Die Superschleuse.
11.Urlaubstag - Mittwoch, 23.8.2006

Bild 1, 9:33 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Alles ist nass.

Heute werden wir viertel vor Neun wach. Leider regnet es draußen immer noch, also beschließen wir, bis um Neun liegen zu bleiben. Eine gute Entscheidung, denn um Neun regnet es nicht mehr, nur von den Bäumen tropft es noch ein wenig. Ich gehe etwas mit dem Spaten spazieren, danach gleich zum Waschen an den See. Evi, die gleich am See war, hat derweil einen Schlafsack zusammengepackt, um im Zelt ein wenig Platz zu schaffen. Wir machen heute im Zelt Frühstück, anschließend packen wir unsere Sachen ein.

Wir sind gerade dabei, das Boot zu beladen, da fängt es wieder an zu regnen. Also ziehen wir nach den Erfahrungen gestern und unter Berücksichtigung der Prophezeiungen des Wetterberichtes im Zeltplatzcomputer gleich die volle Ausrüstung an: Regenjacke, Persenning-Schürze und Mütze. Den iSun und das GPS lasse ich gleich unter der Persenning verschwinden.

Bild 2, 9:34 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Ein gemütliches Frühstück im Zelt.
Bild 3, 9:36 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Ein Blick in unsere ”Küche”.
Bild 4, 10:22 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Wir packen alles im Zelt ein.
Bild 5, 11:15 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Es heißt einpacken - heute sind wir von vornherein auf Regen eingerichtet.

So paddeln wir den ersten Kilometer im Regen um die Halbinsel Rävudden herum und dann quer über den See in Richtung Bjurbäckskanalen. Als wir noch ein Stück davon weg sind, kommt aus dem Kanal ein Ausflugsdampfer. Er fährt von uns weg, quer über den Aspen in Richtung der Schleuse zum Asphytteälven, an der wir gestern umgetragen haben.

Dann erreichen wir die auch in der Karte eingezeichnete Schleuse - direkt am Eingang des Bjurbäckskanalen. Und wir sind erstaunt. Es stehen alle beiden Flügel offen. Ein Schild steht auch da, es vermeldet eine Entfernung von 3 km bis zur nächsten Schleuse - der Bjurbäckens slussar. Es geht einen sehr schönen Kanal entlang, wir kommen auch wieder an einer Bieberburg vorbei. An dieser hier steht für die Touristen sogar ein Schild, was es für eine Burg ist. Leider sehen wir keinen der Burgbewohner.

Bild 6, 11:30 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Es kommt also noch eine Schleuse.
Bild 7, 11:30 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Diese Schleuse ist auf Durchgang ”geschalten”.
Bild 8, 11:44 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Was gibt es hier Schönes?
Bild 9, 11:44 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Eine ”Bäverhydda”.

Wir paddeln etwa eine Stunde auf dem wunderschönen Kanal entlang. Manchmal nieselt es einwenig, manchmal regnet es richtig. Es macht uns trotzdem Spass. Gegen halb eins kommen wir an der Bjurbäckens slussar an. Es handelt sich um eine riesige Schleuse mit drei Stufen. Evi steigt wie so oft erst mal aus und geht auf Erkundung. Sie findet ein Schild mit schwedischem Text, welches auf das Schleusenkontor hinweist. Weit und breit ist niemand zu sehen. Wir sind ganz locker, zur Not können wir ja auch umtragen. Also wandert Evi in Richtung des ausgewiesenen Kontors, dort steht unter anderem auch in Deutsch, das man sich zwei Stunden vorher anmelden muss. Außerdem gibt es pro Tag vier feste Schleusenzeiten, zwei für die Aufwärts – Richtung, zwei für die Abwärts – Richtung.

Bild 10, 11:45 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Trotz des Regens macht es Spass.
Bild 11, 12:30 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Die Bjurbäckens slussar, das obere Tor ist zu.

