Nach zehn Minuten ist der Regen erst einmal vorbei, aber wir sind bis auf die Haut durch. Wir fahren weiter, am zweiten Trampelpfad gab es auch keine geeignete Stelle für ein Nachtquartier. So fahren wir um die nächste kleine Spitze herum und weiter parallel zum Ufer. Nach etwa einem Kilometer straffen Paddelns, das nur von Zeit zu Zeit wegen der Suche nach einem Platz für unser Zelt unterbrochen wird, kommen wir an eine richtige Spitze. Sie gehört zu der Halbinsel Rävudden. Wir umrunden sie und kommen nun in eine Art riesige Bucht. Durch die Halbinsel ist sie gewissermaßen vom Hauptsee abgetrennt.

Und ganz vorn, praktisch auf der südlichen Spitze, sehen wir direkt am Ufer zwei senkrecht gespannte Planen hinter einer alten Feuerstelle. Es sieht so aus, als hätte hier jemand sein Nachtlager vorbereitet, es ist aber niemand zu sehen. Wir paddeln zur Sicherheit erst noch eine kleine Runde, nicht dass derjenige gerade mit dem Spaten im Wald ist. Aber es sieht alles ziemlich verlassen aus, so, als wäre lange keiner hier gewesen.

Also steigen wir aus und schauen uns das Ganze von Nahem an. Ein Stück hinter den Planen finden wir einen schönen Platz für unser Zelt. Die Feuerstelle ist wirklich alt, alles was hier steht oder liegt, hat schon viele Regengüsse abbekommen. Es ist unwahrscheinlich, dass jemand hier ist. Entschieden – wir bleiben hier. Als erstes werden wir das Zelt aufbauen und alles Gepäck das kleine Stück den Berg hinauf schaffen.

Bild 70, 16:25 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Jetzt hört der Regen langsam auf.
Bild 71, 16:25 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Die Feuerstelle wird wohl nur zeitweise genutzt.
Bild 72, 16:25 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Vielleicht übernachten Angler ab und zu hier.
Bild 73, 16:26 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Das Zelt steht, nur die Leinen...
Bild 74, 16:27 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
...muss ich noch mit Heringen fixieren.
Bild 75, 16:28 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Aber das geht hier ohne Probleme.

Als das Zelt steht und das Gepäck oben ist, räumt Evi ein und ich mache inzwischen die Angeln klar. Es nieselt mittlerweile nicht mehr. Ich beginne mit der Angelei an einer Stelle links vom Zelt, also direkt an der Spitze der Landzunge.

Es ist an dieser Stelle insgesamt aber nicht so toll, doch das merke ich erst etwas später. Ein morscher Baumstumpf direkt an meiner Angelstelle entpuppt sich als Ameisenhaufen, die Waldameisen sind praktisch überall. Als ich mich damit gerade mehr oder wenig arrangiert habe, kommt zusätzlich auch noch ein ziemlich frischer Wind über den See und treibt die Schwimmer schnell nach rechts. So habe ich alle Hände voll zu tun.

Dann ruft Evi mich, sie braucht eine Wäscheleine. Ich helfe ihr natürlich sofort und spanne den bereits an der Stelle bewährten Wurfsack als Leine. Kaum bin ich wieder zurück an der Angelstelle, geht ein stärkerer Regenguss los. Er ist diesmal nicht so stark und lang wie vorhin, aber na ja. Der Wind weht mir das Wasser ins Gesicht. Ich habe es nun satt, ich ziehe mit meinen Angeln und dem andern Angelzeug an eine neue Stelle um. Ich habe mir eine Stelle leicht rechts von der alten Feuerstelle ausgesucht. Hier ist es besser. Evi kommt vom Zelt zu mir herunter und meint. „Schau mal, da kommt eine schwarze Wolke!“

Bild 76, 19:50 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Unser ”Südblick” vom Zelt aus.
Bild 77, 19:50 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Ich ziehe um.
Bild 78, 20:31 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Das Wetter liefert ein Schauspiel nach dem anderen.

Ich meine, die Wolke zieht eher weg. Wir diskutieren gerade noch, ob wir nicht mit dem offenen Kanu zum Blinkern hinausfahren können, da fängt es schon wieder fürchterlich an zu schütten. Aber es ist nur ein kurzer Guss, dann können wir zuschauen, wie sich die Regenwand über den See hinweg wieder von uns entfernt. Die Regengrenze markiert eine ziemlich scharfe Linie auf dem Wasser, so haben wir das noch nie gesehen.

Aber wir kriegen es auch gleich noch einmal zu sehen, denn über den See hinter uns nähert sich die nächste Regenwolke. Auch diese hat auf dem Wasser eine relativ scharfe Grenze, wir können beobachten, wie schnell sie sich uns nähert. Im Gegensatz zu ihren Vorgängerinnen ist diese Wolke aber ausdauernder, es regnet nun beinahe eine viertel Stunde volle Pulle. Die Angelutensilien haben wir noch schnell in Plastetüten gepackt, auch das Boot haben wir herumgedreht. Aber wir selbst sind nun wieder völlig nass. Die gerade so schön getrockneten Jacken sind durch. Es hat aber auch keinen Sinn, sich ins Zelt zu verkriechen. Nass sind wir nun sowieso schon, kalt ist es auch nicht, vielleicht so zwanzig Grad. Also angle ich einfach weiter, das Thema Spinnangeln vom Boot aus hat sich allerdings damit für heute erledigt.

Bild 79, 20:32 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Abendstimmung am Aspen.
Bild 80, 20:32 Uhr - Tag 10, Dienstag, den 22.08.2006
Die Jacke ist zum Trocknen aufgehängt, kalt ist es nicht.

Als der Regen gerade aufhört, fange ich dann auch einen kleinen Barsch, den ich aber gleich wieder zurücksetze. Evi kocht zum Abendbrot Kartoffelbrei, eine Portion mit Brokkoli und die andere mit Gemüse. Wir setzen uns an den Strand, ich bin wieder an die erste Angelstelle umgezogen, weil der Wind sich erneut gedreht hat. Außerdem sind die Steine an der zweiten Stelle so glatt, dass man dauernd Gefahr läuft, ins Wasser zu rutschen.

Wir sind ein wenig gefrustet – andauernd diese Regengüsse, immer dann, wenn gerade alles trocken ist. Evi zieht sich im Zelt um, ihr ist es nun doch zu kalt, sie will trockene Sachen. Gegen neun, als die Dämmerung einsetzt und ich die Schwimmer nicht mehr sehe, packe ich ein. Die Angelsachen werden wie immer ins Boot gepackt, wir drehen es rum und gehen ins Zelt.

Hier ziehe auch ich mich um, dann gibt es noch eine Tüte Erdnüsse und dazu die Mandarinen. Ich schreibe an meinem Tagesbericht. Es ist kurz vor dreiundzwanzig Uhr, als ich alles notiert habe. Nun ist es Zeit für die Nachtruhe. Wir sind heute sechzehn Kilometer vorangekommen, davon rund 1,6 Kilometer über Land. Draußen gibt es immer mal wieder einen Regenschauer, wir sind froh, eingemummelt in unseren Schlafsäcken im Warmen und Trocknen zu liegen.

 9.Tag 
Die Südtour beginnt.
10.Urlaubstag - Dienstag, 22.8.2006
 11.Tag