Wir einigen uns, dass ich die Sachen aus dem Boot auspacke und mit das Umtragen vorbereite, während Evi noch einmal zum Kontor geht und das Schild fotografiert. Sie geht mit der Fuji los und ich fange an, das Boot zu entladen. Als ich schon einen Teil des Gepäcks am Ufer habe, kommt auf einmal ein Mann in einer roten Jacke auf mich zu gelaufen. Da ich beschäftigt war und deswegen auch nicht so auf die Umgebung aufgepasst habe, weiß ich gar nicht, woher genau er kommt. Er ruft: „Stopp! Halt!“ Dann, als er etwas näher heran gekommen ist, sagt er etwas auf Schwedisch. Ich antworte ihm in einer Mischung aus Deutsch und Englisch, dass ich ihn nicht verstehe.

Bild 12, 12:30 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Ich lade das Boot aus.
Bild 13, 12:31 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Wir sind irgendwie mittendrin.
Bild 14, 12:31 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Dort ist wohl die Verwaltung.
Bild 15, 12:31 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Sie ist ja eigentlich nicht zu übersehen.
Bild 16, 12:32 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Es gibt sogar einen deutschen Aushang.
Bild 17, 12:37 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Das obere Tor der Schleuse.
Bild 18, 12:37 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Ganz dicht ist es nicht.
Bild 19, 12:37 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Die unteren Schleusenstufen.
Bild 20, 12:39 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Das offene untere Tor.
Bild 21, 12:40 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Es nieselt immer noch.
Bild 22, 12:42 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Allerhand Infos und der Hinweis auf das Kontor.
Bild 23, 12:44 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Der Schleusenwärter hat uns gesehen.

Er antwortet nun in Englisch und fragt, ob wir schleusen wollen – er betont, es kostet auch nur 50 SEK. Wenn er wüsste, wie sehr ich mir eine Schleusung gewünscht habe! Ich sage natürlich spontan ja. Es ist ein Traum, nun klappt es doch noch, mit Hilfe dieses eindrucksvollen Bauwerkes den Höhenunterschied zwischen den Seen zu überwinden.

Bild 24, 12:45 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Schnell ist alles wieder eingepackt.

Ich frage ihn, ob ich all das Gepäck, was schon neben dem Boot liegt, wieder einräumen kann. Er meint „yes“ und es ist nicht ganz so eilig. Dann erklärt er mir, er muss die Schleuse ja noch vorbereiten. Da sie nach unten offen und damit leer ist, muss er erst die Tore schließen und die Schleusenkammer voll Wasser lassen; das dauert etwa eine viertel Stunde.

Bild 25, 12:50 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Es ist geschafft, die Schleuse ist gefüllt.

Ich ahne es schon, eine Schleusung wird deutlich länger dauern als einfach nur umzutragen, aber diese Schleuse ist es auf jeden Fall wert. Evi kommt vom Kontor zurück. Sie gibt dem Mann die fünfzig SEK und noch zehn SEK Trinkgeld, denn immerhin handelt es sich bei uns um eine nicht rechtzeitig angemeldete Sonderschleusung. Erst will sie alles von Land aus fotografieren, aber während wir auf das Füllen der Schleuse warten, überlegt sie es sich noch mal. Sie steigt mit ins Boot.

Beleg 1, Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Unser ”Schleusenfahrschein”.
Beleg 2, Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Die technischen Daten, wir überwinden 10,8 m.

Wir warten noch etwa fünf Minuten, dann geht das riesige Tor motorgetrieben, langsam und gleichmäßig auf. Wir fahren in die obere Kammer ein und das Tor schließt sich hinter uns. Evi bekommt ein Tau in die Hand, daran kann sie sich festhalten. Zusätzlich gibt es auch noch einige Stahlgeländer. Dann lässt der Schleusenwärter das Wasser ab, pro „Staustufe“ sind es über drei Meter Höhenunterschied. Wir sinken langsam immer tiefer, das Ganze ist echt beeindruckend.

Bild 26, 12:51 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Das Tor öffnet sich motorgetrieben.
Bild 27, 12:53 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Wir sind eingefahren, das Tor ist wieder zu.

Es hat schon die ganze Zeit über mal geregnet, mal leicht genieselt. Als die Schleusung beginnt, wird es wieder stärker, nun regnet es die ganze Zeit. Die Kamera ist von außen schon ziemlich nass. Evi rennt ja auch schon eine ganze Weile damit herum und macht Fotos. Die Kamera ist so eingestellt, dass sie jedes aufgenommene Bild kurz anzeigt, zur Kontrolle. Und an diesen Kontrollbildern sieht Evi, dass die Bilder zunehmend milchiger werden.

Aber was soll’s, wir fotografieren weiter, man wird schließlich nicht so oft in einer so großen Schleuse geschleust. Nach der ersten Stufe kommt die zweite, dann die dritte. Nun sind wir fast ganz unten. Wir verabschieden uns von dem Mann und bedanken uns nochmals, die gesamte Schleusung hat über eine halbe Stunde gedauert.

Bild 28, 12:53 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Der Wasserspiegel beginnt abzusinken.
Bild 28, 12:54 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Die erste Reihe Steine ist freigelegt.
Bild 30, 12:56 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Es geht immer tiefer, das nachströmende Wasser sorgt für urige Plätschergeräusche.
Bild 31, 12:57 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Es ist beeindruckend.
Bild 32, 12:57 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Ich genieße jeden Moment.
Bild 33, 12:58 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Es geht immer noch tiefer.
Bild 34, 13:01 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Sechs Steinreihen, wir sind wohl unten.
Bild 35, 13:02 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Das nächste Tor beginnt sich zu öffnen.
Bild 36, 13:03 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Wie geht es weiter?
Bild 37, 13:03 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Mit der mittleren Schleusenkammer.
Bild 38, 13:03 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Das Wasser sinkt weiter.
Bild 39, 13:05 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Gleichmässig sinken wir abwärts.
Bild 40, 13:07 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Die oberste Kammer ist ”trocken”.
Bild 41, 13:08 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Evi wundert sich, die Bilder sehen seltsam aus.
Bild 42, 13:09 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Aber wir fotografieren weiter.
Bild 43, 13:13 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Gleich ist diese Kammer leer.
Bild 44, 13:15 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Das Tor zur dritten Kammer geht auf.
Bild 45, 13:15 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Nun können wir hinein paddeln.
Bild 46, 13:17 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Die Fuji ist mittlerweile voll Wasserdampf.
Bild 47, 13:20 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Die riesige Schleuse ist sehr beeindruckend.
Bild 48, 13:22 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Die unterste Kammer läuft nun leer.
Bild 49, 13:24 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Hier kann man die Auslassklappe sehen.
Bild 50, 13:24 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Wir sind ganz unten...
Bild 51, 13:26 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
... und das Tor öffnet sich.
Bild 52, 13:27 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Der Weg in den Stor-Lungen ist frei.
Bild 53, 13:27 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Jede Stufe ein Wasserfall.
Bild 54, 13:28 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Dieser kleine Kanal führt von der Schleuse in den Stor-Lungen. Die Bildqualität wird immer schlechter.
Bild 55, 13:28 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Ein letzter Blick zurück.

Aber diese Erfahrung war locker die sechs Euro wert! Wir paddeln nun leicht nach rechts weg, es ist ein ziemlich breiter Kanal hin zum Stor-Lungen. Um uns herum haben wir große Schilffelder. Am Eingang des Sees fahren wir durch einen engen Kanal im Schilf. Doch wir können nun erst einmal keine Bilder mehr machen, weil die Kamera innen unter Wasserdampf steht. Es ist während der Schleusenpassage soviel Wasser eingedrungen, dass alle Bilder so aussehen, als wären sie durch eine Milchglasscheibe gemacht. Wir lassen die Kamera offen unter der Persenning im Boot liegen, hier ist es trocken und ein wenig wärmer.

Bild 56, 13:46 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Der Stor-Lungen ist ein sehr großer See mit vielen Schilffeldern in seinem nördlichen Teil.

Als Evi es dann nach einer Weile doch noch einmal mit Fotografieren versucht, ist ein Wunder geschehen. Die trockene Lagerung hat gereicht, um das meiste Wasser zu trocknen, die Bilder sehen wieder besser aus. Unsere Laune steigt nun auch gleich wieder, fotografieren geht also doch noch. Es wäre aus Sicht des Berichts schon eine mittlere Katastrophe gewesen, wenn die Fuji hier ausgefallen wäre…

Nachdem wir das Schilf passiert haben, fahren wir im Stor-Lungen die linke Seite ab. Laut Karte ist das rechte Ufer an fast allen Abschnitten von einem dichten Schilfgürtel umgeben. Wir schauen mehrfach auf die Karte und diskutieren. Links sind zwar einige Häuser, danach kommt aber ein großes Stück ohne irgendwelche Bebauung. Dann müssten wir an eine große Insel kommen, dahinter ist dann die kleinere, auf der eine Hütte steht. In dieser Hütte würden wir heute gern schlafen, so ist jedenfalls der Plan.

Gut, soweit ist alles klar. Wir paddeln aber trotzdem das Ufer ab und markieren mögliche Schlafplätze im GPS. Gleich am Eingang des Stor-Lungen fällt uns am linken Ufer ein komfortabler Platz auf, hier könnte mindestens ein Zelt bequem stehen. Gegenüber der großen Insel sehen wir dann einen weiteren Schlafplatz, aber er wäre wohl eher eine Notlösung.

Bild 57, 14:48 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Wird das unsere Trauminsel?

Wir paddeln um die Insel herum. Auf ihr stehen mehr Häuser, als auf der Karte verzeichnet sind. Wir schauen nach, die Karten-Edition ist schon von 1996. Aber als wir dann um die große Insel herum sind, sehen wir gleich die kleine Insel und die Hütte darauf. Nun heißt es, nichts wie hin! Es sieht glücklicherweise nicht so aus, als wäre schon jemand da. Wir sind ziemlich gespannt, sogar ein wenig aufgeregt.

Wir legen uns also ziemlich ins Zeug und als wir angekommen sind, umrunden wir die Insel erst einmal. So lernen wir sie gleich kennen und finden den besten Anlegeplatz, von dem auch das Gepäck locker bis zur Hütte transportierbar ist. Und zusätzlich kann ich nach Angelstellen und Wassertiefen Ausschau halten. Dann nehmen wir aber die Insel endlich in „Besitz“. Evi steigt zuerst aus, ich folge ihr. Einige Bilder von der Insel haben wir vom Wasser aus schon gemacht, aber es nieselt ja immer noch. Wir holen die Kamera so wenig wie möglich aus ihrer Hülle, wir haben ja heute schon gemerkt, dass es keine Unterwasserkamera ist. Wenn sie ganz aussteigt, dann war’s das. Der Urlaub ginge weiter, aber ob es dann einen Bericht gäbe...

Bild 58, 14:49 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Wir nähern uns, sieht unbewohnt aus...
Bild 59, 14:49 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Irgendwo muss da die Hütte sein.
Bild 60, 14:52 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Von der anderen Seite ist sie gut zu sehen und sie scheint unbewohnt zu sein.
Bild 61, 14:52 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Da schlägt jedem Angler das Herz höher, von dieser Plattform aus lässt es sich sicher gut angeln.
Bild 62, 15:25 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Wir haben die Hütte in Besitz genommen.

Dann legen wir an einer guten Stelle an und ziehen das Boot ein wenig aus dem Wasser. Zuerst besichtigen wir die ganze Insel, jetzt auf dem Landweg, zu Fuß. Alles ist in Ordnung, uns gefällt es hier sehr gut. Wir wollen auf jeden Fall hier bleiben, vielleicht sogar zwei Tage, heute und morgen. Wir werden sehen. Erst einmal holen wir nun das Gepäck aus dem Boot. Dabei stürze ich ziemlich heftig, am Ufer gibt es große, glatte Steine, die mit Moos und Algen bewachsen sind. Durch den Regen sind sie schweineglatt. Auf einem davon trete ich, rutsche aus und falle – glücklicherweise auf den Hintern und auf das Moos neben dem Stein, so passiert mir bei der Aktion nichts weiter.

Als wir das Gepäck oben an der Hütte haben, hört der Regen natürlich pünktlich auf. Wir räumen alles provisorisch hinein und setzen Wasser für einen Kaffee an. Während Evi beginnt, etwas Ordnung in der Hütte zu schaffen, gehe ich ein paar Fotos von unserer Insel machen. Zum Kaffee gibt es dann für jeden zwei Schnitten Weißbrot und je ein Stück von dem einem Kilogramm Käse, den wir in Filipstad bei ICA Kwantum gekauft haben. Danach richten wir uns weiter häuslich ein und anschließend gehe ich angeln.

Bild 63, 15:25 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Der Blick von der Hütte auf den Stor-Lungen.
Bild 64, 15:25 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Das Boot hat schon seinen Platz.
Bild 65, 15:26 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Evi kocht erst einmal Kaffee.
Bild 66, 15:26 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Ich mache inzwischen ein paar Bilder von der Insel.
Bild 67, 15:26 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Natürlich interessiert mich die Angelplattform.
Bild 68, 15:26 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Hier schaut man in Richtung Lungsund.
Bild 69, 15:27 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Ein Panoramabild auf der Plattform, das muss einfach sein.
Bild 70, 15:28 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Auch die Möven machen Siesta.
Bild 71, 15:28 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Mir ist die große Brücke bei Lungsund aufgefallen.
Bild 72, 15:30 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Auf dem Weg zum anderen Ende der Insel komme ich an der Hütte vorbei.
Bild 73, 15:30 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Dieses Boot kam heute früh aus dem Kanal in den Aspen gefahren, vielleicht ist es ein Liniendampfer?
Bild 74, 15:31 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Jedenfalls sitzt außer dem Bootsführer niemand drin.
Bild 75, 15:31 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Es ist ziemlich schnell.
Bild 76, 15:33 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Ein Panoramabild von der Nordspitze der Insel. Die kleine Insel heißt Lillön, bei der großen handelt es sich um die Storön.
Bild 77, 15:34 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Das Wetter ist heute ziemlich ungemütlich.
Bild 78, 15:35 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Von hier aus ist die Hütte nicht zu sehen.
Bild 79, 15:35 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Die kleine Insel Lillön gefällt mir.
Bild 80, 15:36 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Besonders die beiden Bäume finde ich witzig.
Bild 81, 15:36 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Nun geht es zurück zur Hütte.
Bild 82, 15:38 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Evi hat die Hütte bereits eingerichtet.
Bild 83, 15:56 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Der Freisitz ist wegen zuviel Nässe nicht nutzbar.
Bild 84, 16:05 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Aber wir haben ja eine Hütte...
Bild 85, 16:05 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Eddi wirkt übrigens ein wenig geschafft.
Bild 86, 16:05 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Kaffee und auch gleich ein wenig Mittag.

Ich gehe mit dem Angelzeug zu dem Ponton hinunter, der für die Insel als Anlegestelle dient. Es scheint ein idealer Angelplatz zu sein, man hat eine glatte Fläche, viel Platz zum Auswerfen und für die Ablage der Angeln. Die Angeln sind schnell aufgebaut, hoffentlich hält das Wetter ein wenig aus.

Auf den ersten großen Tauwurm hat ziemlich schnell ein Winzling von Barsch gebissen, deshalb versuche ich es nun mit den Mistwürmern, oft auch Rotwürmer genannt. Und mit den Rotwürmern funktioniert es, nach kurzer Zeit fange ich eine etwa fünfundzwanzig Zentimeter lange Brachse. Sehr gut. Ich bestücke die anderen Angeln nacheinander auch mit Rotwürmern und stelle die Länge der Vorfächer auf die gleiche Länge wie bei der erfolgreichen Rute ein. Dann überlege ich mir aber, es an einer Rute auch einmal mit Teig versuchen. Um ihn aus dem mitgebrachten Zwiebackpulver anzurühren, habe ich extra eine Tasse und einen Löffel mit zur Angelstelle genommen.

Nachdem ich die Angeln mit den Würmern neu beködert habe, will ich mich nun um den Teig kümmern. Neben dem Ponton, dort wo das Brett zum Ufer hinüber führt, liegen links und rechts große Steine am Ufer. Als ich auf der rechten Seite auf den Stein trete, um zum Wasser hinunter zu klettern, rutsche ich weg. Ich habe keine Chance, mich zu halten. Die Oberfläche des Steines ist so glatt, als wäre sie mit einem Ölfilm überzogen. Mit viel Mühe und unter artistischen Verrenkungen kann ich mich mit der rechten Hand etwas abfangen, bevor ich der Länge lang auf dem Stein lande. Nun ist mein rechtes Handgelenk aber vor drei Jahren aufgrund eines Fahrradunfalls schon einmal komplett gebrochen gewesen.

Im ersten Moment denke ich, das war’s, jetzt ist das Handgelenk wieder kaputt. Schlagartig habe ich die ganzen Konsequenzen vor mir. Evi muss allein paddeln, den Urlaub können wir vergessen, wo ist hier ein Arzt…

Aber dann sage ich mir, erstmal keine Panik. Ich nehme die Hand vorsichtig hoch und schaue sie mir an. Sie schmerzt höllisch, aber ich kann sie noch bewegen. Ich bin mit dem Handballen sehr hart aufgeschlagen. Es bildet sich auch schon ein Bluterguss, so um den Handwurzelknochen herum. Aber nach ein paar Bewegungstests bin ich eigentlich überzeugt, dass nichts gebrochen ist. Richtig wird sich das aber wohl erst beim nächsten Paddeln zeigen.

Ich rufe Evi und zeige ihr mein Handgelenk, das mittlerweile schon eine rot-blaue Färbung angenommen hat. Ich kühle die Hand im Wasser, jetzt ist der Schmerz aber nicht mehr ganz so stark wie am Anfang. Dann zeige ich Evi noch die Brachse, die im Setzkescher herumschwimmt. Evi meint, ich solle zusammenpacken und mit in die Hütte kommen, die Hand ein wenig schonen. Da es aber schon so gut gebissen hat, will ich lieber weitermachen. Sie holt einen Lappen, den wir nass machen und den ich mir zur Kühlung um das Handgelenk wickle.

Ich kann nun schon wieder lachen und warne sie vor den Konsequenzen eines mit einem feuchten Lappen umwickelten Handgelenks. Es gibt da wohl bestimmte Nebenwirkungen… Aber ich habe nicht viel Zeit, es beißt jetzt wirklich gut. Schon habe ich eine weitere Brachse im Kescher, noch größer als die erste. Die Bisse sind sehr seltsam, erst wackelt der Schwimmer ein wenig, dann zieht er seitlich weg und geht dabei ganz langsam unter. Dann gibt es auch mal eine Pause, entweder geht es danach wieder los oder die Hakenspitze guckt, dann passiert natürlich gar nichts mehr. Das Anschlagen ist also immer ein wenig wie Poker spielen, entscheidend ist, ob der Fisch noch da ist oder nicht.

Wir überlegen uns, dass wohl die Vorfächer so lang sind, dass die Rotwürmer auf Grund liegen. Dadurch finden die Barsche, die ja mehr im Freiwasser schwimmen, die Rotwürmer nicht so gut. Anders die Brachsen, die reine Grundfische sind. Während Evi den Teig knetet, weil meine Hand doch zu sehr schmerzt, fange ich noch zwei weitere der Brachsen, jede etwa dreißig Zentimeter lang. Dann haben wir eine kleine Pechsträhne, eine Brachse, größer als die bisher gefangenen, geht vor unseren Augen vom Haken ab und ist verschwunden. Anschließend haben wir irgendwie weniger Bisse, vielleicht ist der Schwarm ja weiter gezogen.

Zwischendurch bemerken wir, das ein alter Mann in einem Alukahn vom Ufer gegenüber ablegt. Er hat einen winzigen Außenborder und pflügt sich damit langsam durch die Wellen. Da er ganz hinten sitzt, schwebt der Bug des Kahnes steil über dem Wasser. Er fährt wohl zu seinen im See verteilten Reusen, um sie zu kontrollieren und zu leeren.

Als Evi den Teig fertig hat, bestücke ich eine Angel damit. Ich will probieren, ob man hier auch mit Teig etwas fangen kann. Eine weitere Angel ist mit Mais bestückt, bei den restlichen zwei kommen weiterhin Rotwürmer zum Einsatz. Als ich alle Ruten wieder ausgeworfen habe, beginnt es prompt wieder zu regnen. Evi geht hoch zur Hütte, sie möchte nicht nass werden, außerdem will sie das Abendbrot kochen.

Als sie damit fertig ist, ruft sie mich. Ich gehe hoch und hole mir eine Schüssel ab. Sie enthält Nudeln mit Tomatensoße und Reis. Die Angeln sind unten allein, deshalb gehe ich gleich wieder hinunter auf den Ponton und esse dort. Es dauert nicht lange, dann sind wir mit dem Essen fertig, es hat gt gescmeckt.

Evi sitzt anschließend oben in der Hütte und liest in der mitgebrachten Literatur über die hier vorkommenden Fische. Ich dagegen sitze unten im Regen und angle. Wir haben diskutiert und uns geeinigt, dass wir die gefangenen Brachsen morgen zubereiten wollen. Als Evi mir so gegen einundzwanzig Uhr hilft, das Angelzeug zur Hütte hoch zu tragen, da sind es insgesamt fünf Brachsen, eine konnte ich noch fangen.

Wir kochen uns noch einen Tee und ich ziehe mich um, denn an mir ist kein trockener Faden mehr. anschließend unterhalten wir uns beim Schein der leise fauchenden Gaslampe, trinken unseren Tee und knabbern noch ein paar Nüsse.

Bild 87, 21:01 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Ich angle, solange es geht.
Bild 88, 21:01 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Auch Regen kann mich nicht abhalten.
Bild 89, 21:36 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
In der Hütte ist es beim Schein der Gaslampe trocken und gemütlich.
Bild 90, 21:37 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Die Rötung hat durch das Kühlen nachgelassen, aber das Handgelenk hat heute wohl einiges abbekommen.
Bild 91, 21:39 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Evi und Eddi sind müde.
Bild 92, 21:40 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Unsere richtig kuschelige Schlafecke in der Hütte.
Bild 93, 21:41 Uhr - Tag 11, Mittwoch, den 23.08.2006
Es gibt noch Tee und einen Apfel.

Anschließend beginne ich mit dem Aufschreiben unserer heutigen Erlebnisse und Evi kriecht in den Schlafsack. Heute schlafen wir ja in der offenen Hütte. Ich sitze neben der leise rauschenden Gaslampe, die ein warmes Licht verbreitet. Ich schreibe alles auf, draußen beginnt es schon wieder zu regnen. Mal sehen, wie morgen früh meine Hand aussieht.

Wir haben heute elf Kilometer zurückgelegt, alles auf dem Wasser. Herr, sende uns morgen Sonnenschein!

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Die Superschleuse.
